Saaser Hüttentour: Tag 1 Kreuzboden (2400m) – Almagellerhütte (2894m)

Saaser Hüttentour: Tag 1 Kreuzboden (2400m) – Almagellerhütte (2894m)

einfach | 4:20 h | 10 km | ↑ 889 Hm | ↓ 64 Hm

Am ersten Tag unserer Mehrtageswanderung entlang der Saaser Hüttentour geht es entlang des wunderschönen Almageller Höhenwegs. Wir starten unsere Wanderung an der Seilbahnstation Kreuzboden in Richtung Triftgrätji. Der herrlich angelegte Höhenweg bietet einen umwerfenden Blick auf Saas-Fee, die Mischabelgruppe und später dann auf den Mattmark-Stausee. Die Route führt dann weiterhin sanft durch das romantische Almagellertal bis zur Almagelleralp. Ab hier beginnt der anstrengende Teil der Wanderung: der lange Aufstieg zur Almagellerhütte.

[Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Saas-Fee Tourismus]
 
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Voller Argwohn betrachten wir bereits mehrere Tage vor der Wanderung die Wettersituation im Saastal. Dass es im August auch mal schneit, ist nicht ungewöhnlich. Das es allerdings diese Schneemenge hat und der Schnee auch liegenbleibt, doch schon sehr aussergewöhnlich. Wir sind froh, dass für die kommenden 4 Tage Sonnenschein und wärmeres Wetter vorhergesagt wird und wir mit der „einfachsten“ der 3 Hütten starten. Nach unserer Anreise mit dem Zug und später Postauto steigen wir in Saas-Grund in die Seilbahn ein und fahren bis zur Station „Kreuzboden“. Ich kenne die Gegend bereits aus dem Winter, als ich hier eine Schneeschuhtour zur Weissmieshütte und Hohsaas gemacht habe und komme mir ein wenig vor wie damals im tiefsten Winter. An einem schönen Sommertag bietet sich Kreuzboden für einen Zwischenstopp ein – es hat einen tollen Kinderspielplatz, einen kleinen See und auch ein feines Bergrestaurant. Von all dem sehen wir heute aber nicht viel und so beginnen wir unsere Wanderung direkt nach der Ankunft. Der Weg ist gut zu erkennen, da mittlerweile schon zahlreiche Wanderer den Almageller Höhenweg gewandert sind.

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Der Panoramaweg führt fast ohne Höhenmeter oberhalb vom Saastal mit Blick auf zahlreiche Viertausender in Richtung Saas-Almagell. Besonders gut ist die Mischabelgruppe auf der anderen Talseite zu sehen mit dem vergletscherten Dom (4545m), dem höchsten vollständig auf Schweizer Boden gelegenen Gipfel der Schweiz.

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Der erste Abschnitt der Wanderung folgt der Alpenblumen-Promenade mit zahlreichen Infotafeln, auf welcher 240 verschiedene Blumenarten präsentiert werden. Heute schmunzeln wir nur, da wir keine einzige der Pflanzen sehen können, da alles von Schnee bedeckt ist.

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Gelegentlich führt der einfache Wanderweg über Geröll und bei Schnee ist hier auch Vorsicht geboten. Bei trockenen und sommerlichen Verhältnissen eignet sich dieser Teil der Wanderung aber auch für Kinder und Wanderanfänger und birgt keine besonderen Herausforderungen. 

Je länger wir unterwegs sind, umso näher kommen wir an Saas-Fee heran – der Blick von hier oben ist wirklich extrem eindrücklich. Wir versuchen bereits die Mischabelhütte auszumachen (auf dieser werden wir in der 3. Nacht schlafen), können sie aber nicht erkennen. Nur viel Schnee liegt auf dem Hüttenzustieg, dessen unteres Ende wir entdecken können.

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Der Höhenweg verläuft weiterhin flach und durchquert zahlreiche Lawinenverbauungen. Kurz danach steigt der Weg leicht an und wir erreichen ein kleines Plateau mit einem Hüttchen, welches sich perfekt für unsere Mittagspause eignet. Wir verziehen uns auf eine Sitzgelegenheit unterhalb der Hütte, da der schmelzende Schnee überall von der Decke tropft und auch die Treppe zu nass zum Sitzen ist.

