Nachdem ich den Rucksack auf der Grialetschhütte abgestellt habe, laufe ich noch ein Stück weiter hinauf zu einem tollen Aussichtspunkt hoch ober der Hütte. Von dort leuchtet der Hüttensee tiefblau und sogar ein Cache ist hier oben versteckt.
Auf der Hütte treffe ich meine Bergfreundin und auch bald schon trifft unser Bergführer ein, den wir für unsere Tour am nächsten Tag angefragt haben. Da er zusätzlich auch als Helikoperpilot arbeitet und die Hütten in Graubünden beliefert, kennt er das Hüttenwartspaar sehr gut. Nach dem Essen gesellen sich beide zu uns und die 3 tauschen den ganzen Abend Geschichten aus! Ich liebe es, aus dem Leben von Hüttenwarten zu hören und bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Leidenschaft und Aufopferung sie die Hütte bewirtschaften.
Lange unterhalten wir uns über das naheliegende Schiessgebiet der Schweizer Armee, welches den Hüttenbetrieb für einige Tage im Frühling und Herbst verunmöglicht. Obwohl die Armee nach Beendigung der Übungen immer in das Gebiet kommt, um die Munition wieder einzusammeln, finden wir am nächsten Tag bei unserer Hochtour eine enorme Menge an Geschossen. Da diese jedoch sehr groß und schwer sind, können wir hier leider nicht beim Aufräumen helfen. Sie sind überall am Gletscher und höhergelegenen Wanderwegen verstreut und rosten vor sich hin.