Nach einer langen Anreise kommen wir an der Talstation der Sesselbahn von Ovronnaz an. Da wir erst am Mittag ankommen und es mit den 4 Stunden Gehzeit bis zur Hütte knapp werden könnte vor dem Eindunkeln, gönnen wir uns eine Fahrt mit der Sesselbahn und verkürzen die Wanderung dadurch um ca. 1 Stunde.
Bei der Bergstation Jorasse folgen wir anfänglich dem Höhenweg in Richtung Cabane Rambert, welcher leicht abfallend den Hand quert. Auf der Alp Saille treffen wir dann auf den Originalweg der Tour des Muverans.
Es folgt der spannendste Teil des heutigen Wandertages – wir queren einen luftigen, gut angelegten Weg, der in den Fels gehauen ist. Dieses Stück ist auch mit Kinder problemlos zu meistern, da der Weg überall mit Ketten gesichert ist.
Nach der Querung des Felsriegels erreichen wir das Hochtal Plan Coppel auf 2125 Metern direkt unter dem Grand Muveran. Es folgen sanfte Hänge in einer überaus lieblichen Landschaft, welche von kunterbunten Blumen gesprenkelt ist.
Der letzte Teil des Aufstiegs zur Hütte von Plan Salentze beinhaltet noch einmal einen knackigen Schlussanstieg. Sobald wir den Hang erklommen haben, kommt die Hütte in Sicht. Die Landschaft hier oben ist unwirklich und rau. Wir werden nicht nur mit einem fantastischen Weitblick verwöhnt, sondern auch mit einer überaus modernen Hütte mit einer prächtigen Glasfront.
Ganz in der Nähe der Hütte sind Salzkristalle angebracht, die von den Steinböcken der Umgebung sehr geschätzt werden. Schon bald nach unserer Ankunft können wir eine große Gruppe dieser Tiere unter der Hüttenterrasse beim Salzlecken beobachten. Sie werden den ganzen Abend hierbleiben und bieten im Sonnenuntergang tolle Fotomotive. Wer noch nie Steinböcke gesehen hat, sollte unbedingt mal zu dieser Hütte wandern. Sie ist (auch mit Kindern) leicht zu erreichen und bietet eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man diese Tiere beobachten kann.
Abends erwartet uns ein überaus dramatischer Sonnenuntergang, so dass wir kaum zum Essen kommen. Fast alle Gäste treffen sich draußen auf der Hüttenterrasse, um abwechselnd dem Sonnenuntergang oder den Steinböcken zuzuschauen.
Wir hätten uns für unser Hüttentrekking keine bessere Startetappe auswählen können – dieser Tag war einfach ein perfekter Wandertag mit Übernachtung!