Schneeschuhwanderung Lämmerenhütte (2507m)

Schneeschuhwanderung Lämmerenhütte (2507m)

mittel | 3:35 h | 13.4 km | ↑ 762 Hm ↓ 198 Hm

Winterwanderung von der Bergstation Sunnbüel zum Berghotel Schwerenbach – eines der ältesten Gasthäuser der Schweiz. Später vorbei am Daubensee steil hoch zum Gemmipass. Ab hier mit Schneeschuhen weiter zum Lämmerenboden und über eine Steilstufe hoch zur Lämmerenhütte SAC. Diese Tour verbindet die Kantone Berner Oberland und Wallis und war früher ein uralter Säumerweg.

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Den Aufstieg erleichtert die Seilbahn hoch nach Sunnbüel

Ein herrlicher Tag lockt uns und zahlreiche Tagestouristen nach Kandersteg. Das Postauto ist bis auf den letzten Platz gefüllt und so sind wir froh, dass wir in der Nähe der Tür als eine der ersten aussteigen können, um uns in die Schlange für die Seilbahn einzufädeln. Ich kenne diese Gegend bereits von meiner Wanderung zur Balmhornhütte und auch meiner Fernwanderung Via Alpina, da die 14. Etappe von Kandersteg nach Adelboden in der Nähe der Seilbahnstation langführt.

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Los gehts auf dem präparierten Winterwanderweg

Die Wanderung beginnt in Sunnbüel, einem kleinen Skigebiet oberhalb von Leukerbad, auf einer Höhe von etwa 1.930 Metern über dem Meeresspiegel. Wer bereits die erste Pause einlegen möchte, kann dies im Bergrestaurant Sunnbüel einplanen (entweder auf der großen Sonnenterrasse oder in der gemütlichen Stube. Schon ganz in der Nähe der Bahnstation treffen wir auf einen
Tierbeobachter. Wir dürfen durch sein Fernrohr schauen und sehen einen prächtigen Steinbock, der sich weit oben am Berg auf einem Felsvorsprung sonnt. Wow – mit blossem Auge ist das Tier nicht mal zu erahnen.

Von Sunnbüel aus folgt man leicht bergab einem mit orangefarbigen Stangen und pinken Wegweisern gut markierten Wanderweg. Dieser präparierte Winterwanderweg führt über weite offene Schneeflächen. Der Winterwanderweg schlängelt sich durchs Tal und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge. Wir kommen an der Langlaufloipe Spittelmatte vorbei und zahlreiche Bänke laden die Wanderer zu einer kurzen Pause ein.

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Pause in einem der ältesten Gasthöfe im alpinen Wallis

Am Ende der Ebene (vorbei am zugeschneiten Arvenseeli) erreichen wir den Grenzstein zwischen den beiden Kantonen. Ab hier geht es steil bergauf in Richtung Berghotel Schwarenbach. Dieses hat man etwa auf halber Strecke der Wanderung erreicht. Das Restaurant ist am heutigen sonnigen Tag sehr gut gefüllt und schaut sehr einladend aus. Da wir uns ein Picknick mitgenommen haben, lassen wir uns auf einer kleinen Mauer in der Nähe des Restaurants nieder und lassen den Blick über die Bergwelt schweifen. Da wir diese Wanderung bereits in entgegengesetzter Form vor einigen Jahren im Sommer gemacht haben, erkennen wir vieles wieder! Das Berghotel diente einst als Zollhaus zwischen den Kantonen Bern und Wallis und zahlreiche berühmte Persönlichkeiten sind hier schon eingekehrt!

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Von hier aus geht es weiterhin leicht bergauf und uns kommen mehr und mehr Schlittler entgegen. Nach einem weiteren etwas steileren Aufstieg haben wir dann den gefrorenen und zugeschneiten Daubensee erreicht, der im Winter eine riesige weiße Fläche ist. In der Mitte vom See hat es eine präparierte Langlaufloipe und ein Winterwanderweg führt einmal um den See herum. Wir entscheiden uns für die rechte Seite und erreichen bald das Ende vom See. Ab hier geht es so richtig steil bergauf, bis man schließlich den Gemmipass auf einer Höhe von 2.322 Metern erreicht hat. Wer den letzten, wirklich steilen Aufstieg umgehen möchte, dem sei die Pendelbahn Daubensee empfohlen. Diese bringt einen für CHF 6 (Stand 2023) nach oben zum Gemmipass.

