Bernina Trek: Tag 3 Chamanna Jenatsch – Silvaplana

Bernina Trek: Tag 3 Chamanna Jenatsch – Silvaplana

schwer | 5:10 h | 14.7 km | ↑ 585 Hm | ↓ 1433 Hm

Die technisch anspruchsvolle Etappe bietet wieder herrliche Landschaften, einen überaus spannenden Auf- und Abstieg zur Fuorcla Suvretta, einen traumhaft gelegenen Bergsee und später den Höhenweg nach Silvaplana zum Surferparadies. Die Etappe endet in Silvaplana, da im Jahr 2023 die Coazhütte umgebaut wird. Ab 2024 endet die 3. Etappe wieder wie gewohnt in der Chamanna Coaz und stellt damit die längste Etappe des gesamten Bernina Treks dar.

[Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Engadin St. Moritz Tourismus und Graubünden Ferien]
 
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Das Frühstück in der Jenatsch-Hütte wird in 2 Etappen durchgeführt, damit es nicht zum Stau am Büffet kommt. Es gibt sogar selbstgemachten Zopf, Marmelade und ein feines Birchermüsli. Wir verlassen unser gemütliches Zimmer und die tolle Hüttencrew und finden uns erstmal im Nebel wieder. Wir holen zum ersten Mal Mütze und Handschuhe heraus, da es früh am morgen doch noch sehr frisch ist. Bald jedoch verziehen sich die Wolken und der Blick aufs Val Bever öffnet sich. Der heutige Wanderweg verläuft anfangs parallel zum gestrigen auf der anderen Seite des Baches. Wir überqueren eine äusserst spannende Brückenkonstruktion, die zum Glück nur rutschig und wackelig aussieht, es aber gar nicht ist!

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Nach ungefähr 1 Stunde Gehzeit zweigen wir nach rechts ab und queren auf einem Höhenweg in Richtung Fuorcla Suvretta. Die Landschaft hier oben sieht aus wie auf dem Mond und wir passieren einen äussert interessanten Bach, dessen Wasser alle Steine weiss verfärbt hat. Es sieht aus, als ob hier jemand einen Eimer weisse Farbe entleert hat. Nach einen kurzen Anstieg gelangen wir auf eine Art Hochebene und hören in der Ferne Steine hinabpoltern. Wir entdecken 2 Steinböcke, die sich in sehr steilem Gelände befinden und von Stein zu Stein springen. Immer wieder lösen sich Steine unter ihren Bewegungen und das Geräusch begleitet uns noch eine Weile.

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Und dann erblicken wir die Fuorcla Suvretta, die aus unserer Perspektive fast uneinnehmbar scheint. Je näher wir kommen, umso mehr können wir den Weg erblicken und auch andere Wanderer, die gerade im Aufstieg sind. Dieser hat es wirklich in sich – für die nächsten 20 Minuten geht es einfach nur brutal steil bergauf. Der Weg ist super markiert und sehr gut zu finden und so laufen wir entweder auf einem schmalen Bergpfad entlang oder auf Geröll. Auch dieser Weg ist nie ausgesetzt und technisch gut zu meistern.

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Beim Aufstieg lohnt es sich immer wieder innezuhalten und sich umzublicken. Einerseits um zu verschnaufen, andererseits um den Blick auf diese unwirkliche Mondlandschaft zu werfen.

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Nach diesem schweissauftreibenen Aufstieg erreichen wir dann endlich die Fuorcla Suvretta und können auf die andere Seite blicken. Ui, der Abstieg hier sieht anspruchsvoll aus. Wir können bereits den Lej Suvretta sehen (hier werden wir unsere Mittagspause machen) und auch einen weiteren grünschimmernden Bergsee, der sich direkt unterhalb eines brüchig aussehenden Berges befindet.

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Der Weg verläuft nun extrem abenteuerlich, aber immer noch mit rot-weiss markiert auf der anderen Seite bergab. Die Markierungen sind immer gut zu finden, aber manchmal fragt man sich, ob hier der direkteste oder bequemste Weg markiert wurde. Man muss sich zwar gut konzentrieren, aber der Weg ist nie ausgesetzt oder absturzgefährdet. Beim Blick zurück kann man sich kaum vorstellen, dass es hier einen Wanderweg geben soll.

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Wir erreichen den Lej Suvretta und unzählige Mountainbiker sausen an uns vorbei. Die Gegend um St. Moritz ist bekannt für unzählige Mountainbikerouten und der nahegelegene Piz Nair ist mit der Seilbahn zu erreichen, so dass die Biker nur noch bergab fahren müssen. Kurz vorm Lej Suvretta erblicken wir einen ausgetrockneten kleinen See mit tollen Farbtönen in Pink und Grün, den einige der Steine sind von Algen überzogen. Im Hintergrund noch die herbstlichen Farben des Engadins und schon ergibt sich eine herrliche Farbkombination.

