Schneeschuhwandern in Lantsch/Lenz (Graubünden)
Silvie Kommentare 0 Kommentare
WT1
01:50
5.8km
269m
269m
Dez-Mär
Zwischen Albula und Valbella liegt Lantsch, der Ausgangspunkt zur
spannenden Rundwanderung über die fantastische Hängebrücke im Val
Meltger. Ideale Einsteiger Tour für Schneeschuhanfänger oder auch Familien mit Kindern mit tollen Weitblicken und wenigen Höhenmetern. Das Highlight ist die Hängebrücke Val Meltger, welche nach ungefähr der Hälfte der Tour erreicht ist. Einfache
Wanderung, die zu allen Jahreszeiten geplant werden kann. Im Winter
sind Schneeschuhe sehr hilfreich, es geht aber auch mit Spikes/Grödeln.
Wir parken unser Auto an der Langlauf Roland-Arena, welche wir bereits von einem Aufenthalt in der dortigen Unterkunft Nordic Hostel kennen. Diese haben wir einmal zufällig entdeckt, als wir eine Unterkunft für die Lenzerheide gesucht haben – ein sehr modernes Haus mit tollen Zimmern und Frühstück zu einem vernünftigen Preis. Direkt am großen Parkplatz ist bereits mit pinker Signalisation die auf Schweizmobil dokumentierte „Schneeschuhtour 524 Val Meltger“ ausgeschildert, sodass wir direkt hier starten können. Wir queren die vielbefahrene Hauptstraße und folgen dem Winterwanderweg für einige Minuten. Die Schneeschuhe haben wir noch in der Hand und werden sie am „Einstieg“ der Tour anlegen. Diese führt dann für die nächsten 5 Minuten auf einem schön angelegten Weg fernab vom Winterwanderweg. Diesen erreichen wir jedoch nach 5 Minuten schon wieder (wer hier also abkürzen möchte) und folgen diesem wiederholt für ein paar Minuten.
Schließlich führt der Schneeschuhpfad rechts in den Wald hinein. Uns begegnen aber auch hier immer wieder Wanderer, so dass die ganze Tour auch ohne Schneeschuhe zu meistern ist. Schon bald erreichen wir die erste Pausenbank am kleinen halbzugefrorenen See Lai la Villa. Wer möchte, könnte hier auch einen Stopp am Grillplatz einlegen, der mir Bänken, Holz und Grill ausgestattet ist. Nur der Schnee müsste noch entfernt werden…
Leider ist dieses Wegstück auch schon sehr bald zu Ende und wiederholt gelangen wir auf einen Winterwanderweg. Dieses Mal werden wir dem Weg für eine längere Zeit folgen. Die Schneeschuhe lassen wir allerdings noch an den Füssen und stapfen so mit den Kindern durch den schneebedeckten Wald. Immer wieder erhaschen wir tolle Weitblicke auf die Bergwelt und gerade heute werden wir mit strahlendem Sonnenschein beglückt.
Die Kinder verlieren so langsam die Motivation (wie immer bei längeren Aufstiegen mit den Schneeschuhen) und so legen wir schon bald bei Vasternos die Mittagspause ein. Auf einer einladenen Bank holen wir unser mitgebrachtes Picknick hervor, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und begegnen am heutigen Tage erstaunlich vielen Wanderern.
Schon bald haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und wir schnallen die Schneeschuhe ab. Es folgt nämlich ein Stück durch den Wald, wo der Schnee aufgrund der Sonnenausrichtung bereits komplett weggeschmolzen ist. Es hat jedoch noch einige eisige Stellen und nachdem unserer Jüngster an einer von diesen ausrutscht und sich am Steissbein und am Ellenbogen verletzt, laufen wir das verbleibende Stück bis zur Hängebrücke Hand in Hand, um uns gegenseitig zu stützen.
Beim Anblick der Hängebrücke scheinen alle Mühen von den Kindern vergessen zu sein und voller Begeisterung überqueren sie diese, werfen Schnee in den Bach, räumen den Schnee von der Brücke und hüpfen herum. So wie Kinder halt immer bei Hängebrücken reagieren;-)
Die Brücke wurden aufgrund der winterlichen Schneemassen in 12 Metern Höhe gebaut, nachdem die frühere Brücke mehrere Male vom Schnee mitgerissen wurde.
Nach dem Überqueren der Hängebrücke folgen wir dem Forstweg bis zu einer scharfen Rechtskurve. Ein weiteres Bänklein mit grandiosem Blick lädt müde Beine zu einer weiteren Pause ein. Unsere Kinder haben mittlerweile die Tellerschlitten hervorgeholt, die wir immer dabeihaben. Meist kommen sie auch zum Einsatz, wenn wir die erklommenen Höhenmeter wieder runter gehen. Heute ist das aber eher eine schwierige Angelegenheit, da die Neigung des Wanderweges meist nicht ausreichend ist. Hauptsache sie haben ihren Spass!
Bald schon erreichen wir Lantsch, laufen durch eine Siedlung mit Zweitwohnungen/Ferienwohnungen und überqueren die Straße. Auf der anderen Seite hat es einen grandiosen Spielplatz – hier sollte man unbedingt eine längere Pause einplanen. Auch im Winter ist er zugänglich und fast alles ist nutzbar. So gönnen wir Eltern uns eine Pause, während die Kinder sich nochmal so richtig austoben.
Von hier sind es noch ca. 5 Minuten bis zum Parkplatz, wo unsere Wanderung endet.
Übernachtungstipps für die Region
Die Übernachtungsmöglichkeit unserer Wahl ist oft die Jugendherberge Valbella, welche direkt am Schlepplift in Valbella liegt – perfekter kann ein Skitag nicht starten als direkt vor der Haustür. Die Jugendherberge bietet alle Annehmlichkeiten einer modernen Skiunterkunft mit Skiraum, zahlreichen Parkplätzen, einem grossen Aufenthaltsraum mit Panoramafenstern und im Keller sogar einem Tischtennisraum. Frühstück ist im Preis mit inbegriffen und am Abend kann ein schmackhaftes 3-Gänge-Menü für CHF19.50 (Erwachsener) und CHF14.50 (Kinder) bestellt werden. Wir haben hier bereits mehrmals im Winter übernachtet und kommen immer wieder sehr gerne zurück. Unbedingt rechtzeitig reservieren, da sehr beliebt.
Falls diese Herberge ausgebucht sein sollte, können wir auch das Nordic Hostel an der Biathlon-Arena empfehlen – auch hier kann man auf hohem Niveau günstig übernachten. Dies ist auch gleichzeitig der Ausgangsort für diese Schneeschuhtour.
Und wer ein Hotel mit Wellness und gehobenem Standard sucht, dem können wir das Hotel Krone in Churwalden empfehlen, welches gerade erst im Jahr 2023 eröffnet hat und sehr moderne Zimmer mit tollem Blick hat.
ECKDATEN
Dauer | 2:45 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 269m ↘ 269m |
Länge | 5.8 km |
Schwierigkeit | Einfach, WT1 |
Lage | Kanton Graubünden |
Genaue Route | Parkplatz Roland Arena – Val Meltger Hängebrücke – Spielplatz Lantsch/Lenz – Rolandarena Parkplatz |
Tour durchgeführt im | Dezember 2021 |
Geeignet für Kinder | Ab ca. 9 Jahren, sofern Ausdauer vorhanden. Die Tour ist technisch wirklich einfach und die Höhenmeter sind auch gut zu bewältigen. Alles in allem hat die Tour jedoch eine gewisse Länge. Der Spielplatz in Lantsch ist auch im Winter empfehlenswert und lohnt einen mindestens 30-minütigen Stopp. |
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