Panorama pur: Schneeschuhtour von Turren über Schönbühl auf den Höch Gumme

Panorama pur: Schneeschuhtour von Turren über Schönbühl auf den Höch Gumme

trekking

WT2

826m

826m

4:45

Nov-Mär

10.9km

Strahlender Sonnenschein, beeindruckende Ausblicke und ein anspruchsvoller Gipfelanstieg – diese Schneeschuhtour von Turren über das Berggasthaus Schönbühl bis zum Höch Gumme bietet alles, was das Winterherz begehrt. Nach einem gemütlichen Start durch verschneite Wälder wartet ein steiler Anstieg, der mit einem Panorama belohnt wird, das seinesgleichen sucht. Wer eine abwechslungsreiche Tour mit sportlicher Herausforderung und spektakulärer Kulisse sucht, ist hier genau richtig!

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Heute brechen wir früh auf, denn so einen perfekten Wintertag wollen wir unbedingt in den Bergen verbringen. In den letzten Wochen ist mir diese Tour immer wieder in den sozialen Medien begegnet – und das völlig zurecht! Am Morgen ist der Parkplatz noch fast leer, und wir erwischen eine der ersten Bahnen, die kurz nach neun von Lungern nach Turren fährt. Während wir unten noch unter einer dichten Wolkendecke stehen, tauchen wir mit der Seilbahn innerhalb von sieben Minuten in eine strahlende Winterwelt ein. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis: Es geht steil an schroffen Felswänden vorbei, und der Blick auf den Lungernsee, der heute allerdings fast leer ist, ist beeindruckend.

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Start in Turren: Entlang verschneiter Wälder zum Berggasthaus Schönbühl

Wir starten unsere Tour in Turren, dem bekannten Ausgangspunkt für Schneeschuhwanderungen und Skitouren oberhalb von Lungern. Wer bereits einkehren möchte, könnte dies im Gasthaus Turren tun, dessen Terrasse bereits in der Sonne liegt und sehr einladend ausschaut. 

Schon beim ersten Anstieg wird klar: Hier erwartet uns ein landschaftliches Wintermärchen oberhalb des Nebelmeers. Die Wälder der Region sind tief verschneit, und mit jedem Höhenmeter lichtet sich der Wald, bis wir über eine offene Hochfläche schreiten.

Der präparierte Schneeschuhtrail 799 führt uns sanft ansteigend durch die idyllische Landschaft. Die verschneiten Tannen sehen aus, als seien sie mit Puderzucker bestäubt, und die klare Luft lässt uns tief durchatmen. Die Schneeschuhe bräuchte es die ersten 30 Minuten nicht unbedingt, da der Weg auf dem präparierten Winterwanderweg entlangführt.

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Wir wandern auf einem verschneiten Alpsträsschen südwestlich um den Finsterbüel herum. An der Chuematt teilen sich der Winterwanderweg und der Schneeschuhpfad, wobei letzterer entlang der Mülimäsplatten verläuft und das steil abfallende Lauibachtobel in weitem Bogen umrundet. Hier ziehen wir nun auch unsere Schneeschuhe an und eine weitere Kleidungsschicht aus – heute ist es wirklich sehr warm hier oben und man kann schon fast im kurzen T-Shirt laufen.

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Es folgen ein erster grösserer Anstieg und gelegentlich geht es auch leicht bergab, bis wir die Usseri Alp erreichen, die sich perfekt für die erste Tee-Pause eignet. Es hat hier mehrere Bänke und einen grandiosen Blick auf die Bergwelt.

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Ab hier hat man zwei Optionen, um zum Berggasthaus Schönbühl zu gelangen: Entweder man biegt direkt nach rechts ab oder setzt den gemütlichen Aufstieg entlang des Tüfengrats geradeaus fort. Vom Tüfengrat hat man einen tollen Tiefblick auf den Brienzersee und das Brienzer Rothorn. Wir laufen hier oben ein Stück weiter entlang des Grats und gelangen in alpineres Gelände. Da hier oben niemand anderes unterwegs ist und wir die Strecke auch nicht kennen, drehen wir jedoch bald wieder um und laufen auf dem gespurten Pfad weiter.

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Im Laufe des Tages haben wir hier oben mehrere Skitourengänger und auch Schneeschuhläufer gesehen, die erst den Grat entlanggelaufen sind inklusive der kleinen ausgesetzten Schlüsselstelleund die dann unterhalb vom Höch Gumme zum Berggasthaus Schönbühl gequert haben. Die Route befindet sich auch als Skitour eingezeichnet in der Swiss Topo App.

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Nachdem wir wieder den offiziell markierten Schneeschuhweg erreicht haben, wählen wir eine andere spannende Abkürzung. Diese Route führt direkt in der Direttissima unterhalb des Gasthauses den Berg hoch und lässt uns ziemlich ins Schwitzen kommen. Der Weg ist unheimlich steil und der Schnee hält nicht mehr so richtig. Von daher würde ich empfehlen, eher auf dem markierten Weg zu bleiben und die etwas grössere Schlaufe zu laufen. Für einen erhöhten Spass- und Adrenalin-Faktor empfehle ich allerdings die Route, die ich auf Outdooractive hochgeladen habe und der du direkt folgen kannst.

