Wanderung auf dem Küstensteig von Porto da Cruz nach Machico (Madeira)
Silvie Kommentare 0 Kommentare
T3
02:50
12.1km
410m
420m
Jan-Dez
Eindrückliche Wanderung entlang des Küstensteiges von Porto da Cruz bis Machico. Anfangs etwas langweilig und sehr steil an einer Straße entlang wird die Wanderung bald immer spektakulärer! Hinter jeder Kurve verbirgt sich der nächste Oh/Ah/Wie schön-Moment und der Weg ist landschaftlich wirklich einmalig! Eine willkommene Abwechslung zu den typischen Madeira-Levada-Wanderungen!
Der Wanderweg war früher die einzige Verbindung zwischen den beiden Orten bevor der Berg mit Tunnelnm, Brücken und Straßen durchbohrt wurde. Auf dieser Route wurden früher in Schläuchen aus Ziegenhäuten der Wein transportiert und so bietet der Weg auch heute noch in all seiner Wildheit ein tolles Erlebnis!
Bei unserem Familien-Wanderurlaub übernachten wir die ersten Tage in Funchal und erkunden die Insel per Bus. Die Küstenwanderung von Porto da Cruz nach Machico bietet sich daher perfekt an, da sowohl der Ausgangs- als auch der Endpunkt per Bus erreicht werden können und es sich um keine Rundwanderung handelt. Da wir später mit dem Mietwagen unterwegs sind, habe ich für die ersten Tage genau diese Wanderungen herausgesucht! Die Anreise mit dem Bus ist ein wenig kompliziert in Bezug auf die Planung, da mir die Internetsuche die von uns gewählte Verbindung leider nicht anzeigt. So studiere ich zuerst den Busfahrplan nach Machico und dort die weitere Verbindung nach Porto da Cruz und werde fündig. Mit 15 Minuten Umsteigezeit sollten wir auch den Anschluss schaffen, falls der Bus verspätet sein sollte. Am Vorabend mache ich mich dann auf die Suche nach der Haltestelle, die am nächsten bei unserer Unterkunft liegt. Nachdem all dies herausgefunden wurde, ist der Rest der Anreise komplett unkompliziert. Die Busse verkehren extrem pünktlich und zuverlässig und bringen uns so ganz bequem an den Startort. Die Fahrt von Machico führt über geschwungene, steile Bergstraßen und ist ein echtes Erlebnis. Der Busfahrer wählt die kleinsten Straßen und biegt häufig von der Hauptstraße ab, um alle möglichen Haltestelle zu bedienen. Was für ein Spass und wir sind froh, dass wir hier nicht selber fahren müssen!
In Porto da Cruz angekommen, gehen wir noch in den kleinen lokalen Supermarkt, um ein paar Vorräte aufzufüllen und schon geht die Wanderung direkt am an der Küste los. Die Wanderung ist leider nicht angeschrieben, so dass hier eine genaue Beschreibung oder ein .gpx-File der Wanderung auf dem Handy sehr hilfreich ist. Wir folgen dem breiten Pfad aus dem Dorf heraus am Schornstein des Zuckermuseums vorbei und laufen in Richtung Strand. Dieser ist bei Surfern beliebt und später werden wir sie auch von oben beobachten können. Wir überqueren einen kleinen Bach und laufen einige kunstvoll angelegte Stufen den Hang empor. Bald schon erreichen wir eine Straße, die steiler nicht sein könnte. Wir haben es uns angewöhnt, auf Madeira immer einen Regenschirm als Sonnenschutz dabeizuhaben und hier zahlt er sich wirklich aus. Es folgt ein extrem steiles Stück ohne Schatten auf der Straße für die nächsten 30 Minuten und die Kinder wollen sogar umkehren und verfluchen die von ihrer Mama ausgewählte Wanderung. Endlich erreichen wir eine abflachende Straße, die auch im Schatten liegt und können uns kurz ausruhen. Falls es mit den Busfahrzeiten planbar ist, würde ich die Wanderung daher auf jeden Fall in entgegengesetzer Richtung durchführen, um dieses wirklich nicht schöne Stück der Wanderung im Abstieg zu absolvieren anstelle zu Beginn der Tour
Wir kommen an einer Materialseilbahn vorbei und finden hier oben sogar einige Mietwagen anderer Wanderer, die die Tour hier oben starten. Die Parkplätze sind jedoch sehr eingeschränkt und ich würde auch nicht empfehlen, die Tour als Rundwanderung zu planen, sondern besser in Verbindung mit Bus oder Taxi.
