Eine der schönsten Schneeschuhtouren, die wir seit langem gemacht haben. Der Weg ist für Schneeschuhe nicht markiert, so dass er demzufolge wenig begangen wird. Da man sich aber auf oder direkt neben dem Sommerwanderweg befindet, ist die Routenfindung einfach. Wir fanden uns in einer richtigen Winterwunderwelt wieder und versanken regelmäßig in kniehohem Pulverschnee.
Wir starten unsere Tour auf der anderen Straßenseite, direkt neben dem Restaurant Sattelegg. Wir werden von hier in Richtung Riederweidhorn loslaufen, welches auf den gelben Wegweisern ausgeschildert ist.
Wer möchte, kann der Straße folgen oder aber wie wir direkt hier die Schneeschuhe anlegen und neben der Straße den Berg hochstapfen. Nach ca. 20 Minuten verkleinert sich die Straße zu einem Wanderweg, welche bereits ein wenig ausgetreten ist. Wir folgen diesem und verbreitern die Spur mit unseren Schneeschuhen.
Die folgenden 10 Minuten führen wunderschön und komplett flach durch einen tief verschneiten Wald auf einem schmalen, gut erkennbaren Weg. Wir fühlen uns in eine andere, sehr ruhige Welt versetzt. Auch wenn das Wetter am Vormittag alles andere als prickelnd ist, kann diese Tour auch sehr gut bei weniger gutem Wetter unternommen werden und bietet trotz allem ein tolles Erlebnis!
Auf dem Riederweidhorn angekommen, öffnet sich für einen kurzen Moment der Himmel und die Sonne kommt sogar kurzzeitig hervor. Ab hier folgen wir im leichten Auf und Ab einem romantischen Wanderweg, der einem breiten Gratweg ähnelt. Ab hier finden wir keine Spur mehr und wir sind die ersten, die durch den neugefallenen Schnee stapfen. Nach ca. 20 weiteren Minuten haben wir unser Ziel für die Mittagspause erreicht – die Zauggenhütte. Unser eigentliches Ziel (Pfiffegg) haben wir schon vor einer Weile aufgegeben – wie es halt ist bei Kindern, die mal langsamer oder schneller laufen. Direkt neben der Hütte bietet sich ein perfektes Plätzchen für ein Picknick an – jedoch halten wir es hier nicht allzu lange aus, da starker Schneefall uns bald zuschneit und unsere Finger und Füsse während der Pause immer kälter werden.
Nach einem Blick auf die Karte (hier empfehle ich die kostenlose App von Swisstopo, die sehr genaue Karten hat) entscheiden wir uns spontan, einen anderen Rückweg zu nehmen und eine Rundtour zu laufen. Und das war eine goldrichtige Entscheidung! Der Weg ist für die nächsten 5 Minuten kaum zu erkennen und wir laufen entlang der Linie auf der App. Was für ein Spass, sich im tiefen Schnee den Weg durch die Bäumen zu suchen und kaum erkennbaren Bächen auszuweichen. Das haben unsere Kinder bisher noch nie erlebt und sie stufen die Schneeschuhwanderung ab hier als beste ein, die sie bisher gemacht haben.
Schon bald erreichen wir einen etwas größeren Forstweg und ab hier ist die Routenfindung wieder sehr einfach – für die nächste Stunde folgen wir einfach dem Forstweg. Dieser schlängelt sich in leichtem Bergab durch tiefverschneite Wälder – der perfekte Ort für eine Schneeballschlacht oder auch eine Schneedusche (dafür einfach unter eine Tanne stellen und an einem der Äste ziehen).
Bald erreichen wir den nächsten Zwischenhalt unserer Tour – das Wangner Hüttli. Leider habe ich über diese Hütte nichts in Erfahrung bringen können – es scheint eine Art Vereinshütte zu sein. Die gemütliche, tief zugeschneite Hütte bietet sich perfekt für einen Halt an – eine Bank befindet sich relativ geschützt unterm Vordach der Hütte. Es hat jedoch stark zu schneien begonnen ,so dass wir auch bei dieser Hütte wieder eingeschneit werden.
Von hier sind es noch ca. 15 Minuten, bis man die Straße erreicht, die uns wieder nach Sattelegg führt. Mittlerweile meint es das Wetter sogar gut mit uns und wir sehen immer mehr blauen Flecken am Himmel un der Schneefall hört auf.
Bei der Straße angekommen sind noch 20 Minuten bis Sattelegg angeschrieben. Unterhalb der Straße führt ein Wanderweg parallel zu Straße entlang, welcher gut auf unserer App eingezeichnet ist. Anfänglich können wir auch die gelben Markierungen an den Bäumen noch finden, aber nachdem wir den ersten Bach überquert haben, verlieren wir diese und stehen vor einer kleinen Schlucht. Wir entscheiden uns, steil zur Straße aufzusteigen und die restlichen Minuten auf dieser entlangzulaufen. Als wir nach 4 Stunden reiner Laufzeit (ohne Pausen) beim Auto ankommen, sind wir alle ziemlich k.o. und die Kinder schwören, nie wieder mit zukommen;-) Zum Glück ist dies bereits am Abend zuhause vergessen. Den Muskelkater vom Spuren im Neuschnee können wir aber noch einige Tage spüren.
Achtung Wildruhezone: Ein Teil der Wanderung (ab Riederweidhorn) führt durch Wildruhezone. Bitte berücksichtigt dies bei eurer Planung und bleibt auf den markierten Winterwanderwegen. In der SwissTopo App erkennt ihr die empfohlenen Wege als grün eingezeichnete Wege.
Ab ca. 7 Jahren, wenn die Tour verkürzt wird. Die gesamte Tour wurde von unseren 11- und 14-jährigen Söhnen als anstrengend (da lang) empfunden. Machbar ist sie aber schon und technisch auch sehr einfach.
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danke für Deinen Kommentar. Ich war mir nicht bewusst, dass sich dort im Winter eine Wildruhezone befindet. Ich habe weder im Internet noch vor Ort dazu Infos gefunden. Auch die Infotafeln am Parkplatz weisen nicht darauf hin. Hast Du für mich Infos, welches Gebiet genau eine Ruhezone ist, so dass ich dies in der Beschreibung ergänzen kann?
2 Gedanken zu „Schneeschuhwandern Sattelegg“
Hallo. Merci für die wunderschöne und informative Tourenbeschreibung. Würde ich gerne mal ausprobieren.
Leider habt Ihr euch fast die ganze Strecke in einer Wildschutzzonen bewegt …
Schade
Beste Grüsse
Bernd
Hallo Bernd,
danke für Deinen Kommentar. Ich war mir nicht bewusst, dass sich dort im Winter eine Wildruhezone befindet. Ich habe weder im Internet noch vor Ort dazu Infos gefunden. Auch die Infotafeln am Parkplatz weisen nicht darauf hin. Hast Du für mich Infos, welches Gebiet genau eine Ruhezone ist, so dass ich dies in der Beschreibung ergänzen kann?
Viele Grüsse
Silvie