Wanderung von der Albispasshöhe zum Aussichtsturm Hochwacht und weiter über den Gratweg zum Albishorn. Der Abstieg kann flexibel je nach Zeit und Energie direkt geschehen oder noch ein wenig länger bis Langnau fortgesetzt werden.
Schon oft bin ich den Albisgrat-Höhenweg vom Uetliberg via Felsenegg bis zur Albispass-Höhe oder in entgegengesetzter Richtung gelaufen. Jedoch noch nie von hier weiter in Richtung Albishorn. Irgendwie war es immer zu weit oder nicht auf dem Radar. Zum Glück hat sich das endlich heute geändert und ich muss sagen, ich hätte schon viel früher herkommen sollen. Die Anreise dauert von Zürich gar nicht allzulang und nach der Anreise nach Thalwil lasse ich mich mit dem Bus zur Albispasshöhe hochfahren.
Am heutigen Wintertag bin ich die einzige Wanderin weit und breit und auch während der Wanderung begegne ich nur sehr vereinzelt anderen Wanderern. Die Wanderung kann das ganze Jahr begangen werden, wobei im Winter Wanderstöcke oder Spikes/Grödel empfehlenswert sind. Einige Teil des Weges sind vereist gewesen und an den etwas steileren Teilstücke können Wanderstöcke oder Spikes sehr hilfreich sein. Den größten Teil der Wanderung sind die jedoch nicht notwendig gewesen.
Die Wanderung startet sehr gemütlich mit einem leichten Aufstieg entlang einer Fahrstrasse. Dieses wechselt bald in einen Forstweg, dem ich ca. 30 Minuten folge, bis ich das erste Zwischenziel erreiche – den Aussichtsturm Hochwacht. Ich habe schon oft von diesem gelesen und dass der Blick von hier oben toll sein soll. Vorsichtig erklimme ich den Turm, der voller Schnee liegt. Nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen Runden erreiche ich die Aussichtsplattform und bin erstmal überwältigt. Wow – ist das eine Sicht hier oben. Sogar heute, an einem bewölkten Tag, ist der Blick umwerfend. Wie muss das erst bei schönem Wetter mit Weitblick sein?
Der Blick reicht bis zum Uetliberg-Turm und mein Blick schweift den mir sehr wohl bekannten Wanderweg vom Uetliberg zur Albispasshöhe entlang. Die andere Richtung ist für mich aber noch viel spannender, denn diese Gegend kenne ich kaum. Der See liegt zum Greifen nah und sogar Rigi und Pilatus lassen sich in der Ferne erahnen. Hier musss ich unbedingt an einem klaren Tag noch einmal herkommen!
Und den Schwindelfreien ist der direkte Blick nach unten zu empfehlen!
Nach einem vorsichtigen Abstieg folge ich dem Wanderweg weiter in Richtung Albishorn. Es folgt ein toll angelegter Gratweg mit leichten Anstiegen und sogar einem Brunnen für die Durstigen unter uns.
Und so schlängel ich mich unter vom Schnee tief hängenden Ästen durch den Wald, geniesse die Stille und den frisch gefallenen Schnee und erreiche bald den höchsten Punkt der Albiskette. Bei schönem Wetter kann man bei diesem markanten Stein ein kurzes Stück vom Weg abgehen und von einem Aussichtspunkt in Richtung Türlersee blicken.
Bald lichtet sich der Wald und für kurze Zeit kämpft sich die Sonne durch die Wolken und ein paar Flecken blauer Himmel werden sichtbar. Dies erzeugt eine ganz besondere Stimmung an diesem sonst doch eher grauen Tag. Das nächste Etappenziel erscheint bereits in der Ferne – das Bergrestaurant Albishorn. Das einladend wirkende Gasthaus bietet eine Terrasse mit einem fantastischen Blick! Wer Zeit hat sollte hier unbedingt einen Zwischenstopp einplanen und einen der leckren Kuchen probieren.
Kurz hinterm Bergrestaurant muss man sich dann beim Wegweiser für den Weiterweg entscheiden – es gibt den direkten Weg hinab nach Sihlwald, den etwas längeren Weg nach Sihlbrugg oder auch den Weg nach Langnau-Gattikon (den ich wähle).
Anfänglich folge ich einem ziemlich steilen Stück bergab. Allerdings endet dieses bereits nach ca. 10 Minuten und geht in einen flacheren Weg über, der parallel zum Höhenweg zurück nach Langnau führt. Schon bald verlasse ich die Schneegrenze und laufe an herrschaftlichen Gutshäusern vorbei. Schließlich entscheide ich mich, das letzte Stück am Bach von Langnau bis zum Bahnhof entlangzulaufen (im Sommer ist dieses Stück toll für Kinder zum Abkühlen).