Erlebnis Hüfihütte (2334m): Eine unvergessliche Hüttentour im Kanton Uri

Erlebnis Hüfihütte (2334m): Eine unvergessliche Hüttentour im Kanton Uri

trekking

T2

5:50

5.6km

1502m

0m

Jul-Okt

Anspruchsvoller Hüttenzustieg von der Talstation der Bergbahn Golzern durchs Maderanertal bis zur hochalpin gelegenen Hüfihütte. Diese liegt wie auf einem Adlerhorst und bietet ein umwerfendes Panorama auf die eindrückliche Bergwelt. Durch die Länge des Zustiegs und der zahlreichen Höhenmeter sollte man die Tour am besten mit Übernachtung einplanen. Am Abend wird die Hütte häufig von Steinböcken besucht – ein unvergessliches Erlebnis!

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Uns steht ein Wochenende mit unserem jüngsten Sohn bevor und ich freu mich riesig, als er zustimmt, eine weitere SAC-Hütte zu besuchen. Ich verschweige ihm besser, dass es sich hier um 1500 Höhenmeter handelt, erwähne aber, dass wir den ganzen Tag unterwegs sein werden. Die Wahl fiel dann auf die Hüfihütte, die zwar noch ein grösseres Schneefeld auf den letzten 100 Höhenmetern hatte, aber immerhin realistischer erschien als die ursprünglich geplante Hütte im Wallis, die wegen der späten Schneefälle im Mai noch ziemlich zugeschneit war.  So erkunden wir uns vorher beim Hüttenteam nach den Verhältnissen (Stecken sind gut, aber es braucht keine Steigeisen/Grödel) und was wir vom Tal aus mitnehmen können. Das Hüttenteam versucht nämlich wie auch andere Hüttenteams die Anzahl der Helikopterflüge zu reduzieren und sie freuen sich immer, wenn man frisches Gemüse oder andere Lebensmittel mitbringt, die sie auf ihrer Webseite erwähnen. Bei unserem Besuch waren dies Auberginen und Zucchini, die mein Sohn und ich an diesem Tag hochtrugen. Ich finde die Idee toll und werde auch zukünftig beim Hüttenteam nachfragen, ob man etwas kleines mitbringen kann. Vor Ort wird einem dann der Einkaufsbetrag gegen Vorzeigen des Kassenbons erstattet.

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Nach einer überaus spannenden Anreise mit dem Zug und später dann gut gefüllten Postauto über zahlreiche Kurven erreichen wir die Talstation Bristen-Golzern, wo unsere Wanderung beginnt. Hier gibt es neben Toiletten auch die Möglichkeit, Wasser aufzufüllen oder noch lokale Produkte wie Käse oder Joghurt im Dorfladen für die Wanderung zu kaufen. Der Weg führt flach und auf breiten Weg am sprudelnden Chärstelenbach entlang, bis er langsam an Steigung gewinnt.

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Nach dem ersten steilen Anstieg erreichen wir nach ca. 45 Minuten den ersten Zwischenstopp unserer Tour, das Berggasthaus Legni. Dies ist ein wirklich idyllischer Ort mit einer überaus freundlichen Bedienung und wir fühlen uns hier pudelwohl. Es gibt eine grosse Auswahl an feinen Kuchen und es lohnt sich unbedingt mal ins Innere des Hauses zu schauen, welches unglaublich liebevoll eingerichtet ist.

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Nach dem Zwischenstopp (hier hat es auch noch einen Brunnen) geht es tiefer ins Maderanertal auf weiterhin breiten und einfachen Wegen. Meist laufen wir sehr nah am Bach und es lohnt sich auch, ausreichend Sonnenschutz mitzunehmen, da es hier wenig Schatten hat.

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Wir überqueren eine weitere Brücke und laufen weiter zu unserem nächsten Zwischenstopp (da könnte man sich dran gewöhnen!). Auf der Alp Stössi werden zahlreiche Milchprodukte verkauft und es gibt eine grosse Auswahl an Joghurts,  Glace und natürlich Käse. Zudem bietet das Alp-Beizli mehrere Sitzgelegenheiten, um hungrige Wanderer mit lokalen Spezialitäten zu verköstigen. Obwohl wir bereits beim vorherigen Stopp einen feinen Kuchen hatten, genehmigen wir uns einen der erfrischenden gekühlten Joghurts, um uns für den weiteren Aufstieg zu stärken.

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Wir überqueren eine weitere Brücke und laufen weiter zu unserem nächsten Zwischenstopp (da könnte man sich dran gewöhnen!). Auf der Alp Stössi werden zahlreiche Milchprodukte verkauft und es gibt eine grosse Auswahl an Joghurts,  Glace und natürlich Käse. Zudem bietet das Alp-Beizli mehrere Sitzgelegenheiten, um hungrige Wanderer mit lokalen Spezialitäten zu verköstigen. Obwohl wir bereits beim vorherigen Stopp einen feinen Kuchen hatten, genehmigen wir uns einen der erfrischenden gekühlten Joghurts, um uns für den weiteren Aufstieg zu stärken.

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Nachdem wir uns nun warmgelaufen haben, beginnt der für uns schönste und auch spannendste Teil der Wanderung. Wir laufen durch ein wirklich unberührtes Tal mit unzähligen Wasserfällen, Sommerblumen und unterschiedlichen Eindrücken. Wir queren immer wieder den Bach und gelegentlich kommen uns auch noch Mountainbiker entgegen. Je höher wir kommen, um so seltener passiert dies jedoch und wir treffen auch nur wenige andere Wanderer.

