Wanderung von der Göscheneralp zur Dammahütte (2439): Alpine Tour mit Tiefblicken

Wanderung von der Göscheneralp zur Dammahütte (2439): Alpine Tour mit Tiefblicken

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Die Wanderung vom Göscheneralpsee zur SAC Dammahütte bietet Familien mit trittsicheren, berggeübten Kindern ein einzigartiges Alpin-Erlebnis. Auf abwechslungsreichen Pfaden mit leichten Kletterstellen führt der Weg durch beeindruckende Felslandschaften und vorbei an Gletscherblicken. Mit guter Vorbereitung ist die Tour eine spannende Herausforderung für die ganze Familie in den Urner Alpen. Die obigen Zeitangaben beziehen sich auf die Tagestour – der reine Aufstieg zur Hütte dauert etwa 2:30 Stunden.

Wanderung vom Göscheneralpsee zur Dammahütte und zurück: Ein Herbstmärchen im Nebel

Der Herbst in den Alpen ist eine Jahreszeit voller Kontraste und faszinierender Naturphänomene. Die Wanderung vom Göscheneralpsee zur Dammahütte und zurück bietet genau diese Vielfalt: von nebligen Tälern und türkisblaue Seen bis hin zu überraschenden Schneefällen. Diese Tour, die wir im späten Herbst unternommen haben, bleibt unvergessen – nicht nur wegen der atemberaubenden Landschaft, sondern auch wegen der unerwarteten Wetterkapriolen, die unsere Wanderung zu einem echten Abenteuer machten.

Am heutigen Sonntag muss meine Familie mal wieder daran glauben – juchu, sie dürfen eine weitere SAC-Hütte mit mir besuchen. Ich habe schon seit geraumer Zeit die Dammahütte im Auge, da sie im Jahr 2025 saniert wird und somit geschlossen bleibt. So erfahre ich, dass heute der letzte Tag der Saison ist und damit die letzte Chance. Zudem sollte das Wetter laut der Vorhersage in dieser Gegend sonnig werden, während es im Rest der Nordschweiz kräftig regnen soll.

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Startpunkt: Göscheneralpsee

Früh am Morgen machen wir uns daher in Zürich auf den Weg und erreichen schon bald die abenteuerliche Strasse, die uns ins Göschenertal bringen soll. Meine Familie ist gar nicht begeistert als wir am Parkplatz ankommen – das Wetter könnte nicht schlechter sein. Hier oben es es kalt, neblig und leicht regnerisch und mein Sohn sieht so gar nicht den Sinn einer Tour bei diesem Wetter. Da wir nun aber schonmal hier sind, können wir ja genauso gut zur Hütte laufen. Der Parkplatz ist kostenpflichtig und sogar mit einer Schranke abgesperrt. Dafür wird immerhin eine Toilette geboten;-)

Wir starten wir am Ufer des Göscheneralpsees, einem beeindruckenden Bergsee, umgeben von schroffen Felsen und farbenprächtigem Alpenwiesenbewuchs. Ein feiner Nebel legte sich über den See und die umliegenden Felswände, was dem Ganzen eine fast mystische Atmosphäre verlieh.

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Der Weg ins Nebelreich – Ein geheimnisvoller Aufbruch

Kurz nachdem wir losgegangen waren, wurde der Nebel dichter. Unsere Sicht war auf ein paar Meter beschränkt, was den Weg durch das steinige Gelände besonders spannend machte. Während der Weg am See entlang anfangs noch breit und flach war, wechseln wir nun auf einen Höhenweg, der sich oberhalb vom See am Berg entlangschlängelt. Die Pfade führen über schmale, felsige Abschnitte und entlang von steilen Berghängen. Die markanten Felsen zeichnen sich als Schatten in der Nebelsuppe ab und verleihen der Landschaft einen mystischen Hauch. Das Wetter ist an diesem Tag ebenso ein Teil des Abenteuers wie der Weg selbst. Nun ja, irgendwie muss man sich das Wetter ja schönreden. Nur unser Sohn ist begeistert – es hat unzählige Heidelbeeren, die auch alle reif sind und so kommen wir nur sehr langsam vorwärts.

Plötzlich bleibt mein Mann stehen. Er ist ein Stück vor mir gelaufen und plaudert mit den einzigen Wanderern, die uns heute entgegenkommen. Sie haben auf der Hütte übernachtet. Und siehe da – sie kennen sich von früher, als sie noch zusammen klettern waren. Dies passiert uns immer wieder auf Wanderungen – ja, die Schweiz ist klein und man trifft oft jemanden, den man kennt. Später wird uns der Hüttenwart erzählen, dass der Bekannte noch bei ihm angerufen hat und einen Kaffee für uns ausgegeben hat.

