
Von der Lidernenhütte auf den Hagelstock – Schneeschuhwanderung mit Panorama
Silvie Kommentare 0 Kommentare

WT2
558m
558m
4:10
Nov-Mär
7.4km
Die Schneeschuhtour von der Lidernenhütte auf den Hagelstock ist ein wunderbares Wintererlebnis in der Zentralschweiz. Die Route führt durch eine traumhafte Schneelandschaft und bietet am Gipfel eine atemberaubende Rundumsicht auf die umliegenden Berge und den Vierwaldstättersee. Trotz der relativ kurzen Strecke erfordert der Aufstieg eine gute Grundkondition, da einige steile Passagen zu bewältigen sind.


Ausgangspunkt: Lidernenhütte
Die Tour beginnt an der Lidernenhütte (1.727 m), die bequem mit der Seilbahn Chäppeliberg – Spilau erreichbar ist. Von der Bergstation führt ein kurzer Anstieg zur Hütte, die sich als idealer Ausgangspunkt für Schneeschuhtouren in dieser Region etabliert hat. Wer die Tour entspannt angehen möchte, kann hier auch übernachten und am nächsten Morgen früh starten.

Ich bin mit einer Bergfreundin unterwegs, die bei uns in der Schweiz zu Besuch ist und bisher nur 1x auf den Schneeschuhen stand. So habe ich eine Gegend in der Nähe von Zürich ausgesucht, die ihr das Schneeschuhwandern näherbringen soll in Kombination mit einer Übernachtung in einer SAC-Hütte. Schon lange habe ich einen Besuch bei der Lidernenhütte geplant und nun bietet es sich perfekt an, da diese im Winter geöffnet und bewartet ist und es in der Gegend mehrere Touren hat, die bei sicheren Lawinenverhältnissen in Fragen kommen.
Da wir mit den Öffentlichen anreisen, müssen wir schon sehr früh aus dem Bett. Wir werden vom Bahnhof Sisikon den kleinen Bus nehmen, der gleichzeitig auch die Schulkinder im Tal transportiert und demzufolge sehr früh unterwegs ist. Du musst diesen Bus übrigens vorher in beide Richtungen reservieren, damit du einen Sitzplatz bekommst. Das Ticket kannst du direkt bei der SBB lösen.



Die Fahrt mit der Luftseilbahn ist bereits ein kleines Highlight. 5 Personen können in diesem Open-Air-Bähnli nach oben transportiert werden (wobei dann eine Person bereits auf dem Schoss einer anderen sitzen muss) und Rucksäcke müssen draussen deponiert werden. Am besten vorher warm anziehen, da es hier ganz schön ziehen kann. Nach wenigen Minuten erreichen wir die Bergstation, ziehen unsere Schneeschuhe an und laufen 10 Minuten bis zur Lidernenhütte. Dort lassen wir uns erstmal bei Kaffee und Kuchen nieder und holen das Frühstück nach. Hier können wir auch einen Teil unseres Gepäcks deponieren, welches wir für heute abend benötigen. Nachdem wir unser LVS parat gemacht habe, geht es relativ leichtem Rucksack los.


Von der Hütte aus kann man nun entweder zurück zur Bahn laufen und von dort ins Tal hineinlaufen oder hinter der Hütte bergauf starten und von dort zur Route rüberqueren. Wir erreichen ein weitläufiges Gelände mit überwiegend sanfter Steigung. Der erste Abschnitt ist ideal zum Einlaufen, bevor die Route nach und nach an Steilheit zunimmt. Vorbei an verschneiten Hängen und markanten Felsformationen öffnet sich bald der Blick auf das Muotatal und die Schwyzer Alpen.
Da wir an einem sonnigen Tag unterwegs sind, treffen wir unterwegs immer wieder auf Skitourengänger, so dass es genügend Spuren hat und man auch immer weiss, wo es langgeht. Ich empfehle dir, den gpx-Track vorher aufs Handy runterzuladen, damit du diesem folgen kannst, sollte die Routenfindung mal nicht so einfach sein. Bei dieser Tour allerdings ist es fast unmöglich, sich zu verlaufen.



