Schneeschuhwandern Weissmieshütte (2726m) und Hohsaas (3200m)

Schneeschuhwandern Weissmieshütte (2726m) und Hohsaas (3200m)

schwer | 4 h | 6.6 km | ↑ 1073 Hm ↓ 3 Hm*

Konditionell anspruchsvolle Schneeschuhwanderung entlang dem Weismieshütte-Trail in alpinem Gelände. Von der Trift Mittelstation verläuft die aussichtsreiche Panoramatour hoch zur SAC Weissmieshütte und später dann zur Hohsaas. Atemberaubender Blick auf den Triftgletscher und 18 Viertausender.

[Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Saas Fee Tourismus]
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Vereister Winterwanderweg

Ich bin auf einer 3-Tages-Tour im Saaser Tal unterwegs. Ich habe diese Gegend noch nie im Winter besucht, so dass ich mich ganz besonders freue und ich eine Vielfalt an Möglichkeiten habe. Da ich ja ein bekennender SAC-Hütten-Fan bin, sticht mir die Weissmieshütte ins Auge. Bingo – die kenne ich bereits von einer Hochtour aus dem Sommer, aber im Winter habe ich sie noch nie besucht. Ich deponiere mein Gepäck bei der Talstation Hohsaas (CHF5) und schnalle mir den Rucksack auf. Mein Enthusiasmus wird bereits nach 10 Minuten gemildert. Ich laufe am Klettersteig vorbei und direkt dahinter ist der Winterwanderweg gesperrt, da er wegen der bisher geringen Schneefälle vereist ist. Wer also direkt an der Talstation starten möchte, sollte sich vorher über den Zustand der Wege informieren.

So bin ich nach 15 Minuten bereits wieder an der Talstation und ändere meinen Plan. Aus Erfahrung habe ich immer einen Plan B parat und habe mir auch vorher einen Alternativweg auf meiner Wander-App abgespeichert, um schnell darauf zugreifen zu können. So fahre ich hoch bis zur Station Trift und spare mir dadurch die ersten 400 Höhenmeter.

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Start an der Mittelstation Trift

Von der Mittelstation startet ein gespurter Winterwanderweg. Ich folge diesem ein paar Minuten, bis ich den Wegweiser zu den Schneeschuhwegen erreiche. Von hier ist mein heutiges Ziel „Hohsaas“ mit 6.5 km angeschrieben. Das hört sich ja ganz harmlos an – ha, später werde ich eines besseren belehrt, denn die Tour hat es wirklich in sich.

Ich irre anfänglich ein wenig herum, bis ich die lila Markierstangen auf der anderen Seite der Skipiste sehe, die mir den heutigen Weg weisen. Der Weg führt mich nun zwischen der Skipiste und der Seilbahn in Schlängellinien den Berg hoch. Obwohl man hier nah am Skigebiet ist, scheint dieses weit weg und ich kann heute als erste meine Spuren im Schnee hinterlassen.

Je höher ich aufsteige, umso mehr lichtet sich der Nebel und die mich umgebende Bergwelt wird mehr und mehr sichtbar.

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Bald erreiche ich eine perfekt gelegene Bank, die sich für eine Tee-Pause anbietet. Der Nebel ist endgültig verschwunden und die Sonne strahlt mich vom blauen Himmel an.

Von hier sind es noch ungefähr 15 Minuten bis zum Kreuzboden. Wer möchte, kann eine Pause im einladend wirkenden Restaurant Kreuzboden einlegen oder aber sich auf dem idyllisch gelegenen Spielplatz austoben. Wer gerne schlittelt, kann auf der Rückfahrt hier in Kreuzboden aussteigen und bei genügend Schnee mit dem Schlitten in ungefähr 30 Minuten nach Saas Grund sausen (Schlitten können gemietet werden).

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Ab Kreuzboden (2400m) geht es steil bergauf

 

Mit Erreichen der Mittelstation Kreuzboden kann man auch das erste Mal die Weissmieshütte erblicken. Für mich interessanter ist jedoch das dahinterliegende Fletschhorn (der spitze Berg links hinter der Hütte). Dieses habe ich nämlich 2011 bestiegen und so kommen zahlreiche Erinnerungen auf. Ich bin definitiv viel zu lange nicht mehr hier gewesen und muss dies dringend ändern!

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Bei der Mittelstation finde ich die nächsten Wegweiser für die unterschiedlichen Schneeschuhtouren. Ich muss mich aber wieder genau nach den lila Markierungsstangen umschauen – aha, ich muss wieder eine Skipiste überqueren und schon geht es dort weiter. So laufe ich nun parallel zur Skipiste und biege bald leicht rechts ab. Schon von weitem kann ich die Spur erblicken, die sich in zahlreichen Kurven den Berg hoch windet. Oha – das sieht ziemlich steil aus!

