Vom Farenbachtobel zum Schauenberg mit 360 Grad Panoramablick
Silvie Kommentare 0 Kommentare
T2
387m
387m
03:45
Jan-Dez
12.3km
Die Wanderung vom Farenbachtobel auf den Schauenberg ist eine abwechslungsreiche Rundtour mit Waldwegen, Bachpassagen, offenen Wiesen und einem herrlichen Rundumblick vom Gipfel. Sie gehört zu den 26 Summits, die wir jedes Jahr nach und nach erwandern, um neue Orte kennenzulernen. Die Strecke ist gut begehbar, familien- und hundefreundlich – ideal für einen entspannten Nachmittag.
Wir starten nachmittags am Bahnhof in Elgg. Hier hat es auch zahlreiche Parkplätze, wenn du mit dem Auto anreisen möchtest. Der Ort wirkt ruhig und friedlich, als würden die engen Gassen den Rest der Welt draußen halten.
Die Tour ist für uns ein weiterer Schritt in meinem 26-Summits-Projekt. Jedes Jahr nehme ich mir einige Gipfel vor, die ich noch nicht kenne. Es geht nicht darum, möglichst spektakuläre Höhenmeter zu sammeln, sondern neue Orte zu entdecken, neue Landschaften, neue Perspektiven. Der Schauenberg ist heute dran – ein Gipfel, der weniger durch alpine Dramatik glänzt, sondern mit seiner offenen Aussicht und seinem historischen Charakter. Gehört habe ich von diesem Gipfel bisher noch nicht und das macht für mich auch ein wenig den Reiz der 26-Summits-Challenge aus, da ich auch immer wieder neue Gipfel in meinem Heimatkanton entdecke.
Doch direkt zu Beginn zeigt sich, dass diese Runde heute für mich ihre kleinen Tücken hat. In Elgg sind die ersten Wegweiser nicht leicht zu erkennen oder aber wir quatschen zu viel, um uns ausreichend auf die Wegweiser konzentrieren zu können. So laufen wir ein gutes Stück in die falsche Richtung und damit entlang einer Strasse. Ein kurzer Blick auf den gpx-Track zeigt mir, wo wir eigentlich langlaufen wollten. So bedarf es eines kleinen Umwegs und dem Laufen auf der Fahrstrasse, bevor wir in Richtung Tobel abbiegen können. In Elgg daher direkt am Bahnhof gut auf die Karte achten – sonst verliert man Zeit mit unnötigen Extrarunden.
Rechts und links liegen Höfe, Wiesen, Felder. Dann endlich zweigt der Wanderweg links ab. Ab hier fühlt es sich an, als würde die Wanderung richtig beginnen.
Wir tauchen in den Wald ein. Der Weg wird schmaler, weicher, der Boden wechselt von Asphalt zu Laub, Wald- und Erdboden. Der Farenbach rauscht neben uns. Um uns herum leuchten die Bäume in kräftigen Herbstfarben und wir erreichen einen kleinen Wasserfall. Zwischendurch führen kleine Holzbrücken über das Wasser, manche Passagen sind leicht feucht, aber nie problematisch. Es ist ein klassisches Tobelerlebnis: Wurzeln, Steine, Moos, das Plätschern des Baches. Ein Ort, der fast wie aus einem Märchen wirkt, kühl und geheimnisvoll, selbst am helllichten Tag. Leider ist dieser Abschnitt viel zu schnell vorbei und wir treten bei einem wirklich prachtvollen Gasthaus aus dem Wald heraus. In der Nebensaison ist das Restaraunt Guhwilermühle nur noch gelegentlich geöffnet, aber bereits die Fassade ist eindrücklich!
Der Weg führt nun über sanfte Hügel, entlang von Waldrändern und offenen Flächen. Wir steigen einige von Blättern umgebenen Treppenstufen hinauf und gewinnen mehr und mehr an Höhenmetern. Wir sind fast alleine unterwegs und begegnen auf diesem Abschnitt kaum anderen Wanderern.
Weite Wiesen breiten sich aus, und mit jedem Schritt scheint der
Horizont ein Stück weiter aufzurücken. Wir spüren, dass der Gipfel näher kommt.
Und dann stehen wir plötzlich auf dem Plateau des Schauenbergs. Ein kurzes steiles Finale und schon stehen wir auf dem Panoramagipel auf einer breiten, offenen Kuppe. Vor uns liegt eine gepflegte Wiese, ein Aussichtspunkt, einige Bänke und historische Mauern, die davon erzählen, dass hier früher Burgen, Befestigungen und alte Wachtposten standen. Schon Jahrhunderte bevor wir hier sitzen, haben Menschen diesen Ausblick genutzt.
Und der Ausblick ist es, der den Schauenberg besonders macht. Der Rundumblick reicht weit über das Mittelland. Wow – solch einen Blick hätte ich hier gar nicht erwartet. Hügel ziehen sich wie grüne Wellen durch die Landschaft. Felder sind wie Farbflecken verteilt, einzelne Dörfer sitzen wie ruhige Inseln zwischen Wiesen und Wäldern. Straßen winden sich wie dünne Linien durch das Land. Wenn das Wetter klar ist, zeigen sich in der Ferne sogar die Alpen – blass, aber majestätisch.
Es ist immer spannend, wenn man die Perspektive wechselt. Ich bin mehrere Male pro Woche auf meinem Hausberg, dem Uetliberg. Nun erkenne ich diesen in der Ferne und habe von hier einen ganz anderen Blick auf die mir doch so vertraute Bergwelt.
Vom Gipfel führen nun mehrere Wanderwege wieder hinab. Die klassische Route würde von hier durch ein weiteres Tobel ins Turbenthal führen. Da meine Begleitung jedoch mit dem Auto angereist ist und man mit dem ÖV doch sehr lange von Turbenthal zurück nach Elgg fahren würde, laufen wir zurück nach Elgg.
Die Tour ist eine sehr lohnenswerte Halbtagestour mit einem wunderschönen Aussichtspunkt, die ideal für Wanderanfänger und auch Familien mit jüngeren Kindern geeignet ist. Zudem hat es auf dem Gipfel eine Feuerstelle!
Du kannst die Tour während des ganzen Jahres einplanen, da der Gipfel relativ niedrig liegt. Im Winter dann besser Spikes/Grödel einpacken, falls die Wege vereist sein sollten.
ECKDATEN
| Dauer | 3:45 Stunden |
| Höhenunterschied | ↗ 387m ↘ 387m |
| Länge | 12.3 km |
| Schwierigkeit | Einfach, T1 |
| Lage | Kanton Zürich |
| Genaue Route | Elgg – Farenbachtobel – Schauenberg – Retour |
| Tour durchgeführt im | Oktober 2025 |
| Geeignet für Kinder | Ab ca. 6 Jahren. Sehr leichte Wanderung mit kurzem Schlussanstieg. Wer abkürzen möchte, fährt mit dem Auto bis zum Wanderparkplatz und läuft von dort nur ca. 30 Minuten. |
| Buchempfehlung | Wandern Rund um den Zürichsee |