Bald schon erreichen wir den zugeschneiten Spilauersee, den wir auf der rechten Seite umrunden. Hier hat es ein etwas unangenehmes Stück zum Queren, da der Hang ziemlich steil ist. Auf dem Rückweg haben wir den oberen Weg genommen, der an einer kleinen Hütte vorbeiführt und viel bequemer zu laufen ist. Dafür musst du allerdings auf dem Hinweg bereits rechts abbiegen, bevor du den See erreicht hast.


Der Anstieg führt weiter zur Oberen Gisleralp, von wo aus der Weg zunehmend anspruchsvoller wird. Hier beginnt der steilere Abschnitt der Tour, der mit sicheren Schneeverhältnissen besonders eindrucksvoll ist. Die Spur zieht sich in Kehren den Hang hinauf, während sich die Sicht auf die Gipfel der Urner und Schwyzer Bergwelt immer weiter vergrößert. Besonders die schneebedeckten Felswände des Schächentaler Windgällen und des Ruchen lassen das Herz jedes Bergliebhabers höherschlagen.


Je nach Schneeverhältnissen kann der Schlussanstieg auf den Hagelstock (2.181 m) etwas herausfordernder sein. Eine kleine letzte Schlüsselstelle kurz vorm Gipfel und dann erblicken wir bereits den sanften Gipfelaufstieg. Oben angekommen, bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Gipfel, das tiefblaue Wasser des Vierwaldstättersees und das Reusstal.


Neben dem Gipfel des Hagelstocks befindet sich noch ein zweiter Gipfel, der knapp unter diesem liegt. Sollte es also mal etwas Dichtestress auf dem Hagelstock geben, kann man die Pause auch perfekt auf dem Nachbargipfel geniessen.


Die Gipfelrast
Nach dem letzten anstrengenden Aufstieg lädt das Gipfelplateau zu einer wohlverdienten Pause ein. Der Blick schweift über das Nebelmeer im Flachland und die markanten Spitzen der Glarner und Berner Alpen. Bei klarer Sicht kann man bis weit ins Mittelland blicken. Ein heißer Tee aus der Thermoskanne und eine kleine Stärkung aus dem Rucksack machen das Erlebnis perfekt.


Der Abstieg
Der Rückweg erfolgt auf derselben Route, wobei der Abstieg mit Schneeschuhen besonders genussvoll ist. Die steileren Passagen erfordern etwas Vorsicht, doch meist lassen sich schöne Abfahrten durch den lockeren Schnee genießen. Zurück an der Lidernenhütte lohnt sich eine Einkehr, um sich bei einer warmen Suppe oder einem Stück Kuchen zu stärken, bevor es mit der Seilbahn wieder ins Tal geht. Oder aber du machst es wie wir und übernachtest in der Hütte zusammen mit den vielen Skitourengehern, um am nächsten Tag eine weitere Tour zu unternehmen.


Abends sitzen wir in der gemütlichen Hütte zusammen, schauen der Sonne beim Untergehen zu und planen unsere Route vom nächsten Tag. Die Wahl ist immer schwierig, da es mehrere Möglichkeiten in der Nähe der Hütte hat, aber wir werden uns schnell einig und gehen dann bereits auch früh ins Bett, da wir vom heutigen Tag erschöpft sind.

Hast du Lust auf noch mehr Schneeschuhwanderungen? Ich habe eine Liste von weiteren Schneeschuhtouren in der Umgebung von Zürich für dich zusammengestellt.
ECKDATEN
Dauer | 4:10 Stunden |
Höhenunterschied | ↗ 558m↘ 558m |
Schwierigkeit | WT2 (LVS-Ausrüstung mitnehmen) |
Länge | 7.4 km |
Lage | Kanton Uri |
Genaue Route | Lidernenhütte – Spilauersee – Hagelstock – Lidernenhütte |
Tour durchgeführt im | Februar 2025 |
Geeignet für Kinder | Mit Teenagern geeignet. Nicht für jüngere Kinder geeignet. LVS mitnehmen! |
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der Schweiz | Das grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz |