Die kinderfreundliche Wanderung zur SAC-Hütte Albigna-Hütte in Graubünden (Ostschweiz) muss einer der kürzesten Hüttenzustiege in der Schweiz sein. Wenn man die Seilbahn für den Aufstieg nutzt, verbleiben gerade einmal 40 Minuten und man ist mittendrin im Seitental des Bergell, dem Val d’Albigna.
Da wir am darauffolgenden Tag eine Hochtour auf den Cima di Castello geplant haben und die Hochtouren-Ausrüstung dabei haben, wählen wir den bequemen Zustieg zur Hütte. Nach einer langen Anreise mit den Öffentlichen aus Zürich erwischen wir gerade die Mittagspause der Seilbahn (vorher unbedingt die Zeiten checken!) und warten daher eine Extra-Stunde an der Talstation der Luftseilbahn Pranzaira. Wer möchte, könnte hier auch den Aufstieg zur Hütte beginnen und würde so in ca. 2,5 Stunden bei der Bergstation und dem Stausee ankommen.
Wir werden sofort in eine unglaublich eindrückliche Berglandschaft katapultiert und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall ragen Granitfelsen um uns herum und erfürchtig schauen wir hoch zur berühmten Fiamma-Spitze, der versteinerten Flamme. Kletterern wird sie ein Begriff sein!
Die ersten 10 Minuten laufen wir auf der Staumauer des vom EWZ-Zürich in den Jahren 1955-1959 erbauten Staudamms. Dieser dient nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zum Schutz vor Überschwemmungen. Durch die Nähe zum Staudamm ist die Hütte somit immer mit Strom versorgt, was ja in den Bergen nicht immer selbstverständlich ist.
Am Ende vom Staudamm startet dann der sogleich steile Wanderweg. Dieser ist nie schwierig, aber es ist ein hochalpines Gelände, welches Konzentration erfordert. Bei Nässe können die Steine und Steinplatten sehr rutschig werden.
Der Weg ist für Kinder wirklich sehr gut geeignet, sofern diese bergerfahren sind und konzentriert laufen. Es gibt keine ausgesetzten Stellen und die Kürze der Wanderung ist natürlich für Kinder sehr motivierend!
Auf der Hütte werden wir von einem unglaublich freundlichen Hüttenwartsteam begrüsst. Sehr empfehlenswert ist der selbstgemachte Sirup, den es in diversen Geschmacksrichtungen gibt. Auch werden wir beim Nachtessen super verköstigt!
Wir lassen unsere Ausrüstung in der Hütte und unternehmen noch eine leichte Wanderung in der Umgebung der Hütte. In ca. 30 Minuten ist man bereits in einer bombastischen vergletscherten Gebirgslandschaft. Wir baden in einem der kleinen Seen, welcher für einen Gebirgssee unglaublich warm ist – so lässt es sich leben!
Am Abend ziehen noch einige Hüttengäste mit ihren Bouldermatten zu nahegelegenden Boulderblöcken los, während wir den wunderschönen Sonnenuntergang bewundern. Es herrscht eine friedliche Stimmung und die Berge werden in ein tolles Licht getaucht.