Bernina Trek: 4-tägiges Hüttentrekking nördlich des Berninagebiets

Bernina Trek: 4-tägiges Hüttentrekking nördlich des Berninagebiets

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Der Weitwanderweg Bernina Trek im Engadin führt dich von Hütte zu Hütte und ist sicherlich eine der eindrücklichsten Wanderungen in Graubünden! Auf anspruchsvollen Bergwegen (T2 und T3) führt der Weg zuerst von Madulain über das Albulatal ins Val Bever. Später dann durch das höchste Gebirge der Ostalpen – am Fuß der mächtigen Gipfel des Piz Palü und das Piz Bernina. Im Angesicht der Bernina-Gruppe führt die Wanderung zum Morteratschgletscher und später entlang der Bahnstrecke der Rhätischen Bahn in Richtung Puschlav. Der Weitwanderweg verläuft mitten durch eine eindrückliche Bergwelt und führt dich unglaublich nahe an die Bernina Gletscherwelt heran. Entlang der Unesco Welterbe-Strecke der Rhätischen Bahn bringt der Wanderweg dich zur Saoseohütte mit dem instagramtauglichen Saoseo-See und endet in Poschiavo bei Pizza und Gelato (die Nähe zu Italien ist hier sehr stark zu spüren).

Die konditionell anspruchsvolle Tour erstreckt sich über 7 Tage und umfasst 124 Kilometer und ca. 6000 Höhenmeter. Aus Zeitgründen entscheiden wir uns für eine 4-Tages-Variante und laufen die ersten 4 Etappen von Madulain bis ins Val Roseg. Da man nach jeder Etappe ins Tal absteigen kann, ist man bei der Routenwahl und auch der Anzahl der Tage flexibel und kann sich die Tour je nach Zeit und Kondition zusammenstellen. Am empfehlenswertesten ist natürlich die 7-Tages-Variante!

Ein paar Zahlen (4-Tages-Variante)

  • Aufstieg: 3200 Meter Höhenunterschied
  • Abstieg: 3800 Meter Höhenunterschied
  • Gesamtstrecke: 60 km
  • Gesamtdauer: ca. 22 Stunden Gehzeit
  • Anzahl Wandertage: 4
Auf dieser Seite findest Du die Übersicht über die ersten 4 Etappen des Bernina Treks. Ausserdem habe ich dir Tipps für die Organisation zusammengefasst und auch eine Übersicht über Kosten, Anreise und Gepäck.

Die genaue Route

 

TagAusgangspunktEndpunktStreckeAufstiegAbstiegDauer
1MadulainChamanna d’Es-Cha5.2 km896 HM1 HM2:55 Stunden
2Chamanna d’Es-ChaChamanna Jenatsch23.8 km1090 HM1033 HM7:55 Stunden
3Chamanna Jenatsch Silvaplana14.7 km585 HM1433 HM5:10 Stunden
4MurtelVal Roseg15.9 km670 HM1363 HM5:25 Stunden
Summe59.6 km3241 HM3830 HM21:25 Stunden

An- und Abreise

Die Tour startet an der Bahnstation Madulain. Die Anreise erfolgt über – von dort geht es für ca. 30 Minuten mit der Regionalbahn nach Madulain (Halt auf Verlangen). Wer mit dem Auto anreist, lässt dieses am besten am Zielort der Wanderung stehen und fährt von dort zum Start nach Madulain.

Der nächstgelegene Flughafen ist Zürich. Von dort kann man in knapp 3 Stunden Madulain mit dem Zug erreichen.

Bei der Rückfahrt in Poschiavo steigt man in den legendären Bernina Express ein und fährt mit diesem entlang einer unglaublich pittoresken Strecke – allein diese Zugfahrt ist schon ein Highlight für sich!

