Wanderung auf der Via Alpina: Etappe 3 Weisstannen – Elm

Wanderung auf der Via Alpina: Etappe 3 Weisstannen – Elm

schwer | 7:50 h | 22.2 km | ↑ 1627 Hm ↓ 1298 Hm

Mein neues Wanderprojekt ist die Via Alpina Schweiz, welche in 20 Etappen von Vaduz nach Montreux führt. Dieses Projekt wird mich wohl im Jahr 2022 und 2023 beschäftigen. Inspiriert wurde ich unter anderem durch die Fernsehsendung von SRF bi de Lüt, welche Nik Hartmann auf der Via Alpina begleitet.

Auf der 3. Etappe der Via Alpina von Weisstannen überquere ich den Foopass und steige nach Elm ab. Mit fast 8 Stunden eine lange und fordernde Tour, die aber keine technischen Schwierigkeiten aufweist. Einsame Gegend mit fantastischer Landschaft!

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Da ein sehr langer Wandertag bevorsteht, starte ich bereits früh am Morgen in Zürich und bin so gegen 08:30 in Weisstannen. Es ist ein schönes Gefühl, genau an dem Ort weiterzuwandern, an welchem ich die letzte Etappe beendet hatte. Dieses Mal habe ich auch genügend Zeit, mir den Stempel für meinen Wanderpass abzuholen (beim letzten Mal war das Hotel bereits geschlossen und ich habe es zeitlich nicht mehr bis zur Endhaltestelle vom Bus geschafft, wo sich die 2. Stempelstation befindet). Als ich den Wanderwegweiser am Start sehe, muss ich erstmal schlucken – Elm ist mit 9 h angeschrieben! Auf der Beschreibung von Schweiz Mobil sind es immerhin nur 7 Stunden 50 Minuten. Gebraucht habe ich letztendlich knapp 6 Stunden (ohne Pausen), so dass man vor der Länge der Tour keine Angst haben sollte!

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Ab Weisstannen laufe ich die erste Stunde am schön angelegten, flach verlaufenden Steinbock-Lehrpfad entlang, der vor allem für Familien mit kleinen Kindern spannend angelegt ist. Mehrere Stationen informieren über die Tiere und ich komme auch ein einer Grillstelle vorbei.

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Mein erster Zwischenhalt ist die Alp Vorsiez, die ich nach knapp 1 Stunde erreiche. Hier ist bereits alles geschlossen und für den Winter vorbereitet. Der Weg verläuft weiterhin flach ins Tal hinein und ich nähere mich langsam dem mächtigen Bergen der Piz Sardona Region.

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Nach einer Linkskurve verlässt der Weg die Kiesstrasse und die Wegweiser werden etwas spärlicher. Irgendwann verschwinden die rot-weissen Wegweiser und ich folge den gelben Rauten. Nach einer Weile mündet der Weg wieder in einen offiziell aussehenden Weg und es folgt der lange Aufstieg.

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Ich habe bereits einige Wasserfälle am heutigen Tag gesehen, aber hier werden es immer mehr und sie stürzen dramatisch die Felswände hinunter. Nach einem Regenguss muss das ganze noch viel eindrücklicher aussehen! Die Farben des Gesteins wechseln zwischen schwarz, grau und brau und die Landschaft wirkt einerseits anziehend, andererseits aber auch sehr abweisend.

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Der Weg ist hervorragend angelegt, häufig sehr breit, manchmal sogar mit einem kleinen Seil abgetrennt. Häufig sind Stufen verlegt und auch wenn der Weg wirklich steil ist, kommt man hier doch gut vorwärts.

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Die Landschaft hier wirkt wirklich sehr einsam und ich bin auch bisher noch niemandem am heutigen Tag begegnet. Der Weg führt weiterhin parallel zum idyllisch plätschernden Bach und schlängelt sich am dunklen Fels entlang.

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Nach einer letzten steilen Treppe erreiche ich dann eine kleine Ansammlung an Häusern und lege meine wohlverdiente Mittagspause ein. Ich finde sogar eine kleine Bank und packe mein mitgebrachtes Picknick aus. Ich gehe sehr gerne alleine wandern, aber hier oben wünschte ich mir jemanden, um die Eindrücke zu teilen. Die Landschaft wirkt dramatisch und zieht mich in ihren Bann.

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Nach der Stärkung geht es relativ flach weiter auf einer Art Hochebene. Am Horizont ist bereits der letzte Aufstieg des Tages sichtbar und am Horizont die Berge des Sardona-Gebiets. Nach einem letzten harmlosen Aufstieg erreiche ich endlich den windigen Foopass – den ersten Pass auf der Via Alpina Schweiz. Wie immer ist es ein tolles Gefühl, den Pass erreicht zu haben und ins nächste Tal blicken zu dürfen. Aktuell kann ich nur erahnen, wo der Fernwanderweg weitergehen wird. Bei der nächsten Etappe kann ich dann wohl schon auf den Foopass zurückblicken!

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Vom Foopass geht es dann in ca. 2,5 Stunden bergab bis nach Elm. Der Weg führt anfänglich auf einem Wanderweg hinab zu einer Alm vorbei an wirklich spannenden Felsformationen.

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Ab der Alm führt ein gekiester Weg bis hinab nach Elm. Der Weg ist leicht zu laufen, wenn auch etwas monoton. Dafür ist die Landschaft um mich herum umso interessanter.

