Abenteuer auf der GR01 Santa Maria: Tag 5 von Baia do Raposo nach Vila do Porto
T1
4:55
17.2km
216m
308m
Apr-Okt
Die letzte Etappe auf dem GR01 Santa Maria ist eine wirklich zähe Angelegenheit, die am besten in Anjos unterbrochen werden sollte. Bis Anjos ist die Wanderung abwechslungsreich und spannend, aber danach geht es während 2 Stunden nur noch am Flughafen auf einer Asphaltstrasse entlang.
Lange hatte ich überlegt, wie ich diese Etappe planen sollte. Natürlich habe auch ich den Anspruch, eine Rundwanderung am Ausgangsort zu beenden, da dies ja wirklich ein Glückgefühl erzeugt. Aber alle Berichte von anderen Wanderern schreckten mich ab und ich hätte wohl besser auf diese hören sollen. Wehmütig schlossen wir am letzten Tag die Hütte ab und warfen den Schlüssen in den dafür vorgesehenen Briefkasten. Dieser hatte uns Zugang zu all diesen toll gelegenen und urgemütlich eingerichteten Hütten gewährt und mit einem weinenden Auge nahmen wir Abschied von diesem doch sehr speziellen Erlebnis. So ging es zu Beginn durch einige schattige Wälder und auf angenehm zu laufenden Pfaden, bis wir Barreiro da Faneca, die sogenannte „Rote Wüste der Azoren“ erreichen. Hier wurde früher Tonerde abgebaut und wir fühlen uns ein wenig wie auf dem Mars.
Es folgt ein kurzes Stück entlang einer dramatischen Meeresküste, bis diese abflacht und wir uns dem verschlafenen Dörfchen Anjos nähern. Wir hatten hier auf ein geöffnetes Café/Restaurant und eine Wasserstelle gehofft, haben aber in der Nebensaison kein Glück. So kratzen wir jeder unsere letzten Vorräte zusammen und gestalten ein eher dürftiges Picknick auf einer schattenlose Eben.
Es folgt ein kurzes Stück entlang einer dramatischen Meeresküste, bis diese abflacht und wir uns dem verschlafenen Dörfchen Anjos nähern. Wir passieren eine Statue von Columbus, der auf Santa Maria von allen Azoren-Inseln als erstes gelandet sein soll. Wir hatten hier auf ein geöffnetes Café/Restaurant und eine Wasserstelle gehofft, haben aber in der Nebensaison kein Glück. So kratzen wir jeder unsere letzten Vorräte zusammen und gestalten ein eher dürftiges Picknick auf einer schattenlose Ebene.
Kurz hinter Anjos gibt es einen wirklich toll angelegten Weg direkt am Meer – das letzte schöne Stück des heutigen Tages.
Hier zeigt sich die Insel nochmal in all ihrer Farbenvielfalt und Schwarztöne wechseln sich mit Grün, Braun und Orange ab.
Ab hier folgt das wohl zäheste Stück der Inselumrundung und wir wählen den kürzesten Weg der beiden möglichen. Der Originalweg führt noch hinterm Flughafen entlang (dadurch noch ein paar Kilometer länger), so dass wir die Abkürzung wählen. Der Weg führt ohne Schatten an einem riesigen Zaun entlang, später dann am Flughafen und dann an Wohngebieten. Es ist uns ein Rätsel, wie man hier einen Wanderweg entlangführen kann und es ist ein wirklich trauriges Ende zu einer doch sonst unglaublich eindrücklichen Wanderung. Unsere Kinder und auch wir sind ziemlich demotiviert und im Nachhinein hätte ich ein Taxi von Anjos nach Vila do Porto bestellt, um dieses Stück nicht laufen zu müssen. Da unser Flieger aber erst am Abend geht, gab es eigentlich keine andere Möglichkeit, um den Tag sinnvoll zu verbringen, da die Möglichkeiten in Vila do Porto auch ziemlich begrenzt sind, zumal wir ja auch keine Unterkunft für die restlichen Stunden gebucht hatten.
Nachdem wir dieses unangenehme Stück hinter uns gebracht haben, ist das Ende der Wanderung doch etwas ernüchternd. Obwohl es unterwegs alle 500m einen Markierungspfosten gibt, feht eine Markierung für das Ende der Wanderung und so hört diese mitten auf der Hauptstrasse auf. So machen wir eine lange Pause am grössten Supermarkt der Insel, den wir bereits am ersten Tag der Wanderung besucht haben. Hier gibt es ein kleines Café mit Sitzgelegenheiten und wir schlemmen uns durch das Angebot. Nach den letzten Tagen mit teilweise gewöhnungsbedürftigem Essen und nur sehr beschränkten Einkaufsmöglichkeiten sind wir hier im Paradies und die Kinder können sich alles aussuchen, worauf sie Lust haben. Danach laufen wir zur Jugendherberge und fragen, ob wir uns dort für die verbleibenden 2 Stunden im Aufenthaltsraum ausruhen dürfen, um unsere Klamotten zu wechseln und ein wenig zu chillen. Die Angestellten erinnern sich zum Glück noch an uns und so dürfen wir die Räumlichkeiten bis zu unserem Abflug nutzen. Das bestellte Taxi holt uns pünktlich ab und am Abend verlassen wir die Insel wieder in Richtung Hauptinsel.
ECKDATEN
| Dauer | 4:45 Stunden |
| Höhenunterschied | ↗ 216 m ↘ 308 m |
| Länge | 17.2 km |
| Schwierigkeit | Einfach |
| Lage | Santa Maria (Azoren) |
| Genaue Route | Raposo – Vila do Porto |
| Tour durchgeführt im | April 2024 |
| Geeignet für Kinder | Mit Kindern ab 12 Jahren geeignet. Etappe zieht sich ziemlich in die Länge und braucht extremen Durchhaltewillen. Besser abkürzen und ab Anjos ein Taxi zurück nach Vila do Porto nehmen. |
| Buchempfehlung | Rother Wanderführer Azoren |