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Ab hier gehts mit Schneeschuhen weiter

Wir lassen den letzten Aufstieg zum Gemmipass aus und biegen bereits vorher nach rechts ab in Richtung Lämmerenhütte. Den Gemmipass werden wir uns am morgigen Tag am Ende der Tour anschauen.

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Wir kennen die Lämmerenhütte bereits von einem Besuch im Sommer, als wir mit mehreren anderen Familien unsere jährliche Familienwanderung unternahmen. Wir können uns von damals noch an den langgezogenen Lämmerenboden und den steilen Aufstieg kurz vor der Hütte erinnern, welcher super mit Ketten gesichert war. Wir sind gespannt, was wir wiedererkennen werden und vor allem, wie wir die Steilstufe überwinden werden. Da der präparierte Winterwanderweg beim Gemmipass endet, schnallen wir unsere Schneeschuhe an und folgen dem mit Stangen markierten Hüttenzustieg.

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Heute ist viel los auf dem Lämmerenboden

Im sanften Auf und Ab erreichen wir den Lämmerenboden und folgen der doch sehr eindeutigen Spur. Uns kommen zahlreiche Skitourengeher, Schneeschuhläufer und auch Wanderer entgegen und wir sind überrascht, dass hier an einem Montag doch noch einiges los ist.

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Die Steilstufe wird zur heutigen Schlüsselstelle

Am Ende vom Lämmerenboden erreichen wir die heutige Schlüsselstelle. Wir hatten uns den Hüttenzustieg natürlich vorher auf der Karte angeschaut und gesehen, dass wir nicht dem Sommerzustieg rechts herum, sondern dem Winterzustieg links folgen müssen. Während diese Steilstufe anfangs für uns noch gut zu meistern ist, erreichen wir bald eine steile Kuppe, die unangenehm zu laufen ist. Der Schnee ist gegen Nachmittag eher hart geworden und dieses steile Stück für uns dadurch anspruchsvoll. Es fehlt eine Aufstiegsspur durch die Vorgänger und so sehen wir, dass das Stück schnell überwunden ist.

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Von oben sieht dieses Stück noch viel gruseliger aus und wir wundern uns, wie wir hier morgen wieder runterkommen sollen. Bei dieser Stelle würde ich mit Anfängern oder Kindern nicht laufen wollen. Der Aufstieg entlang des Sommerweges ist zwar technisch größtenteils einfacher, liegt aber in einer Rinne unter einem lawinengefährdeten Hang.

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Die bewartete Lämmerenhütte ist erreicht

Nachdem sich unser Herzschlag wieder beruhigt hat, setzen wir den Rest der Schneeschuhwanderung fort. Im oberen Teil hat es keinerlei technische Schwierigkeiten und so erreichen wir nach einer kleinen Schleife schon bald die notwendige Höhe. Die Hütte ist umgeben von zahlreichen Steinmännchen und bietet einen wirklich tollen Blick auf den Gemmipass.

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Neben der Hütte befindet sich noch das Fundament der ursprünglichen Hütte, die 2x durch Schneelawinen im Winter zerstört wurde. Die neue Hütte wurde deshalb etwas versetzt erbaut und 2017 auch erweitert. Somit treffen wir auf eine topmoderne Hütte und haben das Glück, sogar zu zweit in einem 6-Bett-Zimmer schlafen zu können – was für ein Luxus! Am Abend werden wir vom Hüttenteam kulinarisch verwöhnt. Bald schon gehen wir uns Bett, damit wir für unsere Tour auf den Wildstrubel ausgeschlafen sind.

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Weiter ging es am nächsten Tag übrigens zum Gipfel des Wildstrubels.

ECKDATEN

Dauer3:35 Stunden
Höhenunterschied↗ 762m↘ 198m
Länge13.4 km
SchwierigkeitEinfach, WT1 bis Gemmi, ab dort einfach weiter, Steilstufe WT3
LageKanton Wallis
Genaue RouteSunnbüel – Daubensee – Gemmi – Lämmerenhütte
Tour durchgeführt imFebruar 2023
Geeignet für KinderFür Kinder ist wohl eher die andere Richtung interessant, die man mit dem Schlitten runtersausen kann. Die von uns absolvierte Tour ist zw. Sunnbüel und Gemmi problemlos machbar. Von Gemmi zur Lämmerenhütte hat es eine anspruchsvolle Steilstufe zu überwinden.
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der SchweizDas grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz

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