Nach einer ausgiebigen Mittagspause laufen wir weiter Richtung Süden. Der Weg steigt hier das erste Mal an und wir überwinden einige Höhenmeter, um dann parallel zur Straße hoch oben im Wald weiterzulaufen. Der Grund für diese kleine Extraschlaufe sind die „hängenden Wiesen“ und Ställe, welche unter Felsbrocken errichtet wurden.
Im Val Bavona sind nur 3% der mit Gesteinsbrocken übersäten Fläche für die Landwirtschaft geeignet und so mussten die Einwohner erfinderisch werden. Das Klima hier ist sehr hart und immer wieder wurde das Tal von Naturkatastrophen heimgesucht. Den Winter verbrachten die Einwohner in Bignasco und Cavergno und kehrten im Frühling mit ihren Tieren ins Tal zurück. Aus ihrer Not heraus errichteten die Einwohner Anbaufläche auf Felsblöcken – jedes Plätzchen im Tal wurde genutzt. So waren sie vor dem gefrässigen Vieh geschützt und sind mittlerweile schützenswertes Kulturgut.