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Plötzlicher Schneefall – Ein unvergesslicher Moment

Unser mitgebrachtes Mittagessen nehmen wir gleich hinter der Brücke ein. Hier beginnt der Panoramaweg und eigentlich wollten wir diesen für den Abstieg nehmen. Panorama werden wir heute garantiert nicht mehr haben, so dass wir den direkten und damit auch kürzeren Weg zur Hütte nehmen. Unsere Mittagspause ist aufgrund der Temperaturen sehr kurz ausgefallen und bald schon sind wir wieder unterwegs. 

Kurz nach unserem Aufbruch überrascht uns ein unerwarteter Schneefall, der das Erlebnis noch einmal veränderte. Die herbstlich gefärbten Wiesen werden von einer dünnen Schneeschicht überzogen, was der Landschaft einen einzigartigen Kontrast verlieh. Dieser Wechsel von Farben und das leise Rieseln der Schneeflocken verwandelten den ohnehin schon eindrucksvollen Weg in eine beinahe surreale Szenerie. Wir sind froh, dass wir zuhause warme Sachen eingepackt haben und holen Handschuh und Mütze heraus. Die Stimmung bei meinen Männern ist im Keller und keiner versteht mehr, warum wir heute genau diese Wanderung machen mussten.

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Mir fällt leider auch nicht mehr viel zum Aufmuntern ein – diesen Job übernehmen dann glücklicherweise die Motivationsschilder des Hüttenteams.

Ankunft bei der Dammahütte – Ein willkommener Unterschlupf

Nachdem wir ungefähr 2:30 Stunden unterwegs sind, erreichen wir die Dammahütte, die sich wie ein sicherer Rückzugsort in der Felslandschaft erhebt. Die kleinste bewartete SAC-Hütte der Schweiz (mit 20 Schlafplätzen) ist eine der urigsten Hütten, die wir je besucht haben. Sie ist umgeben von einer spektakulären Kulisse aus Fels und Schnee und bietet neben Schutz und Wärme auch den wohl herzlichsten Empfang, den wir je in einer Hütte hatten. Der Hüttenwart und seine Hüttenwartsgehilfin empfangen uns im kleinen Aufenthaltsraum, in welchem sich auch direkt die Küche befindet.

Oberhalb des Aufenthaltsraums befindet sich das Schlaflager, welches man über eine sehr steile Treppe erreichen kann. Der Blick durchs Fenster zeigt normalerweise einen wirklich spektakulären Blick auf den Göscheneralpsee – heute gibt es nur eine nebelverhangene Landschaft.

Wir bekommen Kartoffeln mit Raclettekäse serviert und plaudern ausgiebig mit den beiden. Wir könnten ewig hier bleiben und den ganzen Tag in dieser gemütlichen Hütten und in solch toller Gesellschaft verbringen. Die beiden werden die Hütte in den nächsten Tagen schliessen und haben heute abend die letzten Gäste. Selten haben wir uns so willkommen gefühlt – ein ganz grosses Dankeschön an das sehr sympathische Hüttenwartsteam!

Die Toilette und der Waschraum befinden sich in einem Aussengebäude (alles sehr modern). Der restliche Platz ist sehr eng und als wir uns schweren Herzens verabschieden, finden wir 3 kaum Platz im Schuhraum, um uns unsere tropfnassen Wanderschuhe wieder anzuziehen.

So ist der Besuch der Hütte zu einem wirklichen Highlight geworden und wir sprechen noch lange zuhause über unser Erlebnis. Bei schönem Wetter wären wir sicherlich nicht die einzigen Gäste gewesen und wir hätten wohl einen ganz anderen Eindruck mitgenommen.

Für den Rückweg wählen wir aufgrund des Wetters den gleichen Weg. Von hier oben gibt es mehrere Möglichkeiten für den Abstieg und wir wollten eigentlich auf der anderen Seeseite zurücklaufen und den See so einmal komplett umrunden. Das werden wir uns nun für den nächsten Besuch aufheben, sobald die Hütte saniert ist.

Tipp: Falls du Interesse an weiteren Wanderungen zu SAC-Hütten hast, schau gerne auf meinem Blog vorbei! Ich habe bisher über 100 SAC-Hütten besucht und teile dort meine Erlebnisse und Empfehlungen für Touren in verschiedenen Regionen.

ECKDATEN

Dauer4:55 Stunden
Länge11.4 km
Höhenunterschied↗ 820m ↘ 820m
SchwierigkeitT2
LageKanton Uri
Tour durchgeführt imOktober 2024
Geeignet für KinderAb ca. 6 Jahren (dann mit Übernachtung). Als Tagestour ab ca. 12 Jahren (sofern Ausdauer vorhanden). Weg technisch unkompliziert.
Geeignet für KinderwagenNein
Geeignet für HundeJa
BuchempfehlungErlebnisreiche SAC-Hütten: Bergabenteuer für Familien

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