Klettersteig am Fanes-Wasserfall (Cortina d’Ampezzo, Dolomiten)

Klettersteig am Fanes-Wasserfall (Cortina d’Ampezzo, Dolomiten)

A/B | 4 h |  ↑ 500 Hm ↓ 500 Hm | Cortina d’Ampezzo (Dolomiten), Italien

Landschaftlich toller Mix aus Wanderweg und Klettersteigpassagen entlang der Fanes-Wasserfälle. Zwei Mal kann man hinter den Wasserfällen gesichert entlanglaufen und kommt dabei sehr nah an die Wassermassen ran.

Diese tolle Schluchttour mitten in den Dolomiten ist für die ganze Familie und auch Anfänger geeignet. Ausserdem kann man auch Wanderer mitnehmen, die keine Klettersteige machen wollen, da man diese auch umgehen kann und trotzdem noch einen tollen Blick auf die Wasserfälle hat.

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Wir starten heute bereits früh am Morgen, um einen Parkplatz zu ergattern. Die kostenlosen Parkplätze entlang der Strasse sind bereits alle vergeben, aber auf dem (kostenpflichtigen) Parkplatz der Sennes-Hütte hat es noch ausreichend Parkplätze. Im Laufe des späten Vormittags werden sich diese wohl gefüllt haben. So starten wir den Zustieg zum Klettersteig entlang eines einfachen Wanderwegs. Hier sollte man sich am besten vorrangig ein wenig die Wanderwege auf der Karte/App anschauen, da es mehrere Möglichkeiten gibt, zum Einstieg zu gelangen.

Bald erreichen wir eine Aussichtsbank, die zum ersten Mal den Blick auf den ersten Fanes-Wasserfall freigibt. Wir befinden uns nun auf gleicher Höhe mit dem Wasserfall und müssen erstmal in die Schlucht absteigen. Auf der Karte sehen wir einen unheimlich steil verlaufenden Wanderweg und vor Ort wird uns dann klar, wie das funktionieren soll.

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Es handelt sich um einen kunstvoll, fast künstlerisch angelegten Wanderweg. Diese Art von Wanderweg sehen wir zum ersten Mal, werden wir aber in der Region von Cortina immer wieder antreffen. Dicke Hölzer sind zickzackförmig angeordnet und sind leicht abfallend verlegt. So kann man richtig bequem ein sehr steiles Stück überwinden und wir sind begeistert – das haben sie wirklich toll angelegt!

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Am Ende vom Wanderweg erreichen wir den Eingang der Schlucht und haben nun das untere Ende des Wasserfalls erreicht. Da wir hier bereits das erste Stahlseil sehen, legen wir an einer ausreichend breiten Stelle unsere Klettersteigausrüstung an und klicken uns ins Seil ein.

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Beim Wasserfall angekommen hat man nun 2 Optionen: rechts herum kurz steil aufsteigend und dann über eine Platte (die empfohlene Route) oder links über die Brücke und auf einem Band entlang. Wir folgen einfach unseren Vorgängern und nehmen den linken Weg. Letztendlich ist es auch egal, welchen Weg man wählt, da man alle Wege in beide Richtungen laufen kann. Unser jüngster Sohn hatte jedoch etwas Bedenken beim Abstieg auf dem Klettersteig, so dass ich beim nächsten Mal den Weg rechts herum nehmen würde, um diesen Abstieg zu vermeiden.

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Nachdem wir die Brücke überquert haben, folgen wir dem Drahtseil entlang eines kleines Bandes. Wir klettern hier ein wenig hoch und runter, sind aber durchgehend gesichert.

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Der Abschnitt ist ein schöner und abwechslungsreicher, aber auch sehr kurzer Klettersteig.

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Nachdem wir die kleine Schlüsselstelle (mit genügend grossen Griffen und Tritten) überwunden haben, ist der erste Klettersteig bereits beendet. Dieser Klettersteig (über die Brücke und dann am Band entlang) ist übrigens die Via Ferrata Lucio Dalaiti. Am Ende vom Klettersteig erreichen wir einen grossen Picknickplatz mit Tischen und Bänken. Dies ist der eigentliche Einstieg in den Klettersteig und man kann eine Rundtour von hier oben starten. Damit würde man aber den schönen Zustieg über die Schlucht verpassen, den wir gewählt haben.