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Obwohl momentan noch nicht so richtig viel Schnee liegt, verläuft die ganze Tour fast komplett ohne Kontakt zu Steinen oder Felsen. Gelegentlich schimmert der Fels durch den Schnee, aber die Tour ist auch bei wenig Schnee gut machbar.
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Je näher ich der Hütte kommt, umso mehr Felsen werden sichtbar. Der Weg ist toll angelegt und so gewinne ich mehr und mehr an Höhe, während ich die zahlreichen Kehren aufsteige.

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Durch die Lage der Hütte ganz in der Nähe der Skipiste hat diese auch im Winter geöffnet und verköstigt die Skifahrer. Die Hütte ist bekannt für die selbstgemachten Cremeschnitten und so gönne ich mir eine an heutigem Prachttag. Wer möchte, sitzt auf der einladenden Hüttenterrasse. Da es heute aber windig hier oben ist, mache ich es mir im Hütteninnenraum gemütlich.

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Der Blick von der Weissmieshütte (2726m) ist grandios

Von der Hütte blickt man auf 18 Viertausender und ist damit wohl eine der am schönsten gelegenen Berghütten im Wallis. Im Sommer bietet sich die Hütte als Basis für zahlreiche Hochtouren, Sportklettertouren oder auch den Jegihorn-Klettersteig an. Die Hängebrücke vom Klettersteig ist übrigens bis zur Hütte sichtbar und hatte schon während des Aufstiegs meine Aufmerksamkeit erregt.

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Hinter der Hütte verläuft der Weg ein Stück auf einem gespurten Winterwanderweg. Nach einem kurzen, sehr steilen Anstieg verläuft der Weg rechts abzweigend. Dies ist für mich auch der Moment, an welchem ich die Markierungsstangen aus dem Auge verliere und der Karte folge. Immer wieder finde ich jedoch Spuren von anderen Schneeschuhgängern, denen ich folgen kann.

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Auf dieser Höhe komme ich nur langsam vorwärts

Bald erreiche ich ein kleines Plateau und kann auf den nächsten Metern verschnaufen. Es folgt ein weiterer Aufstieg parallel zur Skipiste und mittlerweile kann ich wieder den Markierungen folgen. Wer bereits hier keine Energie mehr hat, dem empfehle ich den Weiterweg auf der Skipiste, um den konditionell deutlich anspruchsvolleren Weiterweg entlang der Markierungen zu vermeiden.

Da ich an diesem Tag direkt aus dem tiefgelegenen Zürich (400m) angereist bin, komme ich mittlerweile nur noch langsam vorwärts und muss regelmäßig pausieren. Wer also genügend Zeit hat, sollte zwecks Akklimatisation besser vor der Tour in der Gegend übernachten und dann am Folgetag aufsteigen.

Ich entscheide mich für die markierte Variante und schwenke rechts von der Skipiste ab. Da nicht gespurt ist, sinke ich immer wieder knietief im Schnee ein und komme nur langsam vorwärts. Ich quere einen Hang und erreiche einen kleinen Zwischengipfel. Vor mir liegt unberührter Schnee und ich darf als erste meine Spur hinterlassen. Dieser Teil war für mich das absolute Highlight der Tour und ist technisch auch für eher unerfahrene Schneeschuhgänger gut machbar.

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Der Blick auf den Triftgletscher und das Weissmies (4017m) ist atemberaubend

Sobald ich unterhalb der Hohsaas-Seilbahn angekommen bin, eröffnet sich der eindrückliche Blick auf den Trift-Gletscher. Wow – selten gelangt man so schnell so nah an einen Gletscher von dieser Mächtigkeit und Größe. Ich bin diesen bereits 2012 bei meiner Weissmies-Überschreitung hinabgestiegen. Wenn man den Gletscher von weitem sieht, kann man sich gar nicht vorstellen, wo es da langgehen soll.

Es ist klirrend kalt und so kann ich leider auf keiner der Panoramabänke verweilen. Dies ist auch gut so, denn hier oben weht heute ein starker Wind, der die Seilbahn zum Schwanken bringt. Der Mitarbeiter der Seilbahn informiert mich, dass diese demnächst schließen wird und ich besser abfahren sollte. So bringt mich die schwankende Gondel runter zum Kreuzboden, während ich nochmal meine heute absolvierte Tour von oben betrachten kann. In Kreuzboden dann wechsel ich zur unteren Seilbahn, die mich nach Saas Grund bringt.

