Wanderung zur Ponta de São Lourenço (Madeira)

Wanderung zur Ponta de São Lourenço (Madeira)

einfach | 2:45 h | 10.5 km | ↑ 400 Hm ↓ 400 Hm

Das Naturschutzgebiet Ponta de São Lourenço, das sich an der östlichsten Spitze der Insel Madeira befindet, beeindruckt mit beeindruckenden Felsklippen, vulkanischen Ablagerungen und einer einzigartigen Pflanzenwelt, die ein überwältigendes Meisterwerk der Natur darstellt. Diese Wanderung im östlichen Teil Madeiras liefert spektakuläre Fotomotive und unterscheidet sich von all den anderen Wanderungen auf der sonst grünen Insel. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass dies die wohl beliebteste Wanderung der Insel ist und damit komplett überlaufen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird mit unvergesslichen Ausblicken auf die raue Nordküste belohnt!

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Wir haben uns für ein paar Tage eine Ferienwohnung in Santana im Norden der Insel ausgesucht, um mehrere Wanderungen in dieser Gegend zu machen. Somit brauchen wir weniger als 30 Minuten, um am Start dieser überaus beliebten Wanderung zu gelangen. Wie fast überall auf der Insel empfiehlt es sich, früh loszufahren, um einen Parkplatz zu ergattern und um den Menschenmassen zu entkommen.

Wir sind heute im Osten der Blumeninsel unterwegs: die Ponta de São Lourenço ist der östlichste Punkt der Blumeninsel. Über 9 Kilometer hinweg erstreckt sich die Halbinsel mit ihrem atemberaubenden Vogel- und Naturschutzgebiet. Insgesamt besteht die Ponta de São Lourenço aus einer Halbinsel (hier führt die Wanderung entlang) und 2 vorgelagerten Inseln: der Ilhéu da Cevada, auf der Möwen geschützt nisten können und der Ilhéu do Farol, auf der ein kleiner Leuchtturm thront.

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Die Wanderung dauert knapp 3 Stunden und kann mit einem Badestopp an 2 verschiedenen Stränden unterbrochen werden. Wer die Wanderung verkürzen möchte, kann auch (bei ruhigem Seegang) eine Strecke mit dem Boot absolvieren (5 Euro pro Person). Es sind ungefähr 400 Höhenmeter zu absolvieren und wer Probleme mit den Knien hat, sollte bei der Wanderung unbedingt Wanderstöcke mitnehmen, um diese beim Abstieg dabei zu haben.

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Wir stellen unser Auto ungefähr 500 Meter vom Start entfernt ab und laufen die ersten Minuten entlang der vollgeparkten Strasse. Wenn möglich, sollte man hier mit dem Bus anreisen, der regelmässig verkehrt und direkt zum Wendeplatz am Parkplatz fährt. Schon zu Beginn der Wanderung (sie ist mit PR8 markiert) ist uns klar, wie voll es heute werden wird – bei all unseren Wanderungen auf Madeira haben wir noch nie so viele andere Menschen gesehen. Viele Wandergruppen sind unterwegs und es ist fast unmöglich, diese zu überholen. Die Wanderung beginnt bereits ziemlich eindrücklich, als wir nach wenigen Minuten bereits den ersten Blick auf das knallblaue Meer entlang der Baia d’Abra werfen. Wow – ist das schön hier! Die Landschaft ist unglaublich dramatisch und steht im krassen Kontrast zur sonst saftiggrünen Beschaffenheit der Insel. Während der Wanderung wird der Blick auch immer schöner und nach jeder Ecke zeigen sich neue Farben, Steinsformationen und Fotomotive.

Wer gleich zu Beginn der Wanderung baden gehen möchte, dem sei ein kleiner Abstecher nach rechts zum Strand Praia São Lourenço nehmen. Obwohl hier die Wellen ziemlich stark sein können, haben wir doch einige Wagemutige gesehen, die einen Einstieg gefunden haben, um das Meer geniessen zu können.

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Während das Meer relativ ruhig auf der Seite der Baia d’Abra die Klippen umspült, sieht es auf der anderen Seite der Landzunge ganz anders aus. Mit aller Macht peitsch der Atlantik auf der Nordseite gegen die vielfarbigen, schroffen Felsbrocken der Ponta de São Lourenço, die steil aus dem Meer ragen. Die Farbexplosion der Gesteine auf dieser Wanderung ist wirklich einmalig und auch Geologie-Interessierte kommen hier voll auf ihre Kosten. Wir können die einzelnen Gesteinsschichten sehen, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind und sich hier in zahlreichen Schichten präsentieren. Die Farben wechseln zwischen ocker, rostrot, braun und schwarz, gesprenkelt von einigen grünen Büschen und umgeben vom tiefblauen Meer und strahlendblauem Himmel!