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Wir entscheiden uns, auch den oberen Wasserfall zu besuchen und folgen für die nächsten 45 Minuten einen steil verlaufenden Wanderweg (ca. 300 zusätzliche Höhenmeter). Dieser führt über mehrere Treppen und Brücken immer entlang des Baches und ist toll angelegt.

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Nach einer Picknickpause erreichen wir den oberen Wasserfall, der breit gefächert ins Tal fällt. Am oberen Wasserfall ist merklich weniger los als am unteren, da die meisten Besucher nur den Klettersteig unten besuchen.

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Links vom Wasserfall beginnt dann die kurze Via Ferrata, die direkt hinterm Wasserfall entlangführt. Solch eine Tour haben wir mit unseren Kindern bisher nicht gemacht und die Strapazen vom Aufstieg sind sofort vergessen. Von den herunterstürzenden Wassermassen wird man hier ordentlich nassgespritzt – beim heutigen sonnigen Wetter ist das natürlich sehr erfrischend!

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Der Weg ist durchgehend gesichert und daher auch mit jüngeren Kindern ein tolles Erlebnis. Nachdem wir den Wasserfall durchquert haben, steigen wir auf der rechten Seiten über einige Tritte rechts vom Wasserfall empor, bis wir das Ende vom Klettersteig erreichen. Da auch dieser sehr kurz ist, sind wir bereits nach 10 Minuten wieder am Ausgangsort zurück und haben ein Grinsen im Gesicht.

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Für den Abstieg wählen wir nicht den Aufstiegsweg, sondern den gekiesten Waldweg, da wir so viel schneller sind. Wir erreichen den Picknickplatz und nehmen von dort den zweiten Klettersteig (Via Ferrata Giovanni Barbara), um auch dort hinterm Wasserfall entlangzulaufen. Dieser ist sehr schnell erreicht und auch hier laufen wir jauchzend hinten durch.

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Nach dem Wasserfall führt der Weg leicht bergauf, fällt dann steil ab und wir erreichen eine Steilstufe, die wir nach unten überwinden. Dies ist für unseren jüngsten die anspruchsvollste Stelle der gesamten Tour, da er bisher noch nie einen Klettersteig hinabgeklettert ist. Am Ende vom Klettersteig angekommen, befinden wir uns im Bachbett und hüpfen über Steine springend zwischen den grossen Findlingen umher.

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Kurz danach haben wir den Ausgangsort unserer Tour erreicht, an der wir die Klettersteigsets angelegt haben. Hier legen wir unsere Ausrüstung wieder ab und steigen den kunstvollen Treppenweg empor. Für den Rückweg wählen wir einen etwas direkteren Weg entlang des Baches zum Parkplatz und begegnen vielen Tagesausflüglern, die am Ufer des Flüsschens in der Sonne liegen.

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Anreise: Von Cortina d’Ampezzo zum Parkplatz der Sennes-Hütte (an einer scharfen Kurve). Parkplatz kostenpflichtig und gross.

Übernachtung: Als Camping-Fans haben wir uns den empfehlenswerten Camping Olympia etwas ausserhalb von Cortina d’Ampezzo ausgesucht (toll im Wald gelegen mit unglaublichem Blick auf die Dolomiten, Sanitäranlagen leider verbesserungwürdig).

Weitere Klettersteige: Wir haben insgesamt 3 Klettersteige in den Umgebung von Cortina d’Ampezzo mit unseren Kindern gemacht. Wenn Du an weiteren Klettersteigen interessiert bist, schau gerne auf der Seite mit allen Klettersteigen in der Umgebung von Cortina d’Ampezzo vorbei.

ECKDATEN

Länge4 Stunden (für die komplette Tour)
SchwierigkeitA/B
LageCortina d’Ampezzo, Dolomiten, Italien
Tour durchgeführt imJuli 2023
Zustiegab Parkplatz Sennes-Hütte
BuchempfehlungKlettersteigführer Dolomiten, Südtirol, Gardasee

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