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Links von mir stürzt nämlich ein Wasserfall eindrücklich in die Tiefe und oberhalb kann ich mehrere Hütten erkennen. Was für eine dramatische Lage für eine Hütte – ich glaube, dass muss ich mir auf einer zukünftigen Wanderung mal genauer anschauen!

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Am Ende der Wanderung komme ich bei der Tschinglen-Seilbahn vorbei. Diese Gegend kenne ich bereits von meiner Wanderung hoch zur Martinsmadhütte, die hier beginnt.

Ich habe das Glück, dass ein Auto anhält und mich von hier bis nach Ziegelbrücke mitnimmt. Da es auch Wanderer sind, haben wir viele gemeinsame Gesprächsthemen. Ansonsten wären es von der Talstation der Tschinglenbahn noch weitere 15 Minuten entlang einer Fahrstrasse bis vor zur Hauptstrasse gewesen, von welchem das Postauto mich zum Zug gebracht hätte.

Interessierst du dich für die anderen Etappen der Via Alpina Schweiz? Ich bin bereits einige Etappen gewandert und habe diese für dich beschrieben.

ECKDATEN

Dauer7:50 Stunden
Höhenunterschied↗ 1267m ↘ 1298m
Länge22.2 km
SchwierigkeitSportlich, T2
LageKanton St. Gallen
Genaue RouteWeisstannen – Foopass – Elm
Tour durchgeführt imOktober 2022
Geeignet für KinderTechnisch unschwierig, aber zu lang für Kinder. Keine Möglichkeit, die Tour zu verkürzen.
BuchempfehlungVia Alpina: Die Schweizer Alpen in 20 Etappen überqueren

4 Gedanken zu „Wanderung auf der Via Alpina: Etappe 3 Weisstannen – Elm

  1. Guten Tag.

    Ich habe Ihren Blog per Zufall entdeckt. Sehr schön!

    Ich habe eine Frage und hoffe, dass Sie mir ein paar Tipps geben können. Wir kommen aus Deutschland und werden Juni/Juli mit der Familie in Süd-Frankkreich Urlaub machen. Wir fahren gemeinsam runter, aber die Familie fliegt Anfang Juli zurück und ich fahre mit dem Auto alleine zurück. Letzteres bewusst :-).

    Denn ich würde gerne 1-2 Tage, auf der Durchreise nach Hause, alleine in der CH verbringen. Zum Wandern, Laufen (kein joggen :-), etc. Aus dem Kopf, in den Körper :-). Ich bin mir noch nicht sicher ob ich, kommend über Mailand, über Basel oder über Bregenz fahre; beides ist möglich. Ich denke an letzteres.

    Ich habe schon folgende Möglichkeiten gefunden: Maschgenkamm-Spitzmeilenhütte Rundwanderung, Spektakuläre Churfirsten, Bergwanderung im Calfeisental .

    Der Foopass u.a. ist ein Geheimtipp? Ich brauche keine Route wo ich sehr viele Leute begegne :-).

    Aber, da ich mich in der CH kaum auskenne, .. vielleicht gibt es besseres, schöneres für eine ’spektakuläre‘ RUNDTour ganz alleine.

    Sollten Sie paar Tipps für mich haben, so wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    DANKE vielmals!!

    1. Lieber Rogier, schön, dass Du hier kommentiert hast! Es hängt ein wenig von Deinem Wanderlevel ab – wie erfahren bist Du? Ich bin ja ein grosser Fan von SAC-Hütten und wenn Du 2 Tage hast, würde ich Dir eine Übernachtung in einer der Hütten empfehlen. Du könntest auch über eine Wanderung nachdenken, bei welcher Du am Ende mit den Öffentlichen zurück zum Auto fährst, ist ja hier in der Schweiz gut ausgebaut. Spontan würde mir die Blüemlisalphütte einfallen (das war einer meiner spektakulärsten Sonnenuntergänge und auch -aufgänge). Beim Abstieg kommst Du noch am wunderschönen Oeschinensee vorbei (leider viele Leute). Generell wäre es super, wenn Du nicht am Wochenende kommst, dann ist es viel entspannter zum Wandern;-) Spitzmeilenhütte ist schön, aber die Wanderung nicht spektakulär. Die 7 Churfirsten ist eine extrem anspruchsvolle Wanderung (besser nicht alleine). Wenn Du über Bregenz fährst, kommst Du wohl durch Graubünden. Schau am besten bei meinen Hüttenwanderungen in Graubünden nach. LG Silvie

    1. Ja, es hat auf halber Strecke (am Ende vom ersten langen Aufstieg) eine Alphütte (die bei meinem Besuch nicht besetzt war). Dort wäre es super zum biwakieren oder auch ein wenig dahinter. Es folgt eine langgezogene Ebene bevor man den Foopass erreicht. Zwischen der Alphütte und dem Foopass kann man sicherlich biwakieren. Beim Abstieg vom Foopass kommt man an weiteren Alphütten vorbei, dort kann man sein Zelt vielleicht auch in der Nähe aufstellen. Von dort sind es noch ca. 60 Minuten Abstieg. Letztendlich habe ich für die Strecke allerdings nur 6h gebraucht, so dass man nicht zwingend biwakieren muss.

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