Suonenwanderung entlang der Niwärch und Gorperi Suone im Wallis
Silvie Kommentare 0 Kommentare
T3
04:20
11.3km
319m
485m
Apr-Nov
Die Niwärch ist zweifellos eine die beeindruckendsten Suonen im Oberwallis. Atemberaubende Abschnitte entlang steiler Felswände wechseln sich ab mit luftigen Passagen über schmale Holzstege. Für diese Wanderung sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unerlässlich. Alternativ kann man das Niwärch auch durch einen Tunnel umgehen. Im Kombination mit der Gorperi Suone bietet sich eine tolle Tour mit etwas Nervenkitzel an, die unvergesslich sein wird!
Die Südrampe im Wallis erhält außergewöhnlich viel Sonneneinstrahlung. Erst durch die Suonen konnte in dieser Region Landwirtschaft betrieben werden. Unter äußerst schwierigen Bedingungen wurde Wasser aus dem Baltschiedertal in etwa 20 Suonen geleitet. Ausgangspunkt der Wanderung ist das hübsche typische Walliser Dorf Ausserberg. Alternativ kann man mit dem Auto auch bis Choruderi fahren und dort die Wanderung direkt an der
Niwärch-Suone (oder alternativ dem Stollen) beginnen. Bitte beachte, dass die Strasse nach Choruderi taxpflichtig ist (CHF5/Tag), welche direkt per Twint am Parkautomaten am grossen Parkplatz gelöst werden kann.
Nach einer etwa einstündigen Wanderung erreicht man den Start der Niwärch-Suone. Wem die Suone zu ausgesetzt ist, der kann alternativ den südlichen Eingang des Wasserstollens nehmen (Länge des Stollens: 1,6km, Stirnlampe zwingend notwendig!). Der Stollen, der zwischen 1970 und 1972 erbaut wurde, leitet das Wasser der Suonen Niwärch und Mittla aus dem Baltschiedertal auf die Kulturlandschaft von Ausserberg.
Der Weg führt anfänglich durch einen idyllischen Wald, während das Wasser der Suone links von uns plätschert. Bald schon aber verlassen wir den Wald und der Blick ins Baltschiedertal öffnet sich. Während der Weg anfänglich noch breit und gemütlich ist, ändert sich das schon bald und es kommen die ersten schmalen Abschnitte.
An einigen besonders schmalen Abschnitten sind Holzplatten verlegt und auch Halteseile montiert. Wer die notwendige Trittsicherheit hat und auch mit ausgesetzten Wegen kein Problem hat, der wird hier einen Riesenspass haben. Wer wie ich allerdings eine leichte Höhenangst hat, der wird während der gesamten 45 Minuten immer ein leichtes Bauchkribbeln spüren, da es hier doch sehr steil bergab geht.
Der Weg führt weiterhin entlang der typischen Walliser Südhänge und wir bestaunen die Baukunst der Suone, die bereits Ende des 14. Jahrhunderts von den Einwohnern von Ausserberg erbaut wurde. Sie konnten so das Gletscherwasser des Baltschiederbachs hinter Ze Steinu umleiten, um es für die Bewässerung ihrer Felder bei Ausserberg zu nutzen.
Der Unterhalt der Suone ist sehr zeitaufwändig, da es immer wieder zu Erdrutschen, Verschüttungen und Blockierungen im Wasserfluss kommt. Glücklicherweise gibt es ausreichend freiwillige Helfer, die sich um die regelmässige Instandhaltung des Wanderwegs und der Suone kümmern, damit dieses Kulturgut auch zukünftig erhalten bleibt.
Von hier aus setzen wir unsere Wanderung entlang der Gorperi-Suone fort, immer dem Wasser folgend, talauswärts.
Es ist anfänglich ein unkomplizierter Weg, der ziemlich breit direkt neben der Suone verläuft. Diese plätschert munter neben uns hier und hat teilweise ein grosses Gefälle zu überwinden.
Der Weg ist sehr abwechslungsreich und immer wieder wird der Blick ins Tal frei. Der Weg ist sicherlich ideal auch für Kinder, da es einem hier nie langweilig wird und es immer etwas zu entdecken gibt.
Der malerische Suonenweg führt uns durch mehrere Felstunnel. Besonders spektakulär ist der Abschnitt Chänilzug Mehrheji: Ein ausgehöhlter Baumstamm, durch den einst das Wasser floss, hängt beeindruckend an einer überhängenden Felswand, daneben eine schmale Ganglatte. Dieses beeindruckende Beispiel der Suonenbaukunst kann sogar aus nächster Nähe angeschaut werden, indem man die teilweise weit abstehende Holzplatte daneben nutzt und sich am Halteseil festhält.
Während ich mich freiwillig als Fotografin melde, begibt sich mein Mann auf diesen waghalsigen Abschnitt. Obwohl er absolut keine Höhenangst hat, wird auch ihm bei diesem Abschnitt mulmig, da es doch ziemlich bergab geht und man zwangsweise nach unten schauen muss, um seine Schritte zu setzen. Idealerweise gibt es einen Tunnel neben diesem Abschnitt, durch den man gemütlich laufen kann, um dieses Stück zu umgehen.
Nach ungefähr 1 Stunde entlang der Gorperi-Suone biegen wir ab in Richtung Eggerberg. Unser Auto steht nämlich am Parkplatz Choruderri (am Beginn der Niwärch-Suone) und so nehmen wir den Wanderweg zurück in diese Richtung. Wer mit den Öffentlichen unterwegs ist, steigt von hier direkt nach Eggerberg ab.
Bist du an weiteren Suonenwanderungen interessiert? Hier findest du eine Liste aller Suonenwanderungen, die ich bereits besucht habe:
ECKDATEN
Dauer | 4:20 Stunden |
Länge | 11.3 km |
Höhenunterschied | ↗ 319m ↘ 485m |
Schwierigkeit | T3, ausgesetzt |
Lage | Kanton Wallis |
Genaue Route | Ausserberg – Choruderri – Niwärch Suone – Ze Steinu – Gorperi Suone – Eggerberg |
Tour durchgeführt im | Juli 2024 |
Geeignet für Kinder | Ab ca. 6 Jahren, sofern Trittsicherheit vorhanden. Mit jüngeren Kindern am besten nur 1 Suone einplanen (z.B. Niwärch), am Parkplatz Choruderri starten und durch den Tunnel zum Ausgangsort zurück. |
Geeignet für Kinderwagen | Nein |
Geeignet für Hunde | Ja, sofern sie auf exponierten Wegen sicher laufen können. |
Buchempfehlung | Wandern an sagenhaften Suonen Wallis |