Via Silenzi Tag 3: Schneeschuhtour durch das einsame Buffalora

Via Silenzi Tag 3: Schneeschuhtour durch das einsame Buffalora

trekking

WT2

470m

470m

4:00

Nov-Mär

9.4km

Der dritte Tag unserer Via-Selenzi-Schneeschuhtour war für mich das Highlight der Tour. Wir wurden von Chantal mit dem Auto auf dem Ofenpass abgeholt und fuhren mit ihr nach Buffalora, einem abgelegenen, aber atemberaubend schönen Ort, der uns mit seiner unberührten Natur und den majestätischen Ausblicken in den Bann zog. Buffalora ist bekannt für seine weitläufigen Schneefelder und die beeindruckenden Gipfel, die den Horizont säumen. Es war der ideale Ort, um die gesamte Schönheit der Region zu genießen und die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben. Da es nachts geschneit hatte, befanden wir uns im Winterwunderland mit pulvrigem Neuschnee und befanden uns an einem der wohl romantischsten Winterorte, die du dir vorstellen kannst.

schneeschuhwanderung_buffalora_
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Der Sonnenaufgang fällt heute ins Wasser

Am Abend zuvor hatten wir die Zeit für den Sonnenaufgang recherchiert, da vom Hotel aus ein wunderschöner Blick ins Tal und auf den Sonnenaufgang versprochen wurde. Als wir jedoch am Morgen aus dem Fenster blickten, wurden wir enttäuscht – der Himmel war bedeckt, und es schneite kräftig. Der erhoffte Sonnenaufgang fiel somit leider aus, aber das reichhaltige und köstliche Frühstücksbuffet und die wirklich nette Angestellte entschädigten uns für den wolkenverhangenden Start in den Tag.

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Morgens um 7 wurden wir von Chantal mit unserem Gepäck abgeholt und fuhren ein paar Minuten in Richtung Zernez. An der Postautohaltestelle Buffalora begann unsere heutige Schneeschuhtour. Das Wetter sah nicht wirklich optimal aus, aber wer hätte gedacht, dass so eine schöne Tour vor uns liegen würde!

schneeschuhwanderung_buffalora_
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Entlang eines romantischen Schneeschuhpfads

An diesem Tag unternahmen wir eine Rundwanderung, die uns zu einem namenlosen Gipfel führte. Der Aufstieg begann entlang eines kleinen Bachs, durch eine tiefverschneite Landschaft. Wir schlängeln uns um Bäume, deren Äste fast unter der Schneelast nachgeben. Wir sind die ersten die eine Spur im Schnee hinterlassen und wir können nur noch eine Spur erahnen, als Chantal hier letzte Woche mit anderen Gästen unterwegs war.

schneeschuhwanderung_buffalora_
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Es ist schon eine lange Zeit her, dass ich eine so beeindruckende Tour gemacht habe, die mich wirklich berührt hat. Für unsere Schneeschuhführerin ist diese Region ein echter Geheimtipp, und ich kann gut nachvollziehen, warum. Hier bewegt man sich fernab jeglicher Zivilisation in unberührter Natur, und wir werden während der gesamten Tour niemandem begegnen.

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Immer wieder überqueren wir den kleinen Bach auf Schneebrücken, die sehr gut hielten, so dass niemand nasse Füsse bekam. Der Weg verlief weiterhin mit sehr leichter Steigung auf wunderschönen Pfaden durch den winterlichen Wald.

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Wir erreichten eine kleine Hochebene und legten dort die erste Pause ein. Unsere Schneeschuhleiterin erzählte uns von ihrem früheren Job als Grenzwächterin, den sie 18 Jahren lang ausgeübt hatte und zeigte uns eine kleine Hütte am Horizont, die sie früher zum Übernachten genutzt hatte, die aber heute nicht mehr in Betrieb ist. Gebannt lauschten wir ihren Geschichten und konnten uns nur schwer vorstellen, was dieser Job wirklich mit sich gebracht hat. Während ich in meinem Job am Schreibtisch sitze, lief sie in den Bergen an der Grenze entlang, um Schmuggler und Wilderer aufzuspüren.

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Aufstieg zum „Munt Chantal“

Da unsere Gruppe schnell unterwegs war und auch sehr fit war, entschied sich Chantal, uns auf einen kleinen namenlosen Gipfel am Punkt 2437 zu führen. Aus Ermangelung eines Namens taufte ich ihn „Munt Chantal“. Sie erklärte uns, dass ganz Graubünden früher von einem Gletscher bedeckt war und alle Gipfel, die aus dieser Eisschicht herausschauten, den Namen „Piz“ erhielten. Die Gipfel, die unter der Eisdecke lagen und vom Gletscher abgeschliffen wurden, bekamen den Namen „Munt“ und lagen unterhalb von 2800 Metern.

schneeschuhwanderung_buffalora_
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Der Gipfel, den wir erreichten, war zwar nicht sehr hoch, doch die Aussicht war einfach überwältigend. Von dort oben hatten wir einen herrlichen Blick auf die gesamte Bergwelt des Engadins, oder zumindest auf den Teil, der nicht von Wolken verdeckt war. Der Anblick des verschneiten Tals und der schroffen Gipfel war so beeindruckend, dass wir nur noch in Staunen versanken. Wir erhaschten sogar einen kurzen Blick auf das Tal von Livigno.