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ECKDATEN

Dauer4 Stunden
Höhenunterschied↗ 1073 m ↘ 3 m
Länge6.6 km
SchwierigkeitAnspruchsvoll, WT2
LageKanton Wallis
Genaue RouteTrift – Kreuzboden – Weissmieshütte – Hohsaas
Tour durchgeführt imJanuar 2022
Geeignet für KinderBesser nicht. Die Tour geht die ganze Zeit nur bergauf, teilweise sehr steil. Kinder werden bei dieser Tour keinen Spass haben. Technisch am Ende etwas anspruchsvoll.
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhwanderungen in der SchweizDas grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz

Infos und Tipps für Deine Reise ins Saastal

Anreise

  • Das Saas-Tal kann unkompliziert mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. Die Anreise aus Schweizer Großstädten wie Zürich, Basel oder  Genf dauert knapp 3 Stunden. Halbstündlich fährt das Postauto von Visp mit einer Dauer von ca. 40 Minuten nach Saas-Grund (Station „Bergbahnen“) zum Start der Schneeschuhwanderung. Die Fahrt ist ein Erlebnis für sich, wenn der Postautofahrer die Gäste persönlich in 4 Sprachen begrüsst und bei jeder Kurve das Posthorn ertönen lässt.
  • Falls Du mit dem Auto anreist, gibt es ausreichend Parkplätze bei der Talstation der Bergbahn Saas-Grund. Falls Du in Saas-Fee übernachtest, gibt es zahlreiche Parkplätze in den Parkhäusern am Eingang vom autofreien Bergdorf. In überschaubaren Saas-Fee kann man sich dann mit einem Elektroauto vom Hotel abholen lassen oder aber mit dem Gepäck direkt in wenigen Minuten zur Unterkunft laufen.

Transport vor Ort

  • Gäste erhalten eine kostenlose SaastalCard, mit welchem Du uneingeschränkt das Postauto im Saastal benutzen kannst.

Miete von Schneeschuhen

Unterkunft Saas-Fee

Das Saastal ist eine der bekanntesten Tourismusdestinationen der Schweiz und bietet eine Vielfalt an Unterkünften für jedes Budget.

  • Falls Du ein stilvolles Hotel mit einem tollen Wellness-Angebot suchst, kann ich Dir das Wellnesshotel Schweizerhof empfehlen. Dies bieten neben einem unglaublich feinen Frühstück und einer sehr ruhigen Lage direkt im Dorfkern ein umfangreiches Wellnessangebot mit mehreren Saunen, einem Swimmingpool und auch einem Whirlpool.
  • Als großer Fan von Jugendherbergen habe ich mir natürlich auch das Wellness Hostel Saas-Fee angeschaut, welches direkt neben dem Bahnhof liegt. Dieses wurde 2014 eröffnet und verbindet eine günstige Unterkunftsmöglichkeit mit einer Wellnessanlage. Das Haus erinnert überhaupt nicht an eine Jugendherberge, sondern eher an ein Designerhotel. Für Familien und preisbewusste Reisende bietet das Haus eine tolle Möglichkeit, in Saas-Fee zu übernachten. Hier sollte man aber frühzeitig reservieren, da die Unterkunft extrem beliebt ist. Auch das Hostel bietet eine umfangreiche Wellness- und Badeanlage, die auch von externen Gästen besucht werden kann. Ein Großteil der Wellness-Anlage ist verglast und bietet einen tollen Blick auf die Gorge Alpin-Schlucht. Bei meinem Besuch fing es sogar an zu schneien, was eine magische Stimmung schafft, während man sich im Ruheraum auf bequemen Liegen ausruhen kann.

Restaurants Saas-Fee

  • Wer ein wirklich besonderes und auch romantisches Restaurant sucht, dem kann ich die Schäferstube sehr ans Herz legen. Simone und David verwöhnen Dich auf unglaublich herzliche Art und Weise in ihrem kleinen Waliser Refugium. Daniel bringt in fast jedes Gericht einen Hauch von Österreich ein und nicht nur der Apfelstrudel mit Vanillesauce ist ein Traum. Ich habe schon lange nicht mehr so fein gegessen und bin so freundlich bewirtet worden! Unbedingt reservieren, da nur wenige Tische im Innenraum sind. Gehobenes Preisniveau.
  • Wer typische Schweizer Küche sucht und Fan von knusprigen Röstis oder Fondue ist, der ist im Restaurant „Zur Mühle“ sehr gut aufgehoben. Der perfekte Ort für ein romantisches Dinner zu zweit oder auch in größerer Runde mit Freunden oder der Familie. Sehr zentral gelegen und auch einen überaus interessanten Innenraum, in welchem man jedes einzelne Detail bestaunen kann. Empfehlenswert ist hier auch die Cremeschnitte – war die lecker! Mittleres Preisniveau.

*Offenlegung: Dieser Beitrag wurde gemeinsam mit Saas Fee Tourismus erstellt. Dennoch bleiben meine persönlichen Meinungen, Ansichten und Ratschläge unverändert, da der Tourismusverband keine Einflussnahme auf die Berichterstattung ausgeübt hat.

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