Bützi und Stockflue Wanderung: Eine anspruchsvolle Tour mit spektakulären Alpenpanoramen

Bützi und Stockflue Wanderung: Eine anspruchsvolle Tour mit spektakulären Alpenpanoramen

trekking

T4

1485m

1485m

05:00

Jan-Dez

12.0km

Der Frühling hat Einzug gehalten, und mit ihm die perfekte Gelegenheit, die Wanderschuhe zu schnüren und die Natur zu erkunden. Eine Route, die besonders in dieser Jahreszeit begeistert, führt von Brunnen SZ über den Bützi (916 m) zur Stockflue (1’137 m). Diese Tour kombiniert alpine Herausforderungen mit schöner Kraxelei, atemberaubenden Ausblicken auf den Vierwaldstättersee und bietet ein fast mediterranes Ambiente.

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Startpunkt: Brunnen SZ – Urmibergbahn (436 m)

Wir kennen die Gegend bereits aus dem letzten Jahr und hatten damals schon mit dem anspruchsvolleren Aufstie geliebäugelt. Damals entschieden wir uns aber für die Normalroute von Brunnen zum Urmiberg/Timpel, die sich ideal als steile Einsteigertour und als erste Wanderung der Saison eignet. Bereits damals hatten wir Wanderer gesehen, die eine andere Aufstiegsroute zur Stockflue gewählt hatten und unser Interesse wurde geweckt. 

Heute dann hatten wir perfekte Verhältnisse für diese doch anspruchsvolle Tour, da es die letzte Woche sehr trocken war und auch heute perfektes sonniges Wetter vorhergesagt war.

Der Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz bei der Urmibergbahn in Brunnen SZ. Bereits hier spürt man die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer. Die Tour startet auf etwa 436 Metern Höhe, eine für alpine Verhältnisse auffallend tiefe Ausgangslage. Gerade das macht den Reiz dieser Frühlingstour aus: Während andernorts noch Schnee liegt, ist hier der Weg schon weitgehend trocken, was die Tour zu einem beliebten Frühjahrsziel macht.

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Nach einem kurzen Stück durch das Dorf führt der Weg bald bergauf. Oberhalb von Chäjien, bei Punkt 688, taucht man in den Wald ein. Spätestens hier ändert sich die Charakteristik der Wanderung. Aus dem gemächlichen Einstieg wird ein alpiner Anstieg. Der Weg verengt sich, die Vegetation wird dichter, erste Felsbrocken ragen zwischen den Bäumen hervor.

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Schon bald öffnet sich eine erste Lichtung mit Blick auf den See. Ein kurzer Halt lohnt sich: Der Blick reicht über das tiefblaue Wasser bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Zentralschweiz. Das Spiel aus Licht und Schatten, das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Waldes schaffen eine ganz eigene Stimmung.

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Aufstieg zum Bützi (916 m): Der Beginn des Kraxelvergnügens

Nach dem Punkt 688 wird der Weg anspruchsvoller und ist weiss-blau-weiss markiert, was auf alpine Wanderwege hinweist. Diese Markierung steht für Abschnitte, die mehr können als nur Wandern: Hier sind Hände gefragt, Trittsicherheit Pflicht. Unterhalb des Bützi beginnt dann der eigentliche Kraxelspaß. Es geht steil hinauf, teils über felsdurchsetzte Passagen, teils auf schmalen Pfaden, gelegentlich gesichert.

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Die Aussicht wird mit jedem Höhenmeter eindrucksvoller. Der Vierwaldstättersee glitzert tief unten, und das Frühlingslicht bringt die ersten Knospen und Blüten zum Leuchten. Das Ambiente ist fast schon mediterran: Warme Temperaturen, trockene Felsen, wärmende Sonne. Man fühlt sich wie in einer anderen Klimazone. Ein Frühlingserlebnis der besonderen Art.

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Die Aussicht wird mit jedem Höhenmeter eindrucksvoller. Der Vierwaldstättersee glitzert tief unten, und das Frühlingslicht bringt die ersten Knospen und Blüten zum Leuchten. Das Ambiente ist fast schon mediterran: Warme Temperaturen, trockene Felsen, wärmende Sonne. Man fühlt sich wie in einer anderen Klimazone. Ein Frühlingserlebnis der besonderen Art.

