Von Weggis via Leiterweg Geissrügge auf die Rigi (1798m)

Von Weggis via Leiterweg Geissrügge auf die Rigi (1798m)

schwer |  6 h | 17.8 km | ↑ 1403 Hm ↓ 1403 Hm

Eine vielversprechende und herausfordernde Wanderung führt von den Ufern des Vierwaldstättersees steil hinauf zum Gipfel der Rigi Kulm (1798m) mit einem atemberaubenden 360-Grad-Panorama. Zahlreiche Pfade führen auf diesen majestätischen Berg, der als die „Königin der Berge“ bekannt ist. Aufgrund seiner Nähe zu meinem Zuhause bin ich mit der Rigi bestens vertraut und genieße es immer wieder, hierher zu kommen. Obwohl der Berg bei Touristen sehr beliebt und daher oft überlaufen ist, gibt es immer noch abgelegenere Wanderwege zu entdecken. Die Rigi bietet an jeder Ecke neue Ausblicke, die einen in Staunen versetzen.

Lange war die Rigi gar nicht so sehr auf meinem Radar. Aber die unschlagbare Nähe zu meinem Wohnort Zürich und auch die Möglichkeit, bereits im März und April anspruchsvolle und abwechslungsreiche Wanderungen zu unternehmen, lässt mich immer mehr nach Routen dort suchen. So liefen wir Anfangs April von Weggis entlang des Geissrüggen-Wegs über zahlreiche Leitern hoch zum Chänzeli. Von dort ging es auf touristischen Pfaden weiter zum Gipfel Rigi Kulm, um noch weitere Höhenmeter einzusammeln. Prädikat: Empfehlenswert, unbedingt machen!

wandern_weggis_rigi_
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Wir sind mitten im Training für unser Everesting-Event im Juni 2024 und suchen daher steile Wanderwege mit vielen Höhenmetern. Dies ist auch im April nicht so einfach, da es immer noch überall Schneereste hat. Auf der Rigi stellt der Schnee aber meist kein Problem mehr da, da die Wandewege im oberen Bereich eher flach und gut ausgebaut sind, so dass man auch bei Schnee ab dem Aussichtspunkt Chänzeli wunderbar wandern kann. Da wir im März bereits von Greppen aufgestiegen sind, entscheiden wir uns dieses Mal für den Aufstieg über den Geissrüggen, der einige spannende Leitern verspricht.

Wir starten unsere Wanderung an der Talstation der Luftseilbahn Weggis, an welcher es einen kostenpflichtigen Parkplatz gibt (wir haben CHF10 für die Dauer unserer Wanderung gezahlt, Achtung: Bargeld oder Kreditkarte für den Automaten mitnehmen, da ApplePay nicht erkannt wird). In der Nebensaison ist dieser relativ leer, sonst besser früh anreisen, da Parkmöglichkeiten beschränkt). Wir folgen einer kleinen Strasse, die direkt am Parkplatz startet. Bald schon zweigt ein ausgeschilderter Wanderweg steil rechts ab. Wir folgen diesem und landen bald auf einer Fahrstrasse, die sich den Hang hinaufschlängelt. Wir kommen an herrlich gelegenen Wohnhäusern vorbei – die perfekte Lage mit einem unglaublichen Blick auf den Vierwaldstättersee!

Wir passieren den alten Rigiweg, der bereits seit längerer Zeit gesperrt ist. Dieser ist ein T2-Wanderweg, der allerdings nach Unwettern steinschlaggefährdete Abschnitte hat und Erdrutsche mit sich bringen kann. Laut Berichten von anderen Wanderern ist dieser aber noch gut in Schuss und kann bei guten und trockenen Verhältnissen durchaus eingeplant werden.

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Wir entscheiden uns heute für den Normalweg und laufen in einer Schlaufe zur Müseralp hoch. Auf einigen Wanderkarten ist eine Abkürzung eingezeichnet, so dass man sich die Schlaufe spart. Da der Weg auf Swisstopo allerdings nicht eingezeichnet ist, wollen wir unser Glück nicht herausfordern und laufen den kleinen Umweg. Dieser führt sogar 50 Höhenmeter bergab, die dann nach der Kurve wieder aufgestiegen werden müssen. Der Weg ist aber hier sehr steil und wir fragen uns, wie steil wohl die Abkürzung gewesen wäre?

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Der Weg an der Müseralp vorbei geht so richtig in die Waden und endlich haben wir ein abflachendes Stück am Waldrand erwischt. Wir blicken nochmal zurück und sind stolz auf uns! Ab hier beginnt dann der wohl spannendste Teil der heutigen Wanderung – die zahlreichen Leitern entlang des Geissrüggen. Der Weg ist unheimlich interessant angelegt und sehr abwechslungsreich. Er ist nie ausgesetzt oder abschüssig, aber bedarf einer gewissen Konzentration. Die Leitern machen alle einen sehr neuen Eindruck und haben teilweise steile Stufen, auf denen man ganz schön ins Schwitzen kommt. Da wir an einem sommerlich warmen April-Tag unterwegs sind, macht es aber keinen Unterschied mehr, da wir vom vorherigen Aufstieg bereits schön durchnässt sind.