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Kurz nach der Mittagspause überschreiten wir das „Triftgrätji“ und erblicken zum ersten Mal den Mattmark-Stausee mit dem grössten Erddamm Europas in der Ferne. Diesen habe ich bereits bei meinem Saas-Fee-Besuch im Winter mit den Schneeschuhen besucht. Wir werden dem Stausee am nächsten Tag noch viel näher kommen und diesen dann auch von oben sehen können.

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Bald schon haben wir das Ende des Almageller Höhenwegs erreicht und biegen nach links ins wildromantische Almagellertal ab. Schon aus der Ferne hören wir ein Poltern und Grummeln und bald schon haben wir die Ursache gefunden. Ein riesiger Felsrutsch findet gerade auf der anderen Talseite statt und grosse Steine poltern kontinuierlich ins Tal. Auch am folgenden Tag vernehmen wir erneut das Geräusch von Steinen, die ins Tal stürzen. Der Wanderweg ist zum Glück weit genug entfernt und sehr sicher gelegen. Es ist sehr eindrücklich zu sehen, welche Macht die Natur hier doch hat.

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Wir erreichen das urige Berghotel Almagelleralp, das sich perfekt für einen Zwischenstopp eignet. Wer am ersten Tag nicht bis zur Almagellerhütte hochlaufen möchte, könnte hier auch direkt übernachten. Es wird von Urs Anthamatten geführt und auch die Hüttenwarten der Almageller- und Mischabelhütte haben den gleichen Nachnamen. So handelt es sich hier um den Bruder des Hüttenwarts der Almagellerhütte und dem Onkel der Hüttenwartin der Mischabelhütte, die alle in Saas-Almagell ansässig sind.

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Vom Berghotel Almagelleralp gibt es 2 Wanderwege hoch zur Almagellerhütte. Der eine führt zuerst gerade ins Almagellertal und zweigt dann scharf links ab und führt steil bergauf. Der andere zweigt kurz vorm Berghotel bereits links ab und führt anfänglich in leichter Steigung bergauf. Wir entscheiden uns für den ersten Abzweiger und damit leider für den falschen Weg. Der offizielle Hüttenzustieg führt nämlich zuerst ins Tal und dann steil bergauf und ist am heutigen Tag viel besser gespurt, da häufiger begangen. In Kürze wird unser Weg von einer dicken Schneedecke überzogen sein, und wir setzen entschlossen unseren Weg fort, während der Schnee immer tiefer wird. Glücklicherweise sehen wir 3 andere Wanderer vor uns, die für uns eine Spur im Schnee anlegen, der wir folgen können. Immer wieder verliert sich diese Spur aber abseits vom offiziellen Wanderweg und führt steil durchs Gelände, welches von Büschen durchzogen ist – ein wahrhaft abenteuerliches Unternehmen…

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Schliesslich ist die Hütte sichtbar und wir sind froh, dass wir es durch den Schnee geschafft haben. Mit Schneeschuhen wäre der Weg sicherlich einfacher und genussvoller gewesen.

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Obwohl die Hütte sehr gut besetzt ist, da am nächsten Tag perfektes Bergwetter vorhergesagt ist, wird uns ein Zimmer mit 2 anderen Wandererinnen zugewiesen, so dass wir nachts nicht von früh aufstehenden Bergsteigern aus dem Schlaf gerissen werden.

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Wir verbringen einen lustigen Abend mit einem österreichischen Bergsteigerpärchen und den 2 Wanderinnen aus Dresden, lachen viel und verstehen uns prächtig.

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ECKDATEN

Dauer4:20 Stunden
Höhenunterschied↗ 889 Hm, ↘ 410 Hm
Länge10 km
SchwierigkeitT2 (einfach)
LageKanton Wallis
Genaue RouteKreuzboden – Almagelleralp – Almagellerhütte
Tour durchgeführt imAugust 2023
Geeignet für KinderTechnisch ab ca. 6 Jahren (dann aber nur bis zur Algmagelleralp). Mit älteren Kindern kann durchaus die gesamte Etappe eingeplant werden. Weg ist nicht ausgesetzt, man muss aber kurzzeitig über Geröll laufen.
Buchempfehlung Wanderführer Wallis (inkl. Saas-Fee)Wanderführer Wallis

Transparenz: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Saas-Fee Tourismus entstanden. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst, der Tourismusverband hat keinerlei Vorgaben zur Berichterstattung gemacht.

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