Auf dem Bützi angekommen, bietet sich eine erste Gelegenheit zum Verschnaufen. Der Gipfel liegt auf 916 Metern, aber der Ausblick ist weit größer, als die Höhenmeter vermuten lassen. Wer Glück hat, ist hier ganz allein und kann gleich die erste Pause einlegen. Der Blick schweift vom Urnersee bis zu den Mythen, das satte Frühlingsgrün kontrastiert mit den weissen Bergköpfen in der Ferne. Hier fühlt man sich dem Himmel ein Stück näher.

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Schlüsselstelle: Abstieg vom Bützi

Doch die Herausforderung lässt nicht lange auf sich warten. Der Abstieg vom Bützi ist die erste echte Schlüsselstelle der Tour. Steil, ausgesetzt, mit losem Gestein und wenig Spielraum für Fehler. Wer hier unterwegs ist, sollte konzentriert und sicher unterwegs sein. Es empfiehlt sich, nicht in der größten Mittagshitze oder bei Nässe zu gehen. Beim Abstieg ist etwas Muskelkraft gefragt, da man sich ein wenig ins Seil hängen muss. Ein paar Tritthilfen wären hier hilfreich gewesen – am besten absolviert man dieses Stück ohne lange zu zögern.

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Der Weg führt in eine kleine Scharte zwischen Bützi und Duume, bevor es wieder bergauf geht. Wer diese Passage gemeistert hat, wird mit einem Plus an Selbstvertrauen belohnt – und mit der Aussicht auf noch mehr Felskontakt.

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Diese Passage eignet sich auch hervorragend für alle, die erste alpine Erfahrungen sammeln wollen. Hier kann man den Umgang mit leichter Kletterei üben, ohne gleich in extrem ausgesetztes Gelände zu geraten. Dennoch gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer sich unsicher fühlt, sollte diese Passage lieber auslassen.

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Weiter zur Stockflue (1’137 m): Kraxelei mit Aussicht

Nach dem Abstieg vom Bützi geht es weiter Richtung Stockflue. Die Route bleibt spannend. Hinter der Duumehütte (1’086 m), einer kleinen Hütte mit Blick auf See und Berge, verzweigt sich der Weg. Der direkte Anstieg ist steinschlaggefährdet – laut SAC-App wird vor dieser Route gewarnt. Wer sicher unterwegs sein will, bleibt auf dem markierten Weg, der links um den Felsen herum führt. Bei unserem Besuch löst eine Gruppe junger Frauen einen ziemlich grossen Stein aus, der knapp neben uns aufschlägt. Diese Gruppe hatte bereits vorher einen Steinschlag ausgelöst, also wir unter ihnen aufgestiegen sind. Achte darauf immer, dass du wenn möglich Abstand zu den Wanderern vor dir hälst, um nicht von Steinen getroffen zu werden. So wählen wir den Wanderweg unterhalb der Stockflue und steigen dann von hinten zum Gipfel hoch. Viele andere wählen den direkten Weg hinter der Hütte.

Die Kraxelei bleibt bis zum Gipfel ein echtes Highlight. Die Stockflue ist zwar nicht hoch, aber sie verlangt Koordination, Klettergeschick und ein wenig Mut. Kinder und weniger Geübte sollten hier besonders aufmerksam unterwegs sein. Im oberen Bereich ist nach einer kurzen Leiter ein Drahtseil zur Sicherung angebracht, das auf rutschigem Untergrund sehr willkommen ist.

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Gipfelglück auf der Stockflue

Das Gipfelkreuz der Stockflue ist schnell erreicht. Und trotzdem ist es ein Moment zum Innehalten. Die Aussicht ist grandios: Der Urnersee liegt einem zu Füssen, die Mythen ragen im Westen auf, und in der Ferne lassen sich bei klarer Sicht sogar die Berner Alpen erkennen.

Wer hier sitzt, fühlt sich kurz wie auf einem Balkon über der Innerschweiz. Die Sonne wärmt das Gesicht, der Föhn sorgt für klare Sicht, und der Wind trägt den Klang von Kuhglocken und das Kreischen der Möwen vom See herauf.

Ein perfekter Ort für eine ausgiebige Pause, um die Eindrücke der bisherigen Tour Revue passieren zu lassen. Wer mag, kann sich ins Gipfelbuch eintragen und die Gedanken des Moments festhalten. Auch für ein Picknick eignet sich der Platz hervorragend – mit Blick auf Wasser, Wald und Weite.