Mögliche Einstiegs- und Ausstiegspunkte der Tour

Wer die Tour verkürzen möchte, findet bei jeder Etappe einen Einstiegs- und auch Ausstiegspunkt. Folgende Abkürzungen sind möglich:

  • Es-Cha-Hütte auslassen und mit der Jenatschhütte vom Albulapass oder Spinas aus starten
  • Coazhütte auslassen
  • Tschiervahütte auslassen
  • Val Roseg: Mit der Pferdekutsche nach Pontresina
  • Bahnstation Morteratsch: mit dem Zug abkürzen (Etappe 5 und 6)
  • Übernachtung in der Saoseo-Hütte auslassen und mit dem Postauto nach Poschiavo (Haltestelle direkt vor der Hütte)

Die Tour kann bei jeder Etappe beendet werden und der Zug bzw. Bus erreicht werden.

Kosten

Die Übernachtungskosten (inkl. HP) für die Hütten belaufen sich auf ca. CHF 70 für Alpenvereinsmitglieder und CHF 85 für Nicht-Mitglieder. Hinzu kommen Kosten für Getränke/Snacks/Kuchen auf den Hütten (ca. CHF 10-20/Person/Tag). Als letztes kommen noch Kosten für die Seilbahn von Silvaplana nach Murtel.

Somit kannst du mit ca. CHF 100-CHF 120 pro Person pro Tag rechnen.

Wer das Glück hat, eines der begehrten Doppelzimmer in den Hütten zu erwischen, zahlt dort ca. 30 CHF/Person/Nacht dazu – eine für mich sehr lohnenswerte Investition!

Verpflegung

Die Hütten bieten ein Abendessen mit 4-Gängen und ein Frühstück. Für den Anreisetag haben wir ein Mittagessen für den Zug mitgenommen. Am 2. und 3. Tag hatten wir ein Sandwich und Snacks dabei. Für den 4. Tag haben wir uns in Silvaplana am Morgen der Wanderung etwas Kleines gekauft und dann in der Tschiervahütte zu Mittag gegessen.
 

Wasser

Wasser kann in den Hütten aufgefüllt bzw. gekauft werden. Am Morgen gibt es Marschtee (im Preis inklusive). Da wir bei der 2. Etappe jedoch sehr lange unterwegs waren, hatten wir an diesem Tag 2l Flüssigkeit dabei. An den anderen Tagen hat 1l Wasser gereicht, da die Tour kurz war oder wir unterwegs auffüllen konnten. Auf den Hütten bekommt man 1l Marschtee pro Person. Wer mehr Trinkwasser benötigt, kann dies dort erwerben. Bei der Jenatschhütte gibt es Trinkwasser kostenlos zum Auffüllen.

Beste Reisezeit

Die beste Wanderzeit für den Bernina Trek ist Mitte Juni bis Mitte Oktober. Ausserhalb dieser Monate liegt einerseits zu viel Schnee und andererseits sind die meisten der Hütten geschlossen. Die Hütten haben bis Anfang bzw. Mitte Oktober geöffnet.

Die besuchten Hütten

Hier habe ich dir eine Übersicht aller von uns besuchten Hütten mit Detailinformationen. Am besten buchst du die Hütten mehrere paar Monate im Voraus, vor allem, wenn du an einem Samstag übernachten möchtest oder aber eines der begehrten Doppelzimmer ergattern möchtest.
 

HütteEschahütteJenatschhütteTschiervahütte
Anzahl Betten5073100
Höhe2594m2652m2583m
kleine Zimmer vorhandenja, sogar DZja, sogar DZja, sogar DZ.
Dusche vorhandenjaneinja
Steckdose vorhandenjajaja
Empfang vorhandenausserhalb der Hütteneinin der Hütte
Hüttenschlafsacknotwendignotwendignotwendig
Kommentartoll renovierte Hütte, fast wie im Berghoteleinige Bergsteiger, viele Wandererneu renoviert, viele Bergsteiger

Packliste

Für mehrtägige Wanderungen empfiehlt es sich, den Rucksack so leicht wie möglich zu packen. Bei dieser Tour hatten wir Lunch & Snacks für 3 Tage dabei, am 4. Tag konnten wir nach dem Frühstück im Supermarkt einkaufen gehen. Wer möchte, kann auf den Hütten auch ein Sandwich für den nächsten Tag bestellen und auch Schokolade/Snacks kaufen.

