Jotunheimen Trekking: Tag 2 von Glitterheim nach Spiterstulen

Jotunheimen Trekking: Tag 2 von Glitterheim nach Spiterstulen

trekking

T2

1086m

1368m

06:25

Jun-Okt

15.7km

Der Tag beginnt in Glitterheim mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, typisch norwegisch und inklusive aller nötigen Zutaten für die bevorstehende Tagesetappe. Die Tische sind reich gedeckt: mehrere Käsesorten, geräucherter Lachs, eingelegter Hering, Matjes in Senfsauce, Leberpastete, rote Bete, Eier, Wurstaufschnitt und verschiedene Aufstriche. Dazu Haferbrei, Müsli, Joghurt, Trockenfrüchte und Obst – süße und herzhafte Varianten nebeneinander.

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Besonders markant ist das Salzige: Fisch in allen Varianten, kräftige Aufstriche und dunkles Brot, alles darauf ausgelegt, die Energie für lange Wanderungen zu liefern. Für die Wanderer steht außerdem das Lunchpaket „matpakke“ bereit. Jeder darf sich große Portionen Sandwiches zusammenstellen, die für unterwegs gedacht sind. Butter, Aufstriche, Brot und Einwickelpapier stehen bereit, sodass wir uns ausreichend Proviant für die Tour packen. Unsere Jungs nehmen mehrere Sandwiches – schließlich steht ein langer Tag mit etwa 22 Kilometern bevor.

Nach dem Frühstück füllen wir die Wasserflaschen, verstauen das Essen in den Rucksäcken und machen uns bereit für den Aufbruch ins Visdalen. Der Himmel ist bewölkt, ein leichter Nieselregen liegt in der Luft, typisch für diese Höhe.

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Aufstieg über die Hochfläche

Der Weg steigt moderat an, über Felsen und kurze Schneefelder. Der Regen macht die Steine rutschig, und der Wind trägt die Wolken schnell über die Bergrücken. Die Sicht ist eingeschränkt, ab und zu reißt der Nebel kurz auf, sodass wir einen flüchtigen Blick auf den Glittertind erhaschen, dessen Schneefelder im diffusen Licht des Morgens glänzen.

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Unsere beiden Jungs, 15 und 18 Jahre alt, folgen zügig und aufmerksam, immer auf die feuchten Steine achtend. Wir gehen in gleichmäßigem Tempo, machen zwischendurch kurze Pausen für Wasser und ein paar Bissen Proviant. Der Untergrund wechselt zwischen Geröll, Grasflächen und schmalen Pfaden entlang kleiner Bäche.

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Entlang kleiner Seen und Bäche

Nach einer knappen Stunde erreichen wir die ersten kleinen Seen, die in Mulden zwischen den Hügeln liegen. Das Wasser ist dunkelblau, glatt und spiegelnd im Nebel. Wir passieren kleine Bäche und überqueren sie auf Holzsteinen oder Bohlen. Die Landschaft bleibt karg, aber abwechslungsreich: Schneefelder, Felsrücken und Grasflächen wechseln sich ab.

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Die Landschaft bleibt dabei karg, aber abwechslungsreich: Schneefelder, Felsrücken und sanfte Grashänge wechseln sich ab. Immer wieder hören wir das leise Plätschern des Wassers, das vom Schmelzfluss aus höheren Lagen kommt. Menschenseelen begegnen wir keine, die Einsamkeit ist tief – nur der Wind, der Regen und das leise Knirschen unter unseren Schuhen begleiten uns.

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Der Veoskardpass

Nach einigen Stunden erreichen wir den Veoskardpass, den höchsten Punkt des Tages. Der Wind bläst kräftig, die Sicht ist begrenzt, nur für kurze Momente öffnen sich die Wolkendecke und geben den Blick auf die umliegende Hochfläche frei. Wir nutzen einen Felsblock als Windschutz für eine kurze Pause, essen ein paar Reste aus dem Lunchpaket und trinken Wasser.

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Abstieg ins Visdalen

Hinter dem Pass beginnt der Abstieg ins Tal des Visdøla-Flusses. Zuerst über loses Geröll, später über Gras- und Moosflächen, schlängelt sich der Weg in Serpentinen hinab. Die Hänge werden steiler, die Vegetation dichter. Nach Stunden in karger Höhe wirkt das Tal freundlich, mit grünem Gras und vereinzelten Birken.

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Wir überqueren mehrere kleine Flüsse auf Steinen oder Holzbrücken. Nach langer Zeit in Grau und Nebel wirken die grünen Flächen wie eine kleine Belohnung. Vor uns ist bereits Spiterstulen zu erkennen, die DNT-Hütte, die sich in einem breiten Talkessel ausgebreitet hat.

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Begegnung mit Rentieren

Kurz vor der Hütte bleiben wir stehen: Auf einer Anhöhe in der Ferne grast eine Herde Rentiere. Mindestens zwanzig Tiere ziehen ruhig über die Wiese, unbehelligt von uns Wanderern. Mit Ferngläsern beobachten wir sie, das dunkle Fell hebt sich deutlich von der grauen Umgebung ab. Ein stiller Moment, der den Tag besonders macht.

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Ankunft in Spiterstulen

Wir erreichen den Fluss Visdøla, überqueren ihn auf der letzten Brücke, und steigen kurz darauf zur Hütte hinauf. Spiterstulen liegt auf rund 1.100 Metern Höhe und ist eine der größten DNT-Unterkünfte in Jotunheimen. Nach der Einsamkeit der letzten Stunden wirkt sie lebendig: Wanderer sitzen auf der Terrasse, Rucksäcke hängen zum Trocknen, aus der Küche duftet es nach warmem Essen.

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Wir checken ein, hängen die nassen Regenjacken auf und beziehen unsere Zimmer. Ein Abendessen im Speisesaal bietet einfache, aber nahrhafte Kost: Suppe, Eintopf, Brot. Danach sitzt die Familie noch kurz zusammen, schaut auf die Karte und plant den nächsten Tag. Die Route führt weiter Richtung Leirvassbu, über eine der schönsten Hochrouten des Nationalparks.

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Fazit des Tages

Die Strecke von Glitterheim nach Spiterstulen ist ein klassischer Jotunheimen-Abschnitt: fordernd, einsam, landschaftlich eindrucksvoll. Bewölktes Wetter, Nebel und gelegentlicher Regen prägen die Stimmung, machen die Einsamkeit spürbar und lassen die Landschaft intensiver wirken.

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Rund 16 Kilometer, mit etwa 1000 Metern Auf- und Abstieg, führen durch abwechslungsreiches Gelände: Hochflächen, Schneefelder, kleine Seen, Flussüberquerungen und abschließend die Baumgrenze hinunter ins Visdalen. Die Begegnung mit den Rentieren ist ein Highlight, das den Tag unvergesslich macht.

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Dieser Tag zeigt eindrucksvoll, dass Jotunheimen mehr ist als bekannte Touristenpfade: stille Natur, karge Schönheit und die Möglichkeit, stundenlang fast alleine unterwegs zu sein.

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ECKDATEN

Dauer6:30 Stunden
Länge15.7 km
Höhenunterschied↗ 1086m ↘ 1368m
SchwierigkeitT2
LageGemeinde Lom, Norwegen
Tour durchgeführt imJuli 2025
Geeignet für KinderAufgrund der Länge nur mit älteren Teenagern planen. Technisch wenig anspruchsvoll, aber dafür konditionell. Mit jüngeren Kindern unterwegs zelten.
BuchempfehlungRother Wanderführer Norwegen Süd

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