
Über den Wolken am Walensee: Wandern zum Leistchamm
Silvie Kommentare 0 Kommentare

T2
904m
904m
04:25
Mai-Nov
9.4km
Frühling, Matsch und Aussicht – Wanderung von Arvenbüel zum Leistchamm
Es ist Mai, als wir uns zu viert auf den Weg machen. Der Winter hat sich zurückgezogen, aber der Frühling ist noch nicht ganz angekommen. In der Nacht hat es geregnet und sogar noch einmal geschneit. Als wir am Morgen in Arvenbüel aus dem Auto steigen, hängen die letzten Nebelschwaden zwischen den Hängen, die Wege sind nass, und der Wald riecht intensiv nach Erde, Harz und Laub. Es ist einer dieser Tage, an denen man nicht weiß, ob man sich auf Sonne oder auf Regen einstellen soll – wir entscheiden uns für beides.


Die Anfahrt ist unkompliziert. Mit dem Auto geht es über Amden bis zum kleinen Parkplatz in Arvenbüel. Alternativ kann man die Tour auch gut mit dem öffentlichen Verkehr starten: Mit dem Bus ab Ziegelbrücke oder Weesen, Umstieg in Amden, dann weiter bis Arvenbüel – dauert etwas länger, ist aber genauso machbar.
Schon beim ersten Schritt auf den Wanderweg wird klar: trocken wird es heute nicht. Der Pfad ist aufgeweicht, bei jedem Schritt saugen sich die Sohlen in den Matsch. Aber wir sind guter Dinge. Es geht los auf der asphaltierten Strasse Richtung Alp Oberfurgglen, bald zweigt der Wanderweg ab und führt durch den Wald. Anfangs verläuft der Weg noch recht gemütlich, leicht ansteigend, vorbei an kleinen Hütten und weiten Wiesen, auf denen die ersten Blumen tapfer dem Wetter trotzen.


Je höher wir steigen, desto spektakulärer wird die Aussicht. Unter uns der Walensee, tiefblau, fast still, eingerahmt von den Churfirsten. Nebelschwaden treiben an den Felswänden vorbei, verschwinden und geben dann wieder kurze, dramatische Blicke frei. Über uns zeigt sich für einen Moment die Sonne, nur um gleich wieder hinter dunklen Wolken zu verschwinden. Frühling im Gebirge.
Der Weg zieht sich weiter, es wird steiler, rutschiger. Wir steigen durch feuchten Wald, der Boden ist aufgeweicht und an manchen Stellen sinken wir fast knöcheltief in den Matsch. Ab und zu schlittern wir einen Hang hinunter, fangen uns mit den Stöcken, lachen. Es ist anstrengend, aber genau das macht es irgendwie auch besonders. Wir sind allein unterwegs, keine anderen Wanderer, keine Stimmen, nur wir und die Natur.


Der letzte Anstieg hat es in sich. Es geht steil bergauf, der Weg ist schmal, die Steine glitschig. Hier hat der nächtliche Schnee Spuren hinterlassen. Viele Stellen sind matschig. Jeder Schritt will gesetzt sein, jeder Tritt geprüft. Es ist einer dieser Anstiege, bei dem man nicht viel redet, sondern sich konzentriert und Schritt für Schritt vorwärts arbeitet.
Oben angekommen öffnet sich der Blick schlagartig. Der Walensee liegt tief unter uns, still und eindrucksvoll. Im Süden die Glarner Alpen, noch tief verschneit. Im Westen reicht der Blick bis zum Zürichsee. Der Leistchamm ist kein Riese, aber seine Aussicht ist gewaltig. Der Wind bläst kräftig und eisig. Gerne hätte wir hier unsere Mittagspause eingelegt, da es doch der perfekte Platz dafür ist. Aber lange halten wir es oben nicht aus, auch wenn der Tiefblick wirklich umwerfend ist.


Der letzte Anstieg hat es in sich. Es geht steil bergauf, der Weg ist schmal, die Steine glitschig. Hier hat der nächtliche Schnee Spuren hinterlassen. Viele Stellen sind matschig. Jeder Schritt will gesetzt sein, jeder Tritt geprüft. Es ist einer dieser Anstiege, bei dem man nicht viel redet, sondern sich konzentriert und Schritt für Schritt vorwärts arbeitet.
Oben angekommen öffnet sich der Blick schlagartig. Der Walensee liegt tief unter uns, still und eindrucksvoll. Im Süden die Glarner Alpen, noch tief verschneit. Im Westen reicht der Blick bis zum Zürichsee. Der Leistchamm ist kein Riese, aber seine Aussicht ist gewaltig. Der Wind bläst kräftig und eisig. Gerne hätte wir hier unsere Mittagspause eingelegt, da es doch der perfekte Platz dafür ist. Aber lange halten wir es oben nicht aus, auch wenn der Tiefblick wirklich umwerfend ist.


Der Abstieg gestaltet sich heikel. Der Schnee schmilzt, der Boden ist aufgeweicht. Immer wieder verlieren wir den Halt, rutschen ein Stück, fangen uns, lachen. Einmal sitzt einer von uns im Matsch, einmal schlittern zwei gleichzeitig über eine steile Passage – glimpflich, aber mit schlammverschmierten Hosen und Schuhen. Es ist definitiv kein Tag für Turnschuhe.


Zurück an der Vorder Höhi sind wir schlammverschmiert, aber glücklich. Von hier geht es auf gleichem Weg zurück nach Arvenbüel. Die Sonne zeigt sich nun immer öfter, der Nebel lichtet sich und die Natur wirkt frischer, klarer als am Morgen. Die Farben intensiver, die Luft reiner. Als wir am Auto ankommen, fühlen wir uns erschöpft, aber erfüllt.


Fazit
Die Wanderung von Arvenbüel zum Leistchamm ist eine eindrucksvolle Frühlingstour mit atemberaubenden Ausblicken, herausfordernden Passagen und viel Naturerlebnis. Wer sie macht, sollte auf jeden Fall auf trockenes Wetter hoffen – denn bei Nässe wird’s abenteuerlich. Aber gerade das macht den Reiz aus.

ECKDATEN
Dauer | 04:25 |
Länge | 9.4km |
Höhenunterschied | ↗ 904m ↘ 904m |
Schwierigkeit | T2 |
Lage | Kanton Glarus |
Genaue Route | Arvenbüel – Leistchamm – Retour |
Tour durchgeführt im | Mai 2025 |
Geeignet für Kinder | Ab ca. 10 Jahren. Technisch relativ unkompliziert, aber steiler Aufstieg am Ende. |
Geeignet für Hunde | Ja |
Buchempfehlung | Rother Wanderführer Glarnerland und Walensee |