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Bereits von weitem sehen wir eine grosse Wasserwolke, die durch einen riesigen Wasserfall entsteht und extrem eindrücklich ist. Der Wanderweg ist geprägt von einer enormen Anzahl an Wasserfällen und später müssen wir einige von denen durchqueren, da sie direkt auf dem Wanderweg landen – eine sehr nasse, aber auch erfrischende Angelegenheit!

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Bald schon ist der 3. Zwischenstopp erreicht – die berühmte Sirupbar. Von dieser hatte ich bereits im Vorfeld gelesen und mich darauf gefreut. Einerseits kann man hier ein weiteres Mal die Flasche mit Quellwasser auffüllen, andererseits sich einen kühlen Sirup gönnen und einen kleinen Betrag in die Kasse dafür geben. Ich mag solche kreativen Ideen, die Wanderer erfreuen und eine Tour dadurch kurzweiliger machen.

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Kurz hinter der Sirupbar überqueren wir den Bach ein letztes Mal und ab jetzt wird es dann ernst – es folgt ein nicht enden wollender steiler Aufstieg zur Hütte. Der Weg ist überaus spannend, häufig schmal, gelegentlich auch abschüssig. Immer wieder müssen wir direkt durch Wasserfälle durch, was eine nasse Angelegenheit ist. Geht man besser vorsichtig und langsam durch oder einfach schnell? Unterwegs treffen wir auf den Hüttenwart, der gerade den Weg vom überwuchernden Gräsern und Pflanzen befreit – dankeschön dafür, da wir so den Weg wieder sehen und auch besser darauf laufen können.

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Bald schon lassen wir erst die Baumzone und später auch den Bereich mit Blumen und Gräsern hinter uns und erreichen eine der wohl faszinierendsten Gebiete der Schweiz. Die Bergwelt scheint unwirklich und wie aus einem Bilderbuch. Geologie-Fans werden hier voll auf ihre Kosten kommen, da wir mit Blick auf ein Faltengebirge wandern.

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Je höher wir kommen, umso eindrücklicher wird der Blick ins Tal. Exponierte Querungen sind mit Ketten gesichert und auch die eine oder andere Brücke ist montiert.

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Da wir Anfangs Juli unterwegs sind, gibt es noch ein letztes Schneefeld zu queren, bevor wir die Hütte erreichen. Dieses ist aber gut zu laufen und der Schnee ist auch weich genug, um nicht abzurutschen.

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Kurz hinterm Schneefeld müssen wir einen Hangrutsch überqueren, an welchem der Weg abgerutscht ist. Mit Wanderstöcken ist dieses Stück aber in beide Richtungen gut zu meistern! Wir erreichen das erwartete Schneefeld vor der Hütte, auf welchem wir ungefähr 10 Minuten steil bergauf laufen müssen. Auch dieses ist bei den aktuellen Wetterverhältnissen relativ weich und gut zu gehen – Wanderstöcke sind hier aber sicherlich hilfreich und Anfängern seien Spikes/Grödel empfohlen.

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Kurz danach erreichen wir die Hütte und haben den Luxus, ein 6-Bett-Zimmer für uns alleine zu haben. Das ist der Vorteil, wenn man an einem Freitag unterwegs ist und nicht an einem Samstag hier oben schläft. Auf der Hütte ist jedoch trotzdem so einiges los und da wir während der Fussball-EM unterwegs sind, stellt der Hüttenwart sogar sein Internet und ein Gerät zur Verfügung, damit die Gäste das Spiel am Abend verfolgen können.

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Am Abend werden wir mit einem herrlichen Sonnenuntergang und dem Besuch mehrerer Steinböcke verwöhnt und kommen mit den anderen Gästen am Essenstisch schnell ins Gespräch.

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Früh am Morgen werde ich direkt von einem Steinbock begrüsst, als ich für den Sonnenaufgang auf die Hüttenterrasse gehe. Nach dem feinen Frühstück steigen wir dann erstmal vorsichtig das Schneefeld hinab und begeben uns ins Tal. Eigentlich wollten wir zur Windgällenhütte und zum Golzernsee weiter, aber unser Junior streikt und möchte auf kürzestem Weg zum Postauto. So werde ich die Hütte dann ein anderes Mal besuchen.

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Tipp: Der Empfang im Maderanertal ist bereits  mit Sunrise sehr eingeschränkt bzw. bereits kurz hinter Amsteg nicht mehr vorhanden. Mit Swisscom scheint es besser zu funktionieren. Schau daher unbedingt bei der Tourenplanung nach den Abfahrtzeiten des Postautos, da diese nicht allzu regelmässig fahren. Zudem konnten wir kein Ticket für die SBB (online) lösen und benötigten daher Bargeld, um den Busfahrer zu bezahlen.

ECKDATEN

Dauer05:50 Stunden
Höhenunterschied↗ 1502m↘ 0m
Länge11.4 km
SchwierigkeitSportlich, T2
LageKanton Uri
Genaue RouteGolzern Talstation – Hüfihütte
Tour durchgeführt imJuli 2024
Geeignet für KinderAb ca. 14 Jahren. Konditionell sehr anspruchsvoll und der Weg ist im letzten Drittel auch immer wieder ausgesetzt/schmal/abschüssig.
BuchempfehlungFamilienausflüge zu SAC-Hütten: 41 erlebnisreiche Wanderungen mit Kindern (Alpin-Wanderführer)

2 Gedanken zu „Erlebnis Hüfihütte (2334m): Eine unvergessliche Hüttentour im Kanton Uri

  1. Bestimmt ein sehr interessante Tour, nur die Zahlen in den Eckdaten stimmen überhaupt nicht mit den realen Werten in der Karte überein.

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