Klettersteig und Wanderung zur SAC Tierberglihütte: Ein alpines Highlight

Klettersteig und Wanderung zur SAC Tierberglihütte: Ein alpines Highlight

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Eindrücklicher Klettersteig am Sustenpass im Berner Oberland. Atemberaubendes Panorama vom Klettersteig auf dem Steingletscher und die hochalpine Umgebung. Der Klettersteig endet an der SAC Tierberglihütte, die einen der umwerfendsten Blicke auf die Schweizer Gletscherwelt bietet. Kurzweiliger Klettersteig, der in 2 Teile gegliedert ist, so dass man unterwegs auch aussteigen kann und auf dem Wanderweg zur Hütte laufen kann. Für bergerfahrene Teenager empfehlenswert.

klettersteig-tierberglihütte-
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Die SAC Tierberglihütte (2795m) ist sicherlich jedem Bergsteiger ein Begriff. Einerseits ist von dort das Susten- und Gwächtenhorn zu erreichen. Andererseits ist der Blick von der Hüttenterrasse wohl einer der eindrücklichsten in der Schweiz. Mittels eines relativ kurzen, aber sehr steilen Zustiegs ist diese Hütte für erfahrene Wanderer gut zu erreichen, um direkt in die Gletscherwelt des Berner Oberlands einzutauchen. Wer die Tour noch etwas variieren möchte, dem sei der Zustieg über den Klettersteig zu empfehlen, so dass man den Wanderweg dann im Abstieg nutzt.

Ich kenne die Tierberglihütte bereits von meiner Tour aufs Sustenhorn, den vorderen Tierberg und das Gwächtenhorn. Am heutigen Tag werde ich die Hütte also bereits das 3. Mal besuchen und sicherlich nicht zum letzten Mal.

Wir reisen heute mit dem Auto an, da dies für eine Tagestour planerisch am sinnvollsten ist, da das Postauto nur unregelmässig fährt. Wir kommen am riesigen Parkplatz Umpol an (gebührenpflichtig) und sind erstaunt, wie voll dieser bereits ist. Nun ja, wir sind an einem Samstag unterwegs und bei gutem Wetter ist hier immer dementsprechend viel los. Wir hoffen, dass wir im Klettersteig nicht anstehen müssen, stellen aber bald fest, dass es sich gut verteilt und viele auch den Wanderweg für den Aufstieg nutzen und nicht den Klettersteig.

klettersteig-tierberglihütte-
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Der Klettersteig wurde vom SAC Baselland als zusätzlicher Hüttenzustieg gebaut und ist mit einer Schwierigkeit von K3 spannend, aber nicht zu schwierig. Anfängern würden ich diesen Klettersteig nicht unbedingt empfehlen, aber mit etwas Erfahrung auf leichteren Klettersteigen wird man diesen wohl gut meistern können. Auf dem Klettersteig-Flyer der Tierberglihütte bekommt man alle notwendigen Infos inklusive einer Skizze. Unbedingt Helm mitnehmen, da Steinschlag durch andere Klettersteiggeher nicht ausgeschlossen ist.

Der Klettersteig beginnt fast direkt am Parkplatz an einer Infotafel und ist mit einem Steinmännchen markiert. Der Steig führt schräg rechts aufwärts und man erreicht die erste Felswand. Diese eignet sich perfekt, um nochmal die Ausrüstung zu prüfen und um sich mit dem Fels vertraut zu machen.

Es folgt ein kurzer Abschnitt im Schotter, bevor wir ein weiteres Felsband erreichen. Der Weg verläuft anfangs eher als gesicherter Wanderweg – der perfekte Einstieg, damit es nicht bereits zu Beginn zu schwierig ist.

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Bald schon erreichen wir Gelände, welches leichte Kletterelemente und auch einen leichten Überhang bietet. Wer diesen Überhang vermeiden möchte (C-Stelle), der kann diese Stelle an der rechten Seite umgehen (A-B). Wir überwinden einen kurzen Miniaufschwung und haben bereits das Ende des ersten Klettersteig-Abschnitts erreicht und kreuzen den Sommer-Wanderweg.

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Kurz unterhalb dieser Kreuzung gibt es einen idealen Ort für eine kurze Pause ohne in einer Steinschlagzone zu sein. So lassen wir uns kurz nieder, essen und trinken etwas und geniessen einfach nur das prächtige Panorama.

Es folgt das für uns anspruchsvollste Stück, da es noch Restschnee hat und wir ein wenig am Rand des Schneefels entlangkraxeln müssen. Wer sich hier unsicher fühlt, dreht hier am besten um und nimmt den Wanderweg hoch zur Hütte. So queren wir waagerecht zu einem gratartigen Felsen, steigen entlang eines Bandes und steigen an der Wand entlang auf zum nächsten Schneefeld. Im Zickzack geht es dann unschwierig weiter und wir nähern uns immer mehr der Hütte. Nach einem letzten Aufschwung ist diese dann zu erkennen. Wir folgen einem Grat, der weiterhin seilgesichert ist und erreichen schon bald das Ende der Sicherung und können uns aushängen. Die letzten Meter laufen wir parallel zum Wanderweg entlang zahlreicher Steinmännchen bis zur Hütte.

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Und dann öffnet sich das komplette Panorama und wir haben einen umwerfenden Blick auf den Steingletscher. Man weiss gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Wir können unzählige Gruppen auf dem Gletscher erblicken, da sich hier perfekte Verhältnisse für Kurse von Bergschulen, anfängerfreundliche Gipfel oder auch Gletschertouren finden lassen. Bei einem früheren Besuch sahen wir sogar eine Gruppe schwedischer Soldaten, die hier Übungen gemacht haben.

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Der Besuch der Hütte ist vor allem an einem sonnigen Tag mit strahlend blauem Himmel zu empfehlen und bietet vor allem Hüttenneulingen einen fantastischen Einblick in die vergletscherte Bergwelt der Schweizer Alpen.

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Nach unserem erfolgreichen Aufstieg lassen wir uns eine Suppe auf der gut besuchten Hüttenterrasse schmecken und geniessen das umwerfenden Panorama.

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Für den Abstieg wählen wir den überaus spannenden, aber auch sehr steilen Wanderweg, der in ca. 90 Minuten in unzähligen Kehren zum Parkplatz hinabführt. Für diesen Abstieg empfiehlt es sich, Wanderstöcke mitzunehmen, um die Knie zu entlasten.

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Falls Du an weiteren Klettersteigen in der Schweiz interessiert bist, schau gerne auf meiner Klettersteigseite vorbei. Ich habe alle Klettersteige beschrieben, die ich bereits in der Schweiz gemacht habe.

ECKDATEN

Länge1:30 Stunden
SchwierigkeitK3
LageKanton Bern, Schweiz
Tour durchgeführt imJuli 2018
ZustiegParkplatz Tierberglihütte
BuchempfehlungKlettersteige Schweiz

Tipp: Falls du dir den Tierbergli-Klettersteig nicht alleine zutraust oder auch Begleitung suchst, kann ich dir die Urner Bergschule Exped Tribe sehr ans Herz legen!

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