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Aufstieg zum Gottertli

Um Höhenmeter für unser nächstes Everesting-Event zu sammeln, wollen wir uns den Aufstieg zur Hochflue auch noch anschauen. So machen wir uns auf den Weg bis Gottertli und Egg und legen dort unsere Mittagspause ein. Wir treffen auf andere Wanderer, die unsere Vermutung bestätigen: Es hat noch zu viel Schnee im Aufstieg. Dieser ist zudem eisig und festgefroren, so dass man hier ohne Pickel und Steigeisen nicht sicher aufsteigen könnte. Wir werden uns die sicherlich auch spannende alpine Route hoch zur Rigi Hochflue dann ein anderes Mal anschauen.

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Abstieg über den Bergwanderweg

Wir passieren das toll gelegene Restaurant Urmiberg, welches einen unglaublichen Blick auf den See hat. Wie oft am Wochenende ist es bis zum letzten Platz gefüllt. Wer sich die Höhenmeter sparen möchte, kann ab hier mit der Seilbahn ins Tal fahren (Bezahlung nur gegen Bargeld). 

Der Abstieg erfolgt über den gut ausgebauten Bergwanderweg. Technisch ist dieser Abschnitt deutlich einfacher, aber landschaftlich nicht minder reizvoll. Es geht über Wiesen und durch lichte Wälder zurück Richtung Talstation Urmiberg. Es gibt für den Abstieg verschiedene Varianten – einige steiler als andere.

Am Wegesrand blühen im Frühling Leberblümchen und Buschwindröschen. Die Temperaturen sind angenehm, die Sonne steht schon tiefer, und das Licht taucht die Landschaft in warme Farben. Wer früh gestartet ist, kann den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen.

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Mediterranes Flair und Frühlingsgefühle

Was diese Wanderung besonders macht, ist das mediterrane Flair. Die tief gelegene Ausgangshöhe, die Suýdexponeirung der Route und der trockene Kalkboden sorgen für ein Klima, das man eher aus Südfrankreich kennt. Kein Wunder, dass diese Route gerade in schneearmen Frühlingswochen boomt.

Dazu kommt das Spiel aus Licht und Schatten, der Kontrast zwischen See und Fels, zwischen Wald und Wiese. Diese Tour ist kurz, aber sie hat alles, was das Wanderherz begehrt: Abwechslung, Herausforderung, Aussicht und Genuss.

Auch fotografisch ist sie ein Highlight: das glitzernde Wasser tief unten, die zerklüfteten Felsen im Vordergrund, das satte Grün der Bäume und die verschneiten Gipfel am Horizont. Wer gerne mit der Kamera unterwegs ist, sollte genug Zeit einplanen.

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Praktische Tipps für die Wanderung

  • Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Kletterhandschuhe und ausreichend Wasser sind unerlässlich. Ein Helm kann bei Unsicherheit im felsigen Abschnitt sinnvoll sein. Ein Klettersteig-Set bringt eher wenig, da es nur sehr kurze gesicherte Abschnitte gibt.

  • Wetter: Die Route ist besonders bei stabilem Wetter zu empfehlen. Bei Nässe können die Felsen und auch der Weg im Aufstieg sehr rutschig sein.

  • Sicherheit: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. Die Schlüsselstellen erfordern Konzentration und Erfahrung.

  • Anreise: Mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln nach Brunnen SZ, Parkplatz bei der Urmibergbahn.

  • Verpflegung: Einkehrmöglichkeit im Restaurant Urmiberg

  • Beste Jahreszeit: Frühling bis Herbst, je nach Schneelage.

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Fazit: Ein Klassiker mit Charme

Die Wanderung von Brunnen über den Bützi zur Stockflue ist ein echter Klassiker, der zu Recht viele Wanderer anzieht. Die Mischung aus anspruchsvoller Kraxelei, beeindruckenden Ausblicken und mediterranem Flair macht diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Besonders im Frühling, wenn die Natur erwacht und die Temperaturen angenehm sind, ist diese Route ein absolutes Muss für alle Bergfreunde. Wer Lust auf ein kurzes, knackiges Abenteuer hat, ist hier genau richtig. Sie bietet sowohl sportliche Herausforderung als auch landschaftlichen Hochgenuss. Eine Tour, die man immer wieder gehen möchte.

ECKDATEN

Dauer 5 Stunden
Höhenunterschied↗ 1485 m ↘ 1485 m
Länge12 km
SchwierigkeitT3 – T4
LageSchwyz, Schweiz
Genaue RouteBrunnen Talstation – Bützi – Rigi Stockflue – Urmiberg – Egg – Gottertli – Retour
Tour durchgeführt imApril 2025
Geeignet für KinderDer Aufstieg ist nur mit bergerfahrenen Kindern möglich. Am besten mit älteren Teenagern.
BuchempfehlungRother Wanderführer Zentralschweiz

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