Matterhorn-Trek: Tag 2 Schönbielhütte – Gandegghütte

Matterhorn-Trek: Tag 2 Schönbielhütte – Gandegghütte

mittel | 5:35 h | 15.7 km | ↑ 1031 Hm ↓ 697 Hm

Umgebung von unzähligen Viertausendern und unterhalb des Matterhorns starten wir von der Schönbielhütte in Richtung Stafel und Schwarzsee. Auf einer Mondlandschaft queren wir unterhalb des Theodulgletschers vorbei am gleichnamigen See und dem Trockenen Steg zur einmalig gelegenen Gandegghütte. Hier bietet sich nicht nur ein einmaliger Blick auf das Matterhorn, sondern auch auch den Gletscher. Magischer Sonnenaufgang garantiert.

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Wir ändern die heutige Etappe etwas ab, da die Originalstrecke zur Hörnlihütte führen würde. Diese kennen wir bereits von einem früheren Besuch und wir haben auch keine Lust, als Wanderer um 1 Uhr morgens von den unzähligen Bergsteigern geweckt zu werden, die aufs Matterhorn hoch möchten. Zudem ist die Hütte die teuerste der Schweizer SAC-Hütten (CHF 150/Nacht), was für einen Bergsteiger sicherlich gerechtfertigt ist. Als Wanderer suchen wir uns aber lieber eine günstigere Alternative. Somit laufen wir von der Schönbielhütte auf direktem Weg zur Gandegghütte und werden die Hörnlihütte nur aus der Ferne zu Gesicht bekommen. 

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Leider wird es mit dem geplanten Sonnenaufgang nichts, da die Wolken immer noch tief hängen und uns auch zu Beginn der Wanderung begleiten werden. Wir steigen die Muräne auf dem gleichen Weg hinab, den wir gestern aufgestiegen sind. Dann aber biegen wir nach rechts ab und passieren einen unglaublich eindrucksvollen Wasserfall – den Arben Wasserfall. Dieser befindet sich gerade neben einem Steilaufschwung, den wir in mehreren Kehren überwinden müssen.

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Und dann endlich reisst die Wolkendecke auf und wir erblicken nicht nur einen stahlblauen Himmel, sondern endlich auch das Matterhorn in seiner ganzen Grösse. Ehrfürchtig stehen wir am Fuss des berühmtesten Berggipfels der Schweiz und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Meist ist der Berg oder zumindest der Gipfel von Wolken umhangen, so dass wir unser Glück noch gar nicht fassen können. Die Landschaft um uns herum ist wahrhaft atemberaubend und wird jeden Wanderer in den Bann ziehen. Allein schon für diesen Wanderabschnitt hat sich die Mehrtagestour gelohnt und wir ahnen noch nicht, dass es am morgigen Tag noch schöner werden wird!

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Wir erreichen die Seilbahnstation „Trockener Steg“ mit dem dazugehörigen Bergsee und legen dort unsere Mittagspause ein. Sandwiches haben wir uns noch von zuhause mitgenommen, da es unterwegs keine Verpflegungsmöglichkeit gibt. Wer möchte, kann in der Hütte aber immer ein Lunchpaket für den nächsten Tag bestellen.

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Die nun folgenden zwei Stunden der Wanderung sind gespickt von unzähligen Ah- und Oh-Momenten und wir kommen aus dem Fotografieren und Staunen nicht mehr heraus. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir endlich Sonnenschein und blauen Himmel haben und wir die umliegenden Gipfel und Gletscher endlich erkennen können.

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Der Wanderweg zur Gandegghütte entlang des Matterhorn Glacier Trails ist bestens ausgeschildert und unheimlich abwechslungsreich. Der Wanderweg zeigt eindrücklich den Gletscherrückgang und dessen Auswirkungen und führt direkt am Fuss des Gletschers vorbei. Nur die letzten 30 Minuten verlaufen unterhalb der Seilbahn und sind weniger attraktiv (in der Nähe der Hütte laufen 6 Seilbahnen zusammen). Auch die Gandegghütte liegt ganz in der Nähe der Seilbahn, die zum Kleinen Matterhorn hochführt. 

Wir kennen auch diese Hütte bereits von einer Bergsteigertour (Spaghetti-Tour genannt). Da die Hütte auf 3030 Metern liegt, bietet sie ideale Bedingungen für die Akklimatisation vor einer der Hochtouren in dieser Gegend, um am darauffolgenden Tag Gipfel wie das Breithorn, den Pollux oder den Castor zu besteigen. 

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Die privat geführte, knallgelbe Hütte existiert bereits seit über 135 Jahren und ist urgemütlich. Alles ist sehr eng und jede Treppenstufe knarzt beim Betreten. Dies verleiht der Hütte aber einen einmaligen Charme und nur selten findet man solch ein Bijoux in den Schweizer Alpen.

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Nach dem Einchecken, beziehen wir unser Zimmer und verbringen den restlichen Tag auf der Hüttenterrasse, die einen unglaublichen Blick auf den Theodulgletscher bietet. Das Abendessen ist sehr rustikal und wir müssen im Essensaal zusammenrutschen, um alle am Tisch Platz zu haben. Wer die Möglichkeit hat, sollte versuchen, den Samstag bei der Übernachtung zu meiden, da im Sommer die Hütte an diesem Wochentag meist bis auf den letzten Platz ausgebucht ist.

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Möchtest Du mehr über die anderen Etappen vom Matterhorn Trek lesen?

Tag 1 Zermatt – Schönbielhütte
Tag 2 Schönbielhütte – Gandegghütte
Tag 3 Gandegghütte – Riffelberg

ECKDATEN

Dauer5:35 Stunden
Höhenunterschied↗ 1031m ↘ 697m
Länge15.7 km
SchwierigkeitT2 (keine ausgesetzten Passagen)
LageKanton Wallis
Genaue RouteSchönbielhütte – Schwarzsee – Gandegghütte
Tour durchgeführt imSeptember 2015
Geeignet für KinderMit jüngeren Kindern besser eine kürzere Etappe einplanen und vielleicht zum Übernachten nach Zermatt hinabfahren.
Buchempfehlung für mehrtägige Hüttenwanderungen in der SchweizHüttentrekking Band 2: Schweiz: 36 Mehrtagestouren von Hütte zu Hütte

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