Anbei unsere Packliste pro Person:

  • 24 l Rucksack (teilweise Lite Rucksäcke) inklusive Regenschutz
  • Regenschirm (190g) – sofern Regen vorhergesagt
  • Knöchelhohe Wanderschuhe
  • Wanderstöcke (z.B. Black Diamond Distance Carbon Z)
  • Regenjacke und -hose
  • 1 lange Wanderhose
  • 1 kurze Hose
  • 2 Kurz-Arm-T-Shirts (1 zum Wandern, 1 zum Wechseln/Schlafen am Abend)
  • 1 Lang-Arm-T-Shirt
  • 1 Fleece
  • 1x Buff/Tuch/Basecap,  1 Sonnenbrille
  • 1x Wandersocken, 1x normale Socken für abends zum Wechseln
  • 2 Unterhosen
  • 1 Daunenjacke/Daunenweste
  • 1x dünne Handschuhe und Mütze
  • Bei Schnee: Gamaschen und Spikes/Grödel
  • Erste-Hilfe-Set und Pflaster
  • Sonnencreme, Zahnpasta, Zahnbürste, Pflegecreme
  • 1,5 l Wasserflasche/Person
  • Snacks
  • 1x Seidenschlafsack/Inlay
  • 1x Handy, Kopfhörer, 1 Ladegerät (Powerbank haben wir nicht benötigt, da alle Unterkünfte Steckdosen hatten)
  • Bargeld & Ausweise, Kreditkarten, DAV-/SAC-Mitgliedskarte

Signalisation

Die Tour ist sehr gut ausgeschildert. Man sollte aber immer wissen, wie das nächste Zwischenziel heisst, da das Tagesziel erst am Ende vom Tag  angeschrieben ist.

Anspruch/Schwierigkeit

Die Schwierigkeit der Tour liegt in der Länge einiger Etappen und der zu absolvierenden Höhenmeter, so dass sie konditionell anspruchsvoll ist. Technisch anspruchsvoll ist eigentlich nur der Aufstieg am 3. Tag zur Fuorcla Crap Alv und der Abstieg auf der anderen Seite (Schwierigkeit T3). Alle anderen Etappen sind T2-Wanderwege, die weder ausgesetzt noch technisch anspruchsvoll sind. Die Tour wäre auch mit Kindern geeignet, allerdings müssen diese die notwendige Ausdauer und Motivation haben. Mit unseren Kindern wäre ich die Tour erst ab Teenageralter gegangen und hätte wo immer möglich mit Bus/Bahn/Pferdekutsche abgekürzt.

Bargeld/Kreditkarte

Alle Hütten akzeptieren Kreditkarten (teilweise mit Zuschlag). Nimm aber trotzdem genügend Bargeld mit, falls die Kreditkartenzahlung mal nicht funktionieren sollte.

Tipp

Wer die Tour verlängern möchte oder einfach mal schauen möchte, wie es auf der anderen Seite des Berninagebiets ausschaut, dem sei der Sentiero Bernina Sud empfohlen, der in Maloja startet und auch in Poschiavo endet. 

Brauchst Du Hilfe bei der Planung Deiner Tour oder soll ich die Tour für Dich organisieren? Melde Dich gerne bei mir (off_the_trail@yahoo.com).

Tag 1: Madulain - Es-Cha-Hütte

Nach der Anreise einfacher Hüttenaufstieg zur einsam gelegenen Es-Cha-Hütte. Sehr moderne Hütte, tolle Bewirtung!

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Tag 2: Es-Cha-Hütte- Jenatschhütte

Die längste Etappe des Weitwanderwegs führt uns zum Albulapass & später ins herrliche Val Bever. Traumhaft schön!

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Tag 3: Cham. Jenatsch - Silvaplana

Spannender Aufstieg zur Fuorcla Crap Alp, vorbei am Lej Surlej und dann auf dem Höhenweg nach Silvaplana.

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Tag 4: Murtèl - Tschiervahütte

Von der Fuorcla Surlej geht es hinab ins liebliche Val Roseg und dann Aufstieg zur Tschiervahütte am Fuß des Biancograts.

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Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Engadin St. Moritz Tourismus und Graubünden Ferien entstanden. Meine Meinung, Ansichten und Tipps bleiben davon unbeeinflusst, der Tourismusverband hat keinerlei Vorgaben zur Berichterstattung gemacht.

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