Wanderung in der Bürser Schlucht (Brandnertal, Vorarlberg)
Silvie Kommentare 0 Kommentare
T2
02:15
6.4km
318m
318m
Apr-Okt
Einfache Wanderung durch die Bürser Schlucht, die mit ihrem fast unberührten Wald zu den malerischsten Naturlandschaften der Alpen zählt. Die Form der Schlucht wurde durch das Zusammenspiel von Eis und Wasser geprägt. Nach dem Rückzug der Gletscher grub sich der Alvier-Bach in den eigenen Kies ein und gestaltete so über die letzten 10.000 Jahre hinweg die heutige Schlucht. Diese bietet äußerst seltene Einblicke in die geologische Geschichte und wird aufgrund ihres beinahe urwaldähnlichen Baumbestands als eine der landschaftlich schönsten Gegenden der Alpen angesehen.
Wir verbringen ein verlängertes Wochenende im Brandnertal und während meine Männer sich im Bikepark vergnügen, habe ich genügend Zeit zum Wandern. So schaue ich mir die Sarotlahütte an und auch die Mondspitze – 2 sehr empfehlenswerte Touren in dieser Gegend. Die Wanderung durch die Bürser Schlucht verläuft praktischerweise direkt neben unserem Camping Heidi in Bürserberg, so dass ich direkt von hier loslaufen kann. Die Wanderung eignet sich aufgrund der kurzen Dauer perfekt für eine Halbtagestour und ist auch für Familien mit kleineren Kinder sehr gut geeignet.
Wer nicht in Bürserberg übernachtet, startet die Wanderung am besten direkt am Schluchteingang in Bürs und läuft von dort den 3 km langen Wanderweg entlang. Ich steige jedoch von oben ein und laufe erstmal die ersten 20 Minuten hinab zur Schlucht. Der Weg ist perfekt ausgeschildert, so dass man sich nicht verlaufen kann. Ich komme sogar an einer Schranke vorbei – in den Wintermonaten wird der Wanderweg durch die Schlucht nämlich gesperrt.
nachdem ich die Höhenmeter überwunden habe, laufe ich am türkisblauen Alvier-Bach entlang. Die Landschaft hier ist extrem urtümlich und man sieht, dass der Mensch hier nur wenig eingegriffen hat. Überall liegen umgekippte Bäume, es gibt Erdrutsche und urwaldähnliche Landschaften. Es ist erstaunlich, wie sich die Natur im Laufe der Zeit entwickelt hat und den Bachlauf umrahmt.
Der Alvier-Bach schlängelt sich durch die Schlucht und hat im Laufe der Jahrtausende tiefe Kalksteinformationen und beeindruckende Felswände
geschaffen. Das Spiel von Licht und Schatten auf den Felsen verleiht der Umgebung eine mystische Atmosphäre. Der Weg führt weiter durch enge Passagen, die vom Bach ausgespült wurden. Manchmal muss man über steinige Abschnitte klettern oder über kleine Holzbrücken gehen, um den Bach zu überqueren. Die Wanderung erfordert ein gewisses Maß an Geschicklichkeit, aber sie ist für die meisten Menschen gut machbar.
Moos bedeckt die Felsen und verleiht ihnen ein lebendiges Grün. Farne und wild wachsende Blumen schmücken den Wegrand und fügen einen Hauch
von Farbe hinzu. Mit etwas Glück kann man auch verschiedene Vogelarten beobachten, die in den Baumkronen nisten. Die geologischen Formationen in der Bürser Schlucht sind von besonderem Interesse. Kalksteinformationen säumen den Weg und zeigen die Spuren vergangener Zeitalter. An einigen Stellen kann man sogar Fossilien entdecken, die die reiche geologische Geschichte der Region offenbaren.
Obwohl ich am Wochenende unterwegs bin, begegne ich heute nur sehr wenigen anderen Wanderern. Dabei ist die Schlucht perfekt für eine Wanderung vor allem bei heissen Temperaturen geeignet, da sie herrlichen Schatten spendet!
Kurz bevor ich Bürs erreiche, passiere ich einen überraschend grossen natürlichen Strand am Bachufer. Einige andere Besucher haben dort ein Feuer entzündet und machen ein Picknick – ich muss sagen, sie haben sich ein wirklich schönes Plätzchen ausgesucht.
Ich verlasse die Schlucht und erreiche bald die Hauptstrasse von Bürs. Ich könnte ab hier entweder den gleichen Weg zurücklaufen oder aber eine Rundwanderung machen und einen Alternativweg wählen. Ich entscheide mich für die zweite Variante und laufe ein wenig an der Strasse entlang, bis links der Wanderweg abzweigt. Dieser führt mich an 2 interessanten geologischen Phänomenen vorbei. Zuerst passiere ich das sogenannte „Kuhloch“, welches während der letzten Eiszeit entstand, als der Illgletscher das Bachbett des Alvierbachs blockierte und die Wassermassen sich einen neuen Weg suchen mussten.
Kurz darauf komme ich zu den „Schrunden“, welche durch das Ausspülen von wasserlöslichem Gestein entstanden sind und dadurch Hohlräume entstanden sind. Stürzen diese ein, entstehen die tiefen Spalten im Boden, die Schrunden.
ECKDATEN
Dauer | 2:15 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 318 Hm ↘ 318 Hm |
Länge | 6.4 km |
Schwierigkeit | Einfacher Wanderweg. |
Lage | Bürserberg (Brandnertal, Vorarlberg) |
Genaue Route | Bürserberg – Bürserschlucht – Bürs – Bürserberg |
Tour durchgeführt im | Mai 2023 |
Geeignet für Kinder | Ab Kleinkindalter. Mit den ganz Kleinen startet man am besten direkt in Bürs. Tour ist für Kinder jeden Alters problemlos geeeignet. |
Buchempfehlung für Wanderungen im Brandnertal | Brandnertal: mit Großem Walsertal und Klostertal |