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Wir haben das Glück, heute ganz alleine auf diesem Abschnitt unterwegs zu sein (ab dem Chänzeli ändert das sich ja sowieso dramatisch) und so genügend Zeit zum Geniessen und Fotografieren zu haben.

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Zwischen den Leitern verläuft der Weg über Wurzeln und Steine und gelegentlich öffnet sich auch der Blick auf den Vierwaldstättersee. Der Weg ist bei trockenen Verhältnissen unbedingt empfehlenswert und wird nach Regen wohl eher eine rutschige Angelegenheit sein.

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Leider ist der Weg über die Leitern viel zu schnell zu Ende und so kommen wir direkt unterhalb des Aussichtspunkt Chänzeli heraus. Über uns ist schon mächtig was los und es ist ein ziemlicher Gegensatz zum Weg, den wir gerade heraufgekommen sind.

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Die ist jedoch verständlich, sobald man auf dem Aussichtspunkt steht. Schon oft bin ich hier vorbeigekommen und es herrscht immer wieder eine komplett andere Stimmung. Mal ist der See zu sehen, mal schaut nur der Bürgenstock aus dem Nebelmeer heraus. Heute haben wir einen wolkenfreien Tag erwischt, allerdings trübt Saharastaub den Himmel, so dass es etwas diesig ist. Wir lassen uns kurz oberhalb vom Chänzeli zur Mittagspause nieder. Es hat hier mehrere Grillstellen und Bänke, wo man seine Mittagspause einplanen kann. Wer möchte, kann von hier auch in 10 Minuten nach Rigi Kaltbad laufen oder aber aufwärts in Richtung Staffelhöhe oder Staffel, wo es einige Restaurants für die Einkehr gibt.

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Da wir noch ein paar Höhenmeter absolvieren wollen, laufen wir nach unserer Pause noch bis zum Gipfel Rigi Kulm. Je mehr wir uns dem Gipfel nähern, umso mehr ist hier oben los. Viele der Besucher fahren mit dem Zug direkt bis zur Rigi Kulm Station und laufen von dort die letzten Meter bis zum Gipfel. Oder aber sie laufen von hier bergab bis Rigi Staffel, so dass in beide Richtungen immer sehr viel los ist.

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Da es auf der Rigi mehrere Züge und auch Seilbahnen hat, kann man den Abstieg sehr flexibel gestalten. Da wir unser Auto in Weggis geparkt haben, laufen wir den gleichen Weg bis Rigi Staffel zurück und biegen in Rigi Rothorn ab. Wer möchte, könnte aber auch von hier den Zug nach Arth-Goldau oder auch nach Weggis nehmen. 

Wir wollen einen Alternativweg nehmen und hatten uns eigentlich für Steiglenweg entschieden, verpassen dann aber eine Abzweigung, als wir nicht regelmässig auf unsere App schauen (angeschrieben ist der Weg nicht). Somit laufen wir die Schlaufe am Felsentor vorbei, die aber auch sehr lohnenswert ist. Den Steiglenweg werden wir dann beim nächsten Besuch einplanen und dann auch korrekt abbiegen;-)

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Wer beim Abstieg noch eine Pause einplanen möchte, dem sei das Café direkt am Felsentor zu empfehlen, welches eine herrliche Lage mit Seeblick hat. Dort werden Café und Kuchen angeboten und man kann sich ein einem herrlichen Garten niederlassen.

Der Weg verläuft ab hier steil bergab und wir sind froh, dass wir hier nicht aufsteigen müssen. Bald schon gelangen wir auf einen überaus romantisch wirkenden Wanderpfad – um uns herum blühen die Bäume und die Vögel zwitschern aufgeregt um die Wette. Wir sind so richtig im Frühling gelandet und geniessen nochmal die letzten Meter des Abstiegs mit dieser doch sehr speziellen Atmosphäre. Bald gelangen wir zu den ersten Häusern (hier stehen ein paar sehr interessante Konstruktionen!) und laufen ein kurzes Stück auf einer Fahrstrasse, bis wir wieder zu einem Wanderweg gelangen, der uns direkt bis zum Parkplatz der Luftseilbahn führt.

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ECKDATEN

Dauer 6 Stunden
Höhenunterschied↗ 1400m ↘ 1400m
Länge17.8 km
SchwierigkeitGrösstenteils T2, kurzes Stück T3
LageKanton Luzern, Schweiz
Genaue RouteWeggis Seilbahnstation – Geissrüggen – Chänzeli – Rigi Kulm – Rigi Kaltbad – Felsentor – Weggis
Tour durchgeführt imApril 2024
Geeignet für KinderDer Leiternweg kann mit Kindern ab ca. 6 Jahren gemacht werden, sofern sie die Kondition für den Aufstieg haben. Bei Chänzeli kann die Wanderung dann dort abgekürzt werden.
BuchempfehlungWanderführer: Vierwaldstättersee und Umgebung

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