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Der Wanderweg verläuft während der ersten Stunde ziemlich harmlos im leichten Auf und Ab auf breiten Wanderwegen, die an den ausgesetzten Stellen vorbildlich mit Drahtseilen gesichert sind. Kleine Kinder gehören an den kritischen Stellen jedoch unbedingt an die Hand, da es hier steil bergab geht und häufig auch sehr windig ist. Der Weg wird immer steiniger und teilweise auch schmal, aber immer gut gesichert. Bald erreichen wir den Wegweiser, der den Rundweg zur Casa do Sardinha ausschildert. Wir entscheiden uns für den Weg nach rechts und legen am Strand und Bootsanleger unsere Mittagspause ein. Wir haben uns Sandwiches mitgenommen und vertilgen diese im Schatten einer kleinen Terrasse mit Blick über die Bucht. Man kann hier auch baden gehen oder sogar ein Kanu ausleihen. Wer die Wanderung verkürzen möchte, könnte auf dem Rückweg vom Gipfel wieder hierherkommen und von hier mit dem Boot erst zum vorgelagerten Leuchtturm und später zum Parkplatz zurückfahren.

Von hier sind es dann ca. 200 Meter weiter zur Casa do Sardinha. Die gemütliche Hütte bietet kleine Snacks, Kuchen und Getränke an, jedoch muss sich auf längere Wanderzeiten einstellen. Dort befindet sich auch die einzige Toilette der Wanderung.

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Nachdem wir die Oase des Casa do Sardinha erreicht haben (der einzig begrünte Ort in dieser orangenen wüstenartigen Landschaft) folgen wir dem steil bergauf verlaufenden Wanderweg zum Aussichtspunkt. Dieser Abschnitt ist bei Regen bestimmt unangenehm und rutschig. Die Stufen wurden hervorragend gesichert, aber es liegt ein langer Anstieg vor uns, der den einen oder anderen Wanderer schon stark zum Keuchen bringen wird.

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Der Blick vom Gipfel Ponta de Sao Lourenco  ist sicherlich genauso atemberaubend wie der Rest der Wanderung und man fühlt sich wie auf einem richtigen Bergabenteuer. Wir erblicken die vorgelagerten Inseln und den kleinen Leuchtturm und fühlen uns hier wie am Ende der Welt. Da es in der Nähe vom Gipfel noch einen Cache versteht hat, laufen wir ein kleines Stück zurück und zum zweiten Aussichtspunkt, der sogar einen noch schöneren Blick bietet.

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Für den Rückweg nehmen wir dieses Mal den Weg rechts von der Hütte, der bald wieder beim Wegweiser auf den anderen Weg trifft.

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Auf dem Rückweg ist der Weg glücklicherweise nicht so stark überlaufen und wir haben einige Wegabschnitte sogar ganz für uns alleine!

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Kurz vorm Parkplatz nehmen wir noch einen Abstecher nach links zum Strand. Dort hat es sogar einige schattige Abschnitte unterhalb der Felswände und die Kinder erfreuen sich am Steinstrand, der sich wunderbar zum Spielen eignet.

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Auf dem Weg zum Parkplatz erhaschen wir noch einen schönen Blick auf Canical und besuchen anschliessend noch einen der wenigen natürlichen Sandstrände der Insel – den Strand von Prainha. Wir lassen das Auto oben am grosszügigen Parkplatz stehen und laufen in ungefähr 5 Minuten bergab. Dort hat es sogar eine Dusche, ein Restaurant und sogar Sonnenschirme und Sonnenliegen.

Anreise: Mit Bus oder Mietwagen möglich.  Anreise per Bus überaus empfehlenswert, da Parkplatzsituation sehr angespannt. Busse verkehren sehr regelmässig. 

Unterkunft: Wir haben in Santana in einer empfehlenswerten Ferienwohnung übernachtet. Von dort sind es ungefähr 30 Minuten mit dem Auto zum Start der Wanderung.

Verpflegung: Ca. 1.5 l Wasser pro Person. Wasser kann unterwegs nicht aufgefüllt werden, allerdings können die Vorräte unterwegs am Casa do Sardinha aufgefüllt werden . Dort können auch Snacks und Kuchen erworben werden. Beim Parkplatz hat es ein paar Food Trucks, die Snacks, Getränke und auch Eis verkaufen.

Sonnen- und Windschutz: Die Wanderung bietet keinen Schatten, so dass Du unbedingt einen Sonnenschutz mitnehmen solltest. Ausserdem ist es hier oft sehr windig, so dass man für die Pausen eine extra Schicht an Kleidung mitnehmen, um nicht auszukühlen.

Schuhe: Benötigt nicht zwingend Wanderschuhe. Turnschuhe mit gutem Profil ausreichend.

Wetter: Wetterbericht vorher checken. Bei Regen meiden.

ECKDATEN

Dauer2:45 Stunden
Höhenunterschied↗ 405 hm↘ 405 hm
Länge10.5 km
Schwierigkeiteinfacher, überwiegend breiter Wanderweg. Letzter Aufstieg zum Aussichtspunkt steil und teilweise rutschig.
LageCalheta (Madeira)
Genaue RouteMiradouro de Sao Lourenco – Casa do Sardinha – Ponta de São Lourenço – retour
Tour durchgeführt imApril 2023
Geeignet für KinderAb ca. 4 Jahren. Weg breit und eher flach. Ab dem Cafe steiler gestufter Weg. Gelegentlich ausgesetzt, aber mit Geländer gesichert.
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