Der Abstieg vom Gipfel war genauso beeindruckend wie der Aufstieg. Wir hatten ausreichend Zeit, die unberührte Landschaft in Ruhe zu genießen, und die weite, verschneite Umgebung verströmte eine fast magische Stille. An einer Stelle wurde der Weg kurz steiler, und wir konnten den Berg im tiefen Schnee hinunterlaufen, dabei jede Menge Schnee aufwirbeln und das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in vollen Zügen genießen. Nach ungefähr 4 Stunden erreichten wir unseren Ausgangsort und waren überglücklich. Es war der perfekte Abschluss für diese mehrtägige Tour, und wir waren dankbar, diese fantastische Region so intensiv erleben zu dürfen.

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Abschied von der Via Silenzi: Ein Rückblick auf die Erlebnisse

Die Tage auf der Via Silenzi waren für uns ein wahres Abenteuer, das uns nicht nur körperlich herausforderte, sondern auch geistig bereicherte. Die weiten, verschneiten Landschaften gaben uns die Möglichkeit, uns von der Hektik des Alltags zu befreien und in die Natur einzutauchen. Die Tour führte uns durch abgelegene Täler und über hochalpine Pässe, an denen wir das Gefühl hatten, die Zeit würde stillstehen.

Was diese Wanderung für mich so besonders machte, war die Tatsache, dass wir uns während der gesamten Tour nicht nur auf die Natur, sondern auch auf die Gemeinschaft der anderen Teilnehmer einlassen konnten. Die Gruppe war von Anfang an sehr harmonisch, was das gemeinsame Erleben der Wanderung umso wertvoller machte. Besonders beeindruckend war die Fitness und das Engagement der anderen Teilnehmer – viele von ihnen waren pensioniert, aber dennoch in herausragender Form. Ihre Energie und ihre Begeisterung für die Tour und das Leben gaben mir die Hoffnung, dass auch ich noch im Pensionsalter anspruchsvolle Touren unternehmen kann.

Ein weiteres Highlight war die professionelle Betreuung durch unsere Tourenleiterin, die stets ein Auge auf die Lawinensituation hatte und uns durch die unterschiedlichen Herausforderungen sicher führte. Ihre Kenntnis der Region und ihre Fähigkeit, uns auf die Besonderheiten der Landschaft aufmerksam zu machen, bereicherten die Tour enorm. Sie erklärte uns nicht nur die Route und die Risiken, sondern gab uns auch wertvolle Informationen über die Flora und Fauna der Gegend.

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Der Weg der Stille – Was wir mitnehmen

Die Via Silenzi ist mehr als nur eine Schneeschuhwanderung. Sie ist ein Weg der Ruhe und der Einkehr, der den Teilnehmern hilft, den hektischen Berufsalltag hinter sich zu lassen und auf das Wesentliche zu besinnen. Besonders beeindruckend war die Fähigkeit, während der Wanderung das Gefühl der Stille wirklich zu spüren. In den meisten Regionen der Schweiz ist es schwierig, solche Momente der absoluten Ruhe zu finden, da selbst die abgelegensten Orte oft von Geräuschen der Zivilisation beeinflusst werden. Auf der Via Silenzi, eingebettet zwischen den imposanten Berggipfeln und den dichten, schneebedeckten Wäldern, scheint die Zeit beinahe zum Stillstand zu kommen. Besonders am letzten Tag dämpfte der frische Neuschnee fast jedes Geräusch unserer Schneeschuhe, die an den vorherigen Tagen noch ein deutliches Knirschen auf dem gefrorenen Boden von sich gegeben hatten.

Für alle, die auf der Suche nach einer Auszeit vom hektischen Alltag sind und die Natur in ihrer vollen Pracht erleben möchten, ist diese Tour ein absolutes Muss. Die Via Silenzi hat uns gezeigt, wie wertvoll es ist, sich Zeit zu nehmen, um einfach nur zu gehen und die Stille zu genießen. Und ich bin sicher, dass auch du diese unvergessliche Erfahrung machen wirst, wenn du dich auf diese Schneeschuhtour begibst.

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ECKDATEN

Dauer4:00 Stunden
Höhenunterschied↗ 470m↘ 470m
SchwierigkeitWT2
Länge9.4 km
LageKanton Graubünden
Genaue RouteBuffalora – Namenloser Gipfel (2437m) – Buffalora
Tour durchgeführt imMärz 2025
Geeignet für KinderTechnisch und konditionell einfache Schneeschuhtour. Geeignet für Anfänger.
Buchempfehlung für weitere Schneeschuhtouren in der SchweizDas grosse Schneeschuhtourenbuch der Schweiz

Tipp: Wenn du den gpx-Track für die Buffalora-Rundtour haben möchtest, kannst du dich gerne bei mir melden. Am besten wendest du dich an Chantal Lörtscher, die diese Tour als Schneeschuhleiterin anbietet.

Offenlegung: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Graubünden Ferien und Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair. Dennoch bleiben meine persönlichen Meinungen, Ansichten und Ratschläge unverändert, da der Tourismusverband keine Einflussnahme auf die Berichterstattung ausgeübt hat.

graubünden

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