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Beim Berggasthaus Schönbühl ist mächtig was los und die Terrasse ist sehr gut besucht. Hier öffnet sich der Blick auf die umliegenden Berge, und wir legen eine kurze Pause ein, um die Aussicht zu genießen. Das Panorama reicht von den Berner Alpen bis hin zum Pilatus und Stanserhorn. Wir haben nun die Qual der Wahl – wollen wir erst was essen oder zuerst auf den Gipfel? Wir entscheiden uns fürs Mittagsessen und können besonders die Äpplermagronen empfehlen!

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Der steile Aufstieg zum Höch Gumme (2204m)

Während die offizielle Schneeschuhroute hier endet, haben wir noch nicht genug. Wir entscheiden uns für den zusätzlichen Aufstieg zum Höch Gumme, der mit seiner Höhe von 2’204 Metern ein atemberaubendes Panorama verspricht. Doch der Weg dorthin ist steil. Sehr steil.

Die ersten Meter führen uns noch relativ gemütlich über eine offene Schneefläche, doch bald wird der Anstieg anspruchsvoller. Die Steigung nimmt zu, und mit jedem Schritt müssen wir die Schneeschuhe fest im Schnee verankern, um nicht zurückzurutschen. Unsere Waden brennen, doch die Aussicht, die sich mit jedem Höhenmeter weiter öffnet, motiviert uns, weiterzugehen.

 

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Mit Schneeschuhen kann man ja direkt hochlaufen (Steighilfen sei Dank), so dass wir sogar einige Skitourengänger überholen, die mit ihren Kehren weiter ausholen müssen. Wir haben auch mehrere Winterwanderer beim Aufstieg gesehen, teilweise auch ohne Spikes/Grödel. Es ist mir ein Rätsel, wie die es wieder heil hinabgeschafft haben. Wir waren doch sehr froh, dass wir Schneeschuhe mit Zacken unter den Füssen hatten!

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Nach ungefähr 20 Minuten Aufstieg haben wir den Gipfel erreicht und es weht ein kalter Wind hier oben. Das Panorama ist wahrhaft unbeschreiblich und wir haben einen fantastischen Weitblick heute! Dafür hat sich der Aufstieg wahrhaft gelohnt! Wir bleiben jedoch nicht lange oben, ziehen uns alle Schichten an, die wir dabeihaben und laufen bald schon wieder bergab.

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Was beim Aufstieg herausfordernd war, erfordert nun beim Abstieg volle Konzentration. Der Schnee ist an einigen Stellen weich, und es braucht etwas Technik, um kontrolliert hinunterzugehen. Immer wieder bleiben wir stehen, um die Aussicht zu bewundern: Die schneebedeckten Gipfel ragen scharf gegen den tiefblauen Himmel, und unter uns liegt ein endloses Meer aus weißen Kuppen und schattigen Tälern.

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Der Rückweg führt den Pfad entlang der alten Skipiste durch das idyllische Hüttendorf Breitenfeld, von wo aus im Sommer eine der größten und schönsten bewirtschafteten Obwaldner Hochalpen zu sehen ist. Beim Abstieg bietet sich eine letzte Rast an der Lueg an, einem historischen Ort, der einst eine strategische Bedeutung während mittelalterlicher Grenzkonflikte als Wach- und Signalstation hatte.

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Hinab geht es wieder mit der Seilbahn, die eine voll verglaste Kabine hat mit herrlichem Tiefblick. Unten angekommen sind wir im Frühling gelandet – der Kontrast könnte nicht grösser sein.

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Fazit: Eine Schneeschuhtour der Extraklasse

Die Route von Turren zum Höch Gumme ist eine perfekte Mischung aus Genuss und Herausforderung. Während der erste Abschnitt bis Schönbühl auch für Einsteiger gut machbar ist, fordert der steile Anstieg zum Gipfel etwas Kondition und Trittsicherheit. Die Belohnung ist jedoch grandios: ein unvergesslicher Ausblick, absolute Ruhe und ein Gefühl von Freiheit, das nur die winterlichen Berge bieten können. Wer die Herausforderung liebt, sollte diese Tour unbedingt einmal ausprobieren – an einem sonnigen Tag ist sie ein Wintertraum!

Hast du Lust auf noch mehr Schneeschuhwanderungen? Ich habe eine Liste von weiteren Schneeschuhtouren in der Umgebung von Zürich für dich zusammengestellt.

ECKDATEN

Dauer4:45 Stunden
Höhenunterschied↗ 826m↘ 826m
SchwierigkeitWT2 (letzer Anstieg zum Höch Gumme WT2, sonst WT1)
Länge10.9 km
LageKanton Obwalden
Genaue RouteTurren – Tüfengrat – Schönbühl – Höch Gumme – Breitenfeld – Turren
Tour durchgeführt imMärz 2025
Geeignet für KinderAb ca. 8 Jahren. Dann aber kürzere Runde planen und den Gipfel auslassen. Die markierten Schneeschuhwege sind grösstenteils leicht zu laufen, teilweise aber steil.
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der SchweizDas grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz

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