Nach der Materialseilbahn folgt ein kurzes einfaches Stück auf einem breiten Wanderweg, bevor der Weg in einem schmalen, häufig steinigen Weg übergeht und der wirklich spannende Teil der Wanderung beginnt. Wer es bis hier geschafft hat, kann ab nun auf den Geniesser-Modus umschalten und auch unsere Kinder sind wieder besänftigt. Wir haben einen fantastischen Blick auf den Ozean und die Steilküste und auch der Wanderweg ist wirklich spannend angelegt.
Der Weg ist hervorragend gesichert und an den ausgesetzten Stellen gibt es Befestigungsseile oder künstlich angelegte Stufen. Der Weg ist jedoch fast durchgängig ausgesetzt und schmal. Uns ist ein Wanderer entgegengekommen, der ein dünnes Seil um die Hüfte geschlungen hatte, mit welchem er mit seinem Freund verbunden war (im Falle eines Sturzes hätte das allerdings nichts gebracht). Er zitterte bei jedem Schritt und wirkte extrem unsicher. Von daher würde ich dem Weg bei extremer Höhenangst und auch Anfängern eher nicht empfehlen. Kinder mit (Berg-) Wandererfahrung werden den Weg gut absolvieren können!
Unterwegs gibt es immer die eine oder andere Stelle, an welcher man sich kurz hinsetzen und eine Pause einlegen kann. Der Weg ist teilweise aber auch so schmal, dass man sich ein wenig aneinander vorbeischlängeln muss, falls es Gegenverkehr hat. Die Wanderung ist jedoch im Vergleich zu anderen Wanderungen auf der Insel nicht so stark besucht und daher eher ein Geheimtipp!
Endlich erreichen wir die für uns schönste Passage der Wanderung – der bisher durch Bäume verborgene Blick öffnet sich und wir schauen auf die Steilküste und bis nach Sao Lourenzo. Wir erreichen zuerst eine kleine Plattform, die sich perfekt für eine Pause eignet, aber leider schon besetzt ist. Der darauf folgende Weg ist direkt in den Fels geschlagen und fast durchgängig durch ein Geländer gesichert.
Es ist eine wahre Freude, das nächste Stück zu laufen und wir halten immer wieder an, da es einfach zu schömn ist und man unzählige Fotos machen könnte. Der Weg schlängelt sich am Berg entlang und bietet immer wieder Tiefblicke aufs Meer und die Steilküste.
Es ist eine wahre Freude, das nächste Stück zu laufen und wir halten immer wieder an, da es einfach zu schömn ist und man unzählige Fotos machen könnte. Der Weg schlängelt sich am Berg entlang und bietet immer wieder Tiefblicke auf den Atlantik und die Steilküste. Der abenteuerliche alte Küstenweg verläuft hier unterhalb steiler Felswände über dem tosenden Meer und bietet einen tollen Kontrast!
An den Felswänden können wir das Drüsige Aeonium mit Hunderten von Exemplaren bewundern – es ist immer wieder faszinierend, wo überall Pflanzen wachsen und gedeihen!
Nach diesem anspruchsvollsten Stück der Wanderung wird der Weg wieder etwas breiter und auch nicht mehr ausgesetzt. Wir erreichen einen Aussichtspunkt, der vielen als Picknickplatz oder auch zum Sonnen dient und folgen am Boca do Risco rechts abbiegend dem Wegweiser in Richtung Machico. Der Wanderweg führt aber hier vorbei an Feldern und kleinen Farmen in Richtung Levada do Canical.
Dieser folgen wir, bis wir Machico von oben erblicken können mit der markanten 3-spurigen Tunneleinfahrt. Wir folgen dem Wanderweg, bis wir den Canical-Tunnel erreichen und kürzen hier die Wanderung ab. Wir finden eine Bushaltestelle (wie so oft ohne Fahrplan oder jegliche weitere Informationen) und rechnen aus, wann der Bus aus der Richtung Baia d’Abra ungefähr hier vorbeikommen sollte. Während meine Familie etwas skeptisch ist, glaube ich fest an die Zuverlässigkeit des Busses, welcher dann auch pünktlich um die Ecke biegt. Dieser nimmt uns bis nach Machico zum Busbahnhof mit, wo wir in den Bus in Richtung Funchal umsteigen.
ECKDATEN
Dauer | 2:50 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 410 m ↘ 420 m |
Länge | 12.1 km |
Schwierigkeit | anspruchsvoll, ausgesetzt |
Lage | Porto da Cruz (Madeira) |
Genaue Route | Porto da Cruz – Machico |
Tour durchgeführt im | April 2023 |
Geeignet für Kinder | Ab 8 Jahren sofern Ausdauer und Trittsicherheit vorhanden. Weg stellenweise ausgesetzt. Kinder können aber gut an die Hand genommen werden. |
Buchempfehlung für Wanderungen auf Madeira | Madeira: Die schönsten Levada- und Bergwanderungen oder Madeira: Reise- und Wanderführer von Maremonto |
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