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Wir kommen am Suvretta-See an und lassen uns auf einem grossen Stein am Ufer nieder. Es sind heute nur wenige andere Wanderer unterwegs, so dass wir den See bald für uns alleine haben. Hier oben weht ein leichter Wind, so dass wir schnell unsere Daunenjacke und Mütze überziehen, um während der Pause nicht auszukühlen. Nach dem anstrengenden Auf- und Abstieg zur Fuorcla Suvretta schmeckt das wohlverdiente Sandwich umso besser.

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Nach der Pause geht es rechts am See weiter in Richtung Silvaplana. Unser Zielort wird erst am Ende auf den Wegweisern ausgewiesen sein, so dass man sich immer auch die Zwischenstationen des Wandertages notieren sollte, um den Weg zu finden. Es folgt ein einfacher, aber langer Abstieg und wir nähern uns St. Moritz (links) und Silvaplana (rechts).

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Wir passieren den blau-weissen Wegweiser zum Piz Julier. Auch wenn dieser in weniger als 3 Stunden von hier zu erreichen wäre, ist dies doch eine Wanderung der Schwierigkeit T5+ und ehrfürchtig schauen wir auf den unheimlich steil verlaufenden Aufstieg. Heute ist der Gipfel jedoch grösstenteils wolkenverhangen – bei diesem Gipfel muss man wohl Glück haben, um oben eine wolkenfreie Sicht zu haben.

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Wir erreichen das Ende vom Tal und nehmen die Abzweigung nach rechts in Richtung Silvaplana-See. Wir folgen dem herrlichen Höhenweg und sind sehr angetan von der Landschaft. Ich hatte den See bisher immer nur aus dem Fenster des Postautos gesehen (auf dem Weg zur Albignahütte) und sehe ihn nun das erste Mal von oben.

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Unzählige Kite- und Windsurfer sind von hier oben zu sehen und der See hat eine besonders intensive türkise Färbung. Der nun folgende Höhenweg und später auch der Abstieg nach Silvaplana ist sehr entspannt und der perfekte Abschluss für den heutigen Wandertag.

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Unzählige Kite- und Windsurfer sind von hier oben zu sehen und der See hat eine besonders intensive türkise Färbung. Der nun folgende Höhenweg und später auch der Abstieg nach Silvaplana ist sehr entspannt und der perfekte Abschluss für den heutigen Wandertag.

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Unsere heutige Unterkunft steht im kompletten Kontrast zu den letzten beiden Nächten. Da die Coazhütte 2023 umgebaut wird, ist eine Übernachtung in St. Moritz oder Silvaplana empfehlenswert. Dies ist übrigens auch eine super Idee für Wanderer, die die eigentliche ursprüngliche Etappe von der Jenatschhütte zur Coazhütte (8:45 Stunden reine Wanderzeit) verkürzen möchten. So übernachten wir in der edlen Conrads Mountain Lodge und fühlen uns wir im Paradies. Natürlich freuen wir uns nach 3 Tagen wandern über eine Dusche und sind begeistert, dass wir solch ein toll eingerichtetes, edles Bad erwischt haben. Die Zimmer ist herrlich eingerichtet und vom Balkon haben wir einen Blick auf den See.

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Wir werden vom unglaublich freundlichen Personal von vorne bis hinten verwöhnt und es kommt uns ein wenig surreal vor, nach den vorangegangenen 2 Nächten plötzlich wieder mitten in der Zivilisation zu sein. Wir leihen uns beim Hotel noch Mountainbikes aus (kostenlos für Gäste) und fahren zum See, um den Kitern und Surfern zuzuschauen. Der Wind pfeift einem hier mächtig um die Ohren und es herrscht eine tolle Atmosphäre, die man eher an einem Urlaubsort in Südeuropa erwarten würde.

Am Abend überrascht uns das Hotel mit einem Apero und später einem unglaublich feinen 3-Gänge-Menü inklusive der berühmten Conrads Gourmet-Pizza, von der wir gar nicht genug bekommen können. Diese bestellt man nach Länge und am Nachbartisch wird bei einer grösseren Gruppe eine 1-m lange Pizza gebracht (25cm pro Person).

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ECKDATEN

Dauer5:10 Stunden
Höhenunterschied↗ 585 Hm, ↘ 1433 Hm
Länge14.7 km
SchwierigkeitT2 (schwer)
LageKanton Graubünden
Genaue RouteChamanna Jenatsch – Fuorcla Crap Alv – Lej Surlej – Silvaplana
Tour durchgeführt imSeptember 2023
Geeignet für KinderLange Etappe, die nicht verkürzt werden kann. Technisch anspruchsvoller Aufstieg zur Fuorcla, die aber mit bergerfahrenen Kindern gut zu meistern ist. Der Abstieg auf der anderen Seite ist genauso anspruchsvoll – mit der notwendigen Vorsicht und langsam ist es aber gut zu meistern.
Empfehlung für weitere Wanderungen in dieser GegendWanderführer Oberengadin

Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Graubünden Tourismus entstanden. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst, der Tourismusverband hat keinerlei Vorgaben zur